Dan Brown - The lost Symbol

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Offline skfreak

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    Mich trennen noch 14 Seiten vom Ende - und es ist eine Qual noch bis zum Ende durchzuhalten....

    Wo fange ich an? Vielleicht hiermit:

    Letztendlich bin ich objektiv betrachtet doch sehr zwiegespalten, wie man an meiner Abwägung zwischen positiven und negativen Fakten sehen kann. Aber da mich der aktuelle Robert Langdon Roman emotional doch sehr entäuscht hat, tendiere ich mit meiner subjektiven Wahrnehmung eher zur negativen Seite.

    Zwiegespalten bin ich absolut nicht - für mich ist dieses Werk der mit Abstand schwächste der 5 Romane von Dan Brown und durchweg eine Enttäuschung.

    Keiner der Charaktere liegt mir persönlich am Herzen. Langdon ist relativ schwach und die anderen Charaktere gehen einem weitestegehend am Arsch vorbei.
    Die einzigen beiden, für die ich wirklich Intresse entwickelt habe spielen nur Winzrollen: Katherine´s Assistentin und der Priester.

    Für mich eines der grössten Probleme ist übrigens das hier:

    Auch die Strukturierung des Buchs in über 100 einzelne Kapitel die immer sehr kurz gehalten sind und fast jedes mal mit einem Mini-Cliffhanger enden, erzeugen nunmal dieses Gefühl der Spannung, die man auch von den beiden Vorgängern her kennt. in Neu-Englisch-Deutsch nennt man das heutzutage ja auch "unputdownable" :D

    Bei mir hat das nämlich gar nicht hingehauen. Die englische Hardcover-Ausgabe hat 510 Seiten und die Aufteilung in über 120 Kapitel gibt einem eher den Eindruck das Buch "länger" zu machen als es ist. Wenn ich die ganzen leeren Absätzen am Anfang und Ende eines Kapitels rausrechne bin ich nämlich locker bei 100 Seiten weniger.....
    Nun sagt der Umfang eines Buches natürlich nichts über dessen Qualität aus: Ob ein Buch 100, 300, 500 oder 1000 Seiten hat: Es kann gut oder schlecht sein; aber bei "The lost Symbol" bekommt man das Gefühl das Brown verzweifelt versucht hat es "aufzublasen". Verstärkt wird das Gefühl auch dadurch, das man (gerade am Anfang) mit Wissenschaftsfakten bombardiert wird die nur bedingt irgendwie relevant sind - und in so ziemlich jedem Kapitel wird die geheimnisvolle Pyramide, die Pyramide, die Pyramide der Freimaurer, die Pyramide etc pp immer und immer wieder bis zum Erbrechen wiederholt - damit auch ja keiner die 1,5 Seiten, die ein Kapitel dauert, vergisst warum es geht :roll:

    Kommen wir zum Plot: Diesmal spielt Langdon´s Abenteur in Washington DC. Eigentlich (und die Betonung liegt auf Eigentlich....) könnte das ja ganz gut sein. Nach 2 Büchern in Europa mal eine ganz andere Location. Aber

    1) Das Buch spielt quasi komplett an einem Tag -  und es ist bezeichnend
        - das die ersten 300 Seiten dennoch kein nennenswertes Tempo aufkommt
        - man das Gefühl hat, das auch Dan Brown 24 schaut....

    2) Es geht - nicht nur, aber ich fasse mal kurz zusammen - um a) die Freimaurer, b) ein grosses Geheimnis, c) das unter der Erde versteckt ist.
       Wie lernen daraus also, das ich und Dan Brown etwas gemeinsam haben: Wir haben bei "Das Vermächtnis der Tempelritter" ein paar Male gesehen.

    Was bleibt also unter dem Strich? Ein aus Versatzstücken aus "24", "Das Vermächtnis der Tempelritter", den anderen Robert Langdon Romanen geklauten Elementen und Psychothrillern zusammengestrickets Werk das (zumindest mich) auf ganzer Linie enttäuscht.

    Die Aufklärung gegen Ende ist einfach nur lächelich und das Ende (zumindest bis zu den 14 Seiten vor Schluss) einfach nur Schund.
    Ich brauche dieses Werk nicht - und hoffe von Herzen das nicht noch ein Langdon-Roman nach diesem Muster kommt.


    Offline Thomas Covenant

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      Brown hat ein Problem-wie verkaufe ich den gleichen Roman zum fünften Mal ohne dass es einer merkt.  ;)


      Offline Lionel

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        Das klingt ja vernichtend, Sascha...und ich hatte mich so drauf gefreut. :bawling:


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        Offline Havoc

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          Kann ich voll und ganz nachvollziehen, deine Wertung.
          Enttäuscht war ich auch sehr stark. Vieleicht nicht in dem Ausmaß aber ich hatte mir auch sehr viel mehr versprochen.
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          Offline Ketzer

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            unterschreib ich auch so, bei 3 € für's Buch hält sich die Enttäuschung gottseidank in Grenzen
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            jerry garcia

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            Und da demnächst mit Inferno sein neuestes Werk ansteht, schimpf ich hier mal über den Vorgänger:

            Dan Brown. Washington D.C.: In der amerikanischen Hauptstadt liegt ein sorgsam gehütetes Geheimnis verborgen, und ein Mann ist bereit, dafür zu töten. Doch dazubenötigt er die Unterstützung eines Menschen, der ihm freiwillig niemals helfen würde: Robert Langdon, Harvard-Professor und Experte für die Entschlüsselung und Deutung mysteriöser Symbole. Nur ein finsterer Plan ermöglicht es, Robert Langdon in die Geschichte hineinzuziehen. Fortan jagt der Professor über die berühmten Schauplätze der Hauptstadt, doch die wahren Geheimnisse sind in dunklen Kammern, Tempeln und Tunneln verborgen. Orte, die vor ihm kaum jemand betreten hat. Und er jagt nicht nur - er wird selbst zum Gejagten. Denn das Rätsel, das nur er zu lösen vermag, ist für viele Kreise von größter Bedeutung - im Guten wie im Bösen. Zwölf Stunden bleiben Robert Langdon, um seine Aufgabe zu erfüllen. Danach wird die Welt, die wir kennen, eine andere sein.

