Hat dann doch länger gedauert, aber gestern habe ich ihn mir dann tatsächlich angeschaut.
Es ist ein sehr guter Film, der einen ruhigen Erzählton hat, trotz der Thematik um die es geht. Der Zuschauer begleitet Albert Pierrepoint, den letzten Henker von Großbritanien ein Stück weit durch sein Leben. Timothy Spall spielt großartig, und das Ganze drumherum (der Film spielt zwischen 1932 und 1956) wurde mit viel Liebe und Details in Szene gesetzt.
Die Hinrichtungen aus Sicht des Henkers darzustellen ist ein großes Risiko, hier finde ich das aber verdammt gut umgesetzt. Denn zum einen hat man schon einen Kloß im Hals wenn Pierrepoint seiner Arbeit nachgeht. Auf der anderen Seite wird dies aber überhaupt nicht reißerisch umgesetzt, sondern der Henker begegnet den Verurteilten mit Respekt und Würde. Auch die erklärenden Worte, und wie Pierrepoint mit seinem Job privat umgeht, sind angenehm ruhig und unspektakulär inszeniert.
Um dem Film etwas mehr Tiefe und Dramatik zu verleihen wurden nicht alle historischen Tatsachen so umgesetzt wie sie wirklich passiert sind. Aber das Ganze hält sich im Rahmen und das grundsätzliche Gerüst auf dem der Film beruht ist tatsächlich so passiert.
Starker Film, kann man nicht immer und zu jeder Zeit schauen, aber ein lohnenswertes Stück britischer Geschichte wurde hier brillant in Szene gesetzt.