ShadowsIn Oxford und Paris wird zeitgleich an einem Projekt gearbeitet, das es sich zum Ziel gesetzt hat, ins Unterbewusstsein vorzudringen und es zu beeinflussen. Während in Paris mit Hypnose gearbeitet wird, setzen Kelly und ihre Kollegen in Oxford Medikamente ein.
Der Autor David Blake begleitet das parapsychische Phänomen und Wunderheiler Jonathan Mathias, um sein neues Buch zu vollenden.
Es geschehen eine Reihe von Gewalttaten und grausamen Morden. Nahezu jeder, der etwas mit dem Projekt zu tun hatte, stirbt auf qualvolle Weise. Diejenigen, die Gewalttaten begangen haben, erinnern sich danach an nichts mehr.
Der Killer (ich sage jetzt natürlich nicht, wer das ist) hat einen Weg gefunden, das Unterbewusstsein der Menschen zu beeinflussen und sie zu Taten zu zwingen, die sie sonst nie begehen würden. Beispielsweise tötet eine Tante ihr Baby auf grausame Weise, ein Vater fühlt den Drang seine Tochter zu vergewaltigen usw. Als er in einer TV-Show auftritt, dringt seine psychische Suggestion in die Köpfe aller Zuschauer. In ganz Großbritannien bricht eine unausprechliche Schlachtnacht herein, es wird gemetzelt bis der Arzt kommt.
Kelly und ihr französischer Kollege Joubert versuchen dem Grauen ein Ende zu setzen. Doch den Killer zu töten alleine reicht nicht. Denn dieser hat einen Weg gefunden, seiner bösen Seite (Titelgebendes Shadows) bzw. seinem Alter Ego physische Form zu verleihen. Nur wenn der Körper seiner Leiche zerstört wird, kann der Mordreigen beendet werden - doch die Leiche ist verschwunden...
WOW, wtf.
Also mit diesem Buch hat mich Hutson restlos überzeugt. Waren die ersten beiden noch recht "gut, aber belanglos", so ist dieses Buch hier schon ein ganz anderes Kaliber. Mit 330 Seiten auch deutlich länger als die anderen, was ihm sichtlich gut tut. Doch der zusätzliche Platz wird nicht für Charakterisierung verwendet, oh nein. Viel mehr versteht es Hutson eine unheimlich fesselnde Story mit viel Spannung und Härte zu erzählen, die wiederum mit einem bitterbösen Ende aufwartet. Ich glaube, Hutson hat früher auch immer gerne
Geschichten aus der Gruft gesehen.
Die Geschichte erstreckt sich über mehrere Handlungsstränge und ist unerhört spannend. Also ich hätte nicht gedacht, wer da letztlich tatsächlich für das Treiben verantwortlich ist. Und selbst als es feststeht, geht die Story noch munter weiter und setzt dem ganzen noch eins drauf. Cool ist auch, dass es hier keinen Cop gibt, der ermittelt und eine Hauptrolle einnimmt. Die Protagonisten in diesem kleinen perfiden Psychospiel sind ganz auf sich allein gestellt.
Der Härtegrad ist zudem enorm. Also das ist schon etwas krank zum Teil. Vieles wird zwar als Traum enttarnt und damit "entschärft", aber das tut nichts zur Sache. Da werden Babies zerstückelt, gehäutet und gegessen, ein Mikrofon benutzt, um einen Menschen zu durchbohren, ein Korkenzieher dringt in einen Schädel ein, zur Kehle wieder raus, ein Mann buddelt die Leiche seiner Frau aus, schläft mit ihr, ein Vater vergewaltigt und tötet seine Tochter UND UND UND...das war jetzt wirklich nur die Spitze des Eisbergs, der Bodycount reicht in nie geahnte Sphären.
So heftig das jetzt auch klingt, die meiste Gewalt kommt gegen Ende des Buches, und den Großteil über hat man eigentlich fast schon das Gefühl, dass weniger Härte drin ist als in den Vorgängern.
Hutson scheint zudem ein Riesenfan von John Carpenter zu sein. Seine Figuren, ein paar Kids, schauen sich heimlich
The Thing an und in der Wohnung des Autors Blake hängt ein
Halloween-Poster.
Ach ja, das beste hätte ich fast vergessen: Hutson huldigt
Assault on Precinct 13, indem er die Szene als das Kind zum Eisverkäufer geht und dann umgebracht wird, ziemlich nah kopiert - coole Idee.
Also nach den ca. 900 Seiten Hutson komme ich zu Folgendem Fazit: Stets einfache Geschichten, die aber dennoch spannend sind. Simpel geschrieben, aber fesselnd. Härtegrad: enorm! Ziemlich schnell und flüssig zu lesen, eher nicht so dicke Bücher. Charakterisierung größtenteils Fehlanzeige. Bitterböse Enden.
Also ich werd noch mehr von ihm lesen.