             Da ist er nun, der lang erwartete dritte Band um Robert Langdon. Und schon wird er durch die abgetrennte Hand eines Freundes wieder zum munteren Rätselspielchen altbekannter Art ermutigt. Pyramiden in Washington finden, eine Karte entdecken und das alles innerhalb von 12 Stunden, denn ansonsten stirbt der ehemalige Besitzer der abgetrennten und mit Symbolen tätowierten Pfote. er muss geheime codes entschlüsseln, zusammen mit Katherine - der Schwester seines "enthandeden" Freundes Peter - und verfolgt von der CIA, deren Beweggründe natürlich lange im Dunkeln verborgen bleiben.

             Und während man durch das ach so schöne Washington und dessen Sehenswürdigkeiten hetzt, stellt sich heraus, dass Langdon besonders zu Anfang nicht nur naiv bis dämlich durch die Story hechelt, sondern dass er auch im weiteren Verlauf nicht gerade durch Ideenreichtum und Cleverness auffällt. Er ist mehr oder weniger nur Stichwortgeber oder Empfänger von Hinweisen, die er von Mitstreitern erhält. Alles in allem nicht sehr helle, der Mann. Und das, wo sie es doch mit einem grausamen und ganzkörpertätowierten Fiesling zu tun haben. Die langatmige Einführung in die noch junge Wissenschaft der Noetik (oder auch Mumpitz) tut der Gesamtstory auch nicht gerade gut. Doch wie schon in den vorherigen Romanen des Dan Brown: Alles wird gut. Diesmal spielt sich die Handlung vor der Haustür in Washington ab und Brown wäre nicht Brown, wenn er nicht zumindest einen kleinen Seitenhieb Richtung Kirche einflechten würde. Zudem scheint die Wahl des Ortes des Geschehens durchaus aus wirtschaftlichen Interessen erwogen worden zu sein. Nachdem Brown es tatsächlich geschafft hatte, mit seinen Werken "Sakrileg" und "Illuminati" die amerikanische Bevölkerung dazu zu bringen, ihr sauerverdientes Geld durch ausgedehnte Urlaubsreisen in die alte, verachtete, unbekannte Welt auf den Spuren des Robert Langdon einer fernen und feindlichen Wirtschaftsmacht, genannt EU, in den Rachen zu schmeißen, musste dieser Lapsus schnellstens behoben werden und das Objekt der Begierde in die USA verlegt werden, damit Leute und vor allem Geld gefälligst im Lande bleiben, da Washington doch soooo schön und interessant ist und alles nicht nur genauso wie in Europa (da eh alles abgekupfert, weil keine eigenen Innovationen vorhanden waren) ist, sondern viel besser und schöner und rätselhafter. America first halt. Wer glaubte, die Freimaurer würden hier wieder einmal als böse Bruderschaft herhalten müssen,die die alleinige Weltherrschaft anstrebt, sieht sich massivst geirrt. Bei Danny Boy sind sie die Guten und zwar so lieb und schnuckelig süß, dass Kariesgefahr besteht. Klar, kann er in einem heimatverbundenen Roman nicht die Institution schlecht machen, der etliche ehemalige Präsidenten und Reichs- äh Staatsgründer angehörten, die ja nach amerikanischem Verständnis samt und sondern absolut ehrenvolle, heiligenscheintragende Ritter ohne Furcht und Tadel sind. Allein deshalb kann die Bruderschaft nicht schlecht sein. Und da hat er nun sechs lange Jahre gebraucht, um dieses banale Werk zusammenzuschustern und es kam nicht viel bei rum. Es wirkt trotz des langen Zeitraums, der seit seinem letzten Output vergangen ist, als wäre er nur durch Verlegerdruck endlich in die Gänge gekommen, ein Buch zu verfassen, zu dem er eigentlich gar keine Lust hatte.

             Nur ein Abklatsch seiner bisherigen Werke, dazu eine zu große Menge Esoterik-Geschwafel, die Wissenschaft der Noetik macht nichts davon glaubwürdiger und auch die keline Wendung zum Schluß hilft dem Buch nicht mehr aus dem Dilemma der Langeweile und Austauschbarkeit. Nix Fesselndes, nix Überraschendes. Da Tom Hanks schon bereit steht, wohl schon direkt als Drehbuch verfasst, wird der Film anhand seiner Story in direkter Konkurrenz mit Streifen wie "Das Vermächtnis des geheimen Buches" stehen und gegen die Bruckheimer/Cage-Kombination untergehen wie die Titanic - nur schneller und ohne Leo DiCaprio. Insgesamt ein langweiliges Buch, das sicher nur die Die-Hard-Fans begeistern wird (oder seine Landsleute, da dieses Werk offensichtlich und ausschließlich auf den US-Markt abzielt) und wohl kein so absoluter Erfolg wie die Vorgänger (und garantiert auch nicht so kontrovers auf dem Buchmarkt diskutiert - mit welchen Mitteln auch immer: Stichwort Vertragsautoren!!!). Ehrlich gesagt, hoffe ich das auch. Dann wird der nächste Roman vielleicht wieder besser.