STORY:
4 Jugendliche werden von dem mysteriösen Mr. Lincoln zu einer Privatführung in dessen Wachsfiguren-Kabinett eingeladen. Dort wimmelt es nur so von gruseligen Szenarien. Was die Teenager nicht wissen: Sobald man über die Absperrung tritt, um sich ein Set genauer anzusehen, geht man durch ein Dimensionsloch, welches Einen das Szenario live erleben lässt. Schon bald müssen die Teens sich mit blutrünstigen Werwölfen, Vampiren und Zombies rumschlagen…
BEWERTUNG:
Hier hat uns Altmeister Anthony Hickox einen weiteren, wirklich leckeren B-Horrorstreifen inszeniert, der mit einer sehr kreativen Story und `ner Menge toller Einfälle aufwartet. Die zahlreichen Szenarien in dem endlos erscheinenden Wachsfigurenkabinett bringen einen wunderschönen aldmodischen Horror-Flair rüber, der an so manchen alten Klassiker erinnert. Überhaupt ist die Motivation von Hickox wohl die gewesen, dass er sich vor seinen Lieblingsfilmen verbeugen kann und diese in liebevoll gestalteten Hommagen zitiert und teilweise auch parodiert. Dies geschieht aber stets respektvoll.
So bekommt hier jeder Kulthorror sein Fett weg: Angefangen wird mit einer Werwolfs-Geschichte im Wald, gefolgt von einer klassischen Vampir-Aufmachung und dieses Treiben wird mit Episoden über Mumien, Marquis de Sade und einer „Night of the Living Dead“ Huldigung fortgesetzt.
Die Bauten sind zugegebener Maßen wirklich schön, man sieht ihnen allerdings an, dass die Meisten von ihnen nicht weiter als einfache Räume in Studios waren. Negativ fällt weiterhin auf, dass die Wachsfiguren weder mit Latex überzogen, noch geschminkt wurden sind. Man hat einfach die Darsteller in die einzelnen Motive gestellt und ihnen gesagt, sie sollen sich nicht bewegen. Das sieht nicht nur richtig billig aus, sondern funktioniert auch teilweise garnicht, da sich mehrere Darsteller deutlich sichtbar bewegen oder mit den Augen zwinkern.
Entschädigen tun dafür die schönen Splatterszenen, die Hickox-gewöhnlich sehr blutig ausgefallen sind. Nur Schade, dass sie im Showdown etwas zu rar gesäht sind.
Die Special Effects sind bei einem Low-Budget Film wie Diesem natürlich nicht überwältigend, was jedoch im positiven Sinne zum B-Film Feeling beisteuert.
Gespickt wird das Ganze dann noch mit einer zynischen Hitler-Verarsche, Nebenrollen von David Warner und Patrick Macnee, schwarzem Humor und einem tumultartigen Finale, bei dem nochmal alle Wachsfiguren so richtig die Bude rocken.
„Reise zurück in der Zeit“ ist trotz einiger handwerklicher Schwächen ein schöner, teilweise ultrablutiger B-Film, der Hickox’ ganz persönliches Tribut an die alten Horrorklassiker darstellt.
RATING: 7,5 von 10 Punkten
DEUTSCHE DVD:
Das deutsche DVD-Bootleg von „Shark Entertainment“ präsentiert den Film in Vollbild und in Stereo (Deutsch/Englisch) und verfügt über keinerlei Extras, außer Kapitelunterteilung. Aber das ist ja nun wirklich nicht als Extra zu bezeichnen. Der Ton hat 3-4 kleine Schnarzer (der Ton setzt nicht aus, sondern man hört halt im Hintergrund ein leises Schnarzen) die allerdings nicht wirklich stören, wenn man nicht gerade absolut versessen auf glasklaren DTS-Ton ist. Die neu eingefügten Dialog-Szenen sind in englisch und nicht deutsch untertitelt. Das Bild ist nicht wirklich überzeugend und teilweise arg verwaschen. Es hat eigentlich die Qualität eines gebrauchten Videos. Wer sich diese Raubkopie also zulegen möchte, sollte seine Qualitätserwartungen arg zurückschrauben, denn mit den Maßstäben einer DVD hält dieses Teil überhaupt nicht mit. So schlimm wie bei der Erstauflage der beiden „Hellraiser“-Erstlinge ist es allerdings bei Weitem nicht. Geht mit der Erwartung ran, dass ihr euch ein ungekürztes Video in deutscher Sprache kauft, dann kann nichts schief gehen.
Der Preis dieser DVD liegt bei durchschnittlich 25 Euro wobei er auf Börsen sicher um ca. 5 Euro billiger zu kriegen ist.