Assault! Jack the Ripper (Bôkô Kirisaki Jakku)

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Offline Lionel

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    http://www.ofdb.de/film/134952,Assault-Jack-the-Ripper


    Nachdem Yuri und Ken versehentlich eine Frau angefahren haben und diese dabei zu Tode kommt, erwacht in ihnen eine sprichwörtliche Mordlust beim sexuell motivierten Abschlachten junger Frauen, vorzugsweise mit einem Küchenmesser in den Genitalbereich (wie Jack the Ripper). Doch nach einigen gemeinsamen Morden verliert Ken das sexuelle Interesse an seiner Komplizin und geht allein auf Opfersuche. In einem Schwesternheim kulminiert seine Blutgier in einem Massaker.

    Hasebes zweiter Film seiner Vergewaltigungs-Quintologie unterscheidet sich vom Vorgänger Rape! sowie den folgenden Werken Rape! 13th Hour, Attacked! und Raping! insofern dadurch, daß hier keine Frauen vergewaltigt, sondern gleich aufgeschlitzt werden. Des Weiteren ist Assault! Jack the Ripper filmgeschichtlich und sozio-psychologisch von Interesse, da er zusammen mit Rape! 13th Hour das (erstmalige) Ende der ultra-violent Nikkatsu Pinkfilme bedeutete. Denn nicht etwa staatliche Zensur und schon gar nicht das Publikum, das in Scharen ins Kino strömte, beendete derartige Gewaltexzesse, sondern die Produktionsfirma selbst!
    Der Film gilt als Musterbeispiel für die in japanischen Exploitationfilmen typische Misogynie, entpuppt sich aber als Nippon-Exploitation-Dutzendware. Schnitt- und kameratechnisch bewegt sich Hasebe auf mittelmäßig routiniertem Niveau, gleiches gilt für die Schauspielerleistungen. Was die Mordszenen anbelangt (und weshalb diese Review angeklickt und auch geschrieben wurde) kommt der Film nicht ansatzweise an die Intensität eines Last House on the Left oder I spit on your Grave heran.
    Die simple Szenenfolge Opfersuche-Schlachten-Ficken ermüdet eher, als dass sie emotionale Reaktionen auslöst. Der vermeintliche Pluspunkt des Films, auf eine hollywoodeske Begründung für das asoziale Verlangen des Pärchens zu verzichten, kehrt sich ins Gegenteil, wenn auch die Opfer so kurz eingeführt werden, dass sie letztendlich nur dreidimensionale Bravo-Poster sind. Juckt einfach nicht. Mangelnde Charakterzeichnung weckt einfach keine Anteilnahme, keine Sympathie oder Antipathie bezüglich der Protagonisten. Hasebes Filmchen ist noch 18 Lichtjahre entfernt von Natural Born Killers (NBK).
    Der semi-dokumentarische Henry: Portrait of a Serial Killer als anderes Extrem (zum Pop-Sammelsurium NBK) war deshalb so verstörend, weil er (fast) teilnahmslos Henrys Gleichgültigkeit und Wahllosigkeit beim Morden zeigte. Assault ist daran gemessen dann doch zu sehr Spiel-Film, andererseits aber nicht verspielt genug, um Kult erzeugen zu können, wie die Halloween- oder Friday,13th-Serien oder eben NBK.
    Und selbst bei absoluter Verdrängung von allem, was nach 1976 horror- oder gewaltfilmisch passiert ist, bleibt Assault leider nur ein Filmchen, das schocken will, aber schocken kann eben nur etwas, das berührt und nicht einfach nur da ist.

    Fazit: Wegen seiner lieblosen Inszenierung höchstens für 13jährige Jungs „geil“, ansonsten nur für Gewaltstudien-Komplettisten oder 70er-Feinschmecker von Interesse.
    Die kommen jedoch voll auf ihre Kosten: Denn ganz großes Kino sind der dudelige Fahrstuhl-Muzak-Soundtrack, der pornomäßig die Slasher-Szenen untermalt sowie die Metzelgeräusche, die dem Realismus der Faustschläge in Bud-Spencer-Filmen in Nichts nachstehen. Diese zwei Komponenten heben das pseudo-ernste Filmchen ungewollt doch noch über das untere Mittelmaß.

    PS: Noch ein Warnhinweis für New–York-Ripper-Fetischisten: Wem der Sinn nach aufgeschlitzten Muschis steht, wird hier leider enttäuscht werden, wenn er trotz Sicherungsverwahrung doch Zugang zu diesem Film haben sollte. Das passiert alles offscreen, nix Nahaufnahme vom Latexgestocher!


    (Quelle: ream, ofdb.de)




    Hehe, klingt gar net mal so übel, trotz aller Kritik.
    Japan 1976.
    Vergewaltigungs-Quintologie.
    Gibt ne US-DVD.


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