Es ist 1966 im Süden der USA. Don Haskins, früher selbst Spieler, trainiert an einer kleinen Highschool ein Mädchenbasketball Team. Eines Tages bekommt er die Chance eine Collegemannschaft zu trainieren. Das gestaltet sich aber nicht als ganz einfach - es handelt sich bei den Westtexas Minors um ein Team eines kleinen College, das kaum Geld in den Sport steckt, da Football dort der Publikumsmagnet ist. Haskins verdient dabei ein klägliches Gehalt und muss mit den Studenten im Wohnheim wohnen - zusammen mit seiner Frau und den Kindern - aber er geht darauf ein. Zudem bekommt er kaum Geld um neue Spieler einzukaufen - und die jetzigen sind geradezu erbärmlich.
Nach einigen Verhandlungen zieht er zusammen mit seinem Co-Trainer und dem alten Fitness-Coach der Schule los um Spieler bei den Castings einzuholen. Er muss schnell merken, dass keiner für sein College spielen will - zu schlecht, zu unbekannt. So geht er einen Schritt der damals eine Furore auslöste: Er kauft sieben schwarze Basketballer von den Strassen Amerikas ein. Diese können zwar spielen - aber in anderer Weise als Haskins Basketball sehen möchte - und sie treten dem ganzen Hass der weißen Bevölkerung gegenüber. So zusammengesetzt geht er mit seiner Mannschaft die Aufgabe an, die Meisterschaft zu gewinnen...
Es handelt sich hier um das Spielfilmdebüt des Regisseurs James Gartner, der seither auch nicht mehr in Erscheinung getreten ist in dem Bereich. Ich habe einen weiteren "Coach Carter-Aufguss" erwartet - und bekam erstaunlicherweise einen der besten Filme zu dem Thema, den ich bisher gesehen habe! Zum Einen ruht auch dieser Film auf der wahren Begebenheiten des Coachs, Teams und der Meisterschaft - zum Anderen trifft das Aussenrum nunmal genau meinen Geschmack: Die Musik, Kleidung und der Lebensstil der 60er Jahre der USA. Die Fakten des Films werden ausserdem auch glänzend belegt durch die Interviews und Berichte sowie Fotos der echten Spieler des Teams der Minors (allesamt, wie sie im Film auftreten) und eben auch die von Coach Haskins selbst.... sehr schön gemacht um den damaligen Hintergrund zu unterstreichen. Liegt sicher aber auch daran, dass in den USA Haskins eine Sportlegende zu sein scheint - ebenso wie die damaligen Spieler der Minors selbst! (Sind teils in der Basketball Hall of Fame aufgenommen und waren nach dem College-Basketball weiter selbst aktiv...)
Die Inszenierung ist absolut gelungen. Es wird hier in der ersten Hälfte faktisch kaum Wert auf die rassistischen Punkte gelegt - eher auf die Mannschaftszusammenstellung, das Training und die ersten Spiele. Hier haben wir (wie auch bei Coach Carter) keine Mannschaft, die erst gegen Ende Spiele gewinnt, die vorher durch dick und dünn muss. Es geht hier gleich von Beginn an so zu, dass gewonnen wird - das WIE ist die Frage, und vor allem das Miteinander Mannschaft - Coach. Erst so ca. ab der zweiten Hälfte kriegt man dann die volle Rassismus-Breitseite, der die Mannschaft damals entgegentreten musste - und an der sie sicher oft fast zerbrach. Das wurde aber ebenso super dargestellt - es gibt durchaus genug Personen die im Film kein schwarz/weiss Denken an den Tag legen. Was erfreulich ist, sind die immer wieder zwischendurch eingelegten lustigen Sprüche oder Aktionen der Jungs, so dass alles nicht so ernst erscheint - dennoch aber die Thematik absolut gut bedient.
Die Darsteller, allen voran Josh Lucas als Haskins, sins spitze gewählt und machen Ihre Sache auf dem Feld und daneben wirklich superb! Die einzelenen Spieler wären mir bisher zwar nirgends wirklich aufgefallen, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Die nächsten bekannten Gesichter für mich waren Emily Deschanel und Jon Voight - der hier super spielt, aber bei dem ich oft überlegt hab ob er es nun ist! Der sieht hier mal richtig alt aus.
Der OST ist wie gesagt in meinen Augen sowieso spitze! Reiht sich in den von "Gegen jede Regel" ein oder auch in "The Wanderers"... - wer Sportfilme mag - der liegt hier mehr als richtig! Ein Blindkauf den ich absolut nicht bereut habe!
