JCVDInhalt:Actionstar
Jean-Claude Van Damme trifft konsterniert in seiner Heimatstadt Brüssel ein. Er ist gerade aus den Staaten gekommen, wo er ein für ihn recht kostspieliges Sorgerechtsverfahren um seine kleine Tochter verloren hat. Als er im Taxi einen Anruf von seinem Anwalt bekommt, muss er noch am gleichen Tag einen ordentlichen Betrag an selbigen überweisen. Kurz vor Geschäftsschluss betritt er eine Poststelle, um die geforderte Summe zu beschaffen und gerät dabei Hals über Kopf in einen Banküberfall und Geiseldrama. Als
Van Damme dann auch noch genötigt wird mit den Cops zu verhandeln und sich einer der Bankräuber als eingefleischter Fan Van Dammes herausstellt, nimmt das Ganze skurrile Formen an. Die Polizei hat zwischenzeitlich die Bank umstellt und schlussfolgert, dass der alternde und in Geldnöte geratende
Jean-Claude Van Damme die Bank überfallen und die Kunden als Geisel genommen hat.
Auf der Straße versammeln sich unterdessen von Minute zu Minute mehr Schaulustige und Fans, während
Jean-Claude in der Bank Autogramme geben und Karatekicks vorführen muss.
Van Damme merkt schnell wie ernst die Situation ist, denn er befindet sich nicht in einem Film…
Meinung:Van Dammes bester
FILM?
Ja
Van Dammes beste darstellerische Leistung?
Ja
Eine der größten Überraschungen des diesjährigen Fantasy Filmfest?
Ja
Ganz klar hat mich
JCVD mit
JCVD überzeugen können. Wer mit so viel Herzblut, Selbstironie, Spaß und Mut einen Film über sich selbst abliefert, der macht sich automatisch sympathisch und kann nur gewinnen.
Van Damme spielt echt stark wie er es bisher noch nie zeigen durfte/konnte. Sicher wird er niemals einen Oscar abräumen aber Leute die sagen, er kann nicht schauspielern, die sollte zuerst einmal mit dem Finger auf
Van Dammes Kollegen wie
Lundgren,
Seagal oder alle anderen Kanonen aus dem B-Action Genre zeigen. Der Belgier ist da ganz sicher ein anderes Kaliber und hat auch schon in seinen letzten Filmen seine absolut passable Schauspielkunst durchblicken lassen. Es gibt an
JCVD eigentlich keine Kritik meinerseits und nur positives zu berichten. Der Film unterhält prächtig und fängt schon mal sensationell gut an. Und zwar mit einer ca. 5 minütigen und ohne Schnitt (vielleicht versteckt) Kampfszene am Set eines seiner neuen Filme.
Van Damme kloppt sich am Stück zwischen Explosionen und massenweise Gegnern quer durch eine Militärbasis (es müsste eine gewesen sein. Meine Erinnerungen verblassen schon) und die Musik dazu (Mist, was war das noch mal? 70er?) ist absolut genial! Als die coole Szene dann so gut wie im Kasten ist, fällt am Set eine Kullissenwand um und der Take ist im Eimer. Den Regisseur - einen jungen Asiaten - interessiert es recht wenig. Er beschimpft
Van Damme und will die Szene einfach noch mal drehen lassen.
Van Damme merkt nur total platt und außer Atem an, dass sowas nicht mehr so einfach für einen 47jährigen ist... Sehr geile Szene und damit war der Start schon mal absolut gelungen!
Man muss ihn einfach selbst gesehen haben. Sicher kein Meisterwerk aber eben etwas komplett Anderes, als das, was man von den "
Mussels from Brussels" sonst gewöhnt ist.
Absolut erwähnenswert ist übrigens auch der ca. 5 minütige und von
Van Damme angeblich komplett improvisierte Monolog, bei dem er mit sich selbst abrechnet und kein Blatt vor den Mund nimmt - großartig und den Zuschauern im Kino Applaus wert (übrigens auch am Ende des Films)!
Als
JCVD im Kino angekündigt wurde, fragte die Dame des Veranstalters Rosebund ob denn
Van Damme Fans im Publikum wären und diese sollen doch mal die Hände heben. Ich glaube meine Hand war so ziemlich mit als erste oben und ich musste mich nach dem Film nicht dafür schämen. Danke
Jean-Claude! Das war wahrlich nicht schlecht für einen 47 jährigen alternden B-Movie Star!
JCVD, sehr sympathisch und eben so ganz anders...
JCVD Anmerkung:JCVD hat beim
Fantasy Filmfest 2008 den Publikumspreis "
Fresh Blood Award" gewonnen! Pierre, Gert und ich hatten nach dem Film unsere Stimmkarten jeweils mit einer 1 (Schulnoten von 1 bis 6) abgegeben. Da waren wir wohl nicht die einzigen Besucher…