THE MURDER GAME - Die Wiedergeburt des Teenie-Slashers...

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.



Nachdem der Streifen ja schon in der Rubrik "Neuigkeiten" kurz Erwähnung gefunden hat, kam ich nicht umhin, ihn mit einer Review zu würdigen - zumal er ja in die Rubrik fällt, die mir so sehr am Herzen liegt: Der gute alte Teenie-Slasher.

Um es vorweg zu nehmen: Nein, der Film ist KEIN Meisterwerk und wird auch nicht über alle Maßen und in den Himmel des Horrorfilms gelobt. Aber er ist ein ordentlich gemachtes B-Picture, das dem Sub-Genre des Teenie-Slashers neues leben einhaucht, und das obwohl es direkt auf Cam gefilmt wurde. Dass der Film nicht ganz schlecht sein kann bzw. einige Qualitäten aufweist, zeigt die Tatsache, dass er von dem Movie-Mogul Warner Home Video auf DVD vertrieben wird...

Die Geschichte ist altbekannt, nur diesmal mit einer neuen Variante, und vor nicht allzu langer Zeit gab es gar einen skandinavischen Horrorfilm mit dem gleichen Thema. Da spielen amerikanische Jugendliche ein "Mörderspiel", und das geht so: Wer die Pik Dame zieht, ist der Mörder und muss mittels vorher für alle sichtbar deponierter Mordwerkzeuge (ein Seil, ein Spielzeughammer, ein Gummimesser und einen Tischtennisball als Pistole) die anderen Mitspieler "um die Ecke bringen" - die haben sich allerdings mehr oder weniger schlecht versteckt. Just in dem Moment, als die Kids vor dem Problem stehen, keine Location mehr für ihr Spiel zu haben (die besorgten Eltern haben die Fortsetzung des makabren Spiels verboten), stoßen zwei neue Mitschüler zu der Gruppe: Lucy und ihr etwas sonderbarer, introvertierter Gothy-Cousin Colin. Nachdem man beschlossen hat, sich über Nacht in einem mit elektronischen Sperrschlössern gesicherten Warenlager einschließen zu lassen und dort das Mörderspiel fortzusetzen, wird rasch klar, dass die Kids mehr vom leckeren Kuchen abgebissen haben, als sie schlucken können. Denn sie haben noch einen Mitspieler, der nicht eingeladen war - der Tod...

Getreu dem Prinzip, das Sean S. Cunningham in "Freitag der 13." aufgestellt hat, werden die Teenies in den verwinkelten, dunklen Gängen nacheinander von einem psychopathischen Killer in die Enge getrieben und abgemurkst. Dabei geht der Unheimliche gar nicht zimperlich zu Werke und hackt und metzelt, dass es eine wahre Freude ist. In der unrated Version fallen die SFX dementsprechend gory aus, wenn auch nicht übertrieben. Die allesamt unerfahrenen Teenie-Darsteller machen ihre Sache sehr gut - die Mädels sehen lecker aus, die Jungs geben auch ihr Bestes (allerdings nicht auf der Matte, denn Sex bzw. nackte Mädels ist das einzige Klischee, auf das der Streifen verzictet) und sie alle sind mit großer Freude am Werk. Das Mitraten, wer denn nun der Killer ist (man ist redlich bemüht, den Zuschauer in die Irre zu führen) macht auch Spaß, und die Auflösung... nun ja, eine Viertelstunde vor dem finalen Showdown weiß man's dann endlich, aber wie's ausgeht, erwartet keiner.

Obwohl auf Cam gefilmt, erweckt der Streifen für mich die guten alten Teenie-Slasher der 80er wieder. Eigentlich haben das ja schon Slasher wie "Shredder" und "Wishcraft" in den letzten Jahren begonnen, aber diesmal setzt man noch einen drauf. Im Jahre 2006 gedreht, läutet "Murder Game" hoffentlich eine neue Saison und Renaissance des Teenie-Slashers ein... Von dieser Sorte Film, mit dieser Qualität und mit frischen Darstellern und einem Team, das sichtlich den 80er Slashern huldigt, wünsche ich mir mehr in den kommenden Jahren.

Falls er nicht bereits in deutschen Leihregalen zu finden ist, so wird das sicherlich bald der Fall sein. Für Freunde des Genres, die sich anderthalb Stunden lang auf die Mörderhatz mitbegeben wollen, führt eigentlich kein Weg an diesem Slasher vorbei.

Der Lonewolf Pete
 


Offline Havoc

  • Bürohengst sucht Paragraphenreiterin
  • Die Großen Alten
    • Let me show you its features, hehehe!
      • Show only replies by Havoc
    Hört sich auch sehr gut an. :biggrin:

    Gruß,
    Havoc.
    “When I ride my bike I feel free and happy and strong.  I’m liberated from the usual nonsense of day to day life.  Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend.  Together we will conquer that hill and thereafter the world”