Das denke ich wiederum nur zum Teil. Damals war nicht nur gefühlt alles besser, es war anders. Da war der Ort belebt, da saßen die Alten auf der Bank vor ihrem Haus und haben sich unterhalten, da gabs Zusammenhalt, die Jugendlichen kannten sich alle, es gab keine Grüppchenbildung oder unterschiedlichen Cliquen, die Leute arbeiterten in den Gärten und ernteten ihre selbstangebauten Sachen... das Alles gibts nicht mehr. Auch viele Firmen außenrum haben zugemacht, u. a. die in der mein Opa Zeit seines Lebens arbeitete oder auch viele andere. Einige der Leute die ich dort von früher kenne wohnen zwar noch dort, arbeiten aber alle 50-80 km weiter - das gabs früher garnicht, weil da genug Jobs zu haben waren.
Wir haben nach dem Tod meiner Großeltern ja die beiden Häuser dort verkauft, die wurden umgebaut, die Gärten plattgemacht und zu Parkplätzen betoniert... ich will nicht mehr hinfahren, auch wenn ich ab und an gern allein mal durch die Straßen und Gassen ziehen würde, einfach zum Nachdenken und die Plätze nochmal sehen an denen ich als Kind soviel Schönes erlebt habe. Auf dem Friedhof war ich nicht mehr seit dem Tod meiner Oma, aber ich muss das nochmal machen. Die Grabpflege machen noch ehemalige Mieter meiner Großeltern, solange sie es können - sind aber für mich auch 60 km einfach, also wird das irgendwann wegfallen. Ich werde die Gräber nicht auf ewig halten - auch wenn ich nicht wirklich kirchlich-gläubig bin, fällt mir das aber sehr schwer.