Okay, es hat 'n bisschen gedauert, bis ich
Blutrot fertig bekommen habe, aber wenn ich unter einem Dache mit Rock Band 2 und Fallout 3 wohne, ist das alles nicht so leicht unter einen Hut zu kriegen
Jetzt bin ich aber damit mit durch und fand es sehr gelungen.
Als erstes muß mich mal den Text auf der Rückseite des Buches kritisieren. Denn dieser klingt weitaus reißerischer, als das Buch letztendlich ist.
Blutrot ist eher ruhiger Stoff, der nicht solch ein Tempo wie
Amokjagd oder gar
Beutezeit an den Tag legt. Hier liegt das Augenmerk ganz klar auf dem Charakter Avery Ludlow und seinem Kampf für Gerechtigkeit und Genugtuung. Dieser Kampf geht zum größten Teil eher ruhig von statten und man ist dennoch erschrocken und erschüttert, wie gleichgültig und intolerant sich manche Menschen verhalten und wie wenig die Leute ein Tierleben interessiert.
Auch unvorstellbar war für mich die Gesetzgebung in Sachen Tiermord und Tierquälerei. Es ist echt unglaublich, wenn man liest, dass ein Tierleben echt fast nichts wert ist.
Das letzte Drittel gewinnt aber denn doch noch ordentlich an Fahrt.
Es ist echt beachtlich, wie Ketchum es schafft, einen Charakter (in diesem Falle Avery Ludlow) in solch einer kurzen Zeit mit so viel Tiefe und Tragik zu erschaffen, daß man schon sofort mit ihm mitfühlen kann. Das schaffen Autoren wie Laymon meistens noch nicht einmal mit einem ganzen Roman.
8/10 Punkten