Sodala, mit 160 Seiten ist das Ding ja kein Mammutwerk, und da ich Samstag einfach nicht müde wurde, hab ich es auch in einem Rutsch runtergelesen.
Die Handlung ist schnell erzählt: Der Erzähler ist eine von vier Personen, die die Hauptrollen des Buches einnehmen. Sein Name bleibt das ganze Buch über unbekannt. Er ist mit seiner Freundin Sonja zu Besuch in der Steiermark, bei Frank und Evi, mit denen sie seit langem bekannt sind. Im TV wird ein Mehrfachmord gemeldet, der besonders brutal zu sein scheint. Ein Mann um die 30 hat drei Jungen entführt und dabei gefilmt. Er lässt zwei der Jungen unter Drohungen von einem hohen Baum in den Tod springen und filmt dies. Es geht nun um die Berichterstattung in den Medien, und das Interesse der vier Leute an dem Fall...
Das Buch ist so geschrieben, wie ich es noch nie vorher gesehen habe. Vollkommen sachlich, nüchtern und emotionslos. Die Sprache bewegt sich irgendwo auf Nachrichtenniveau - abgehakt, dennoch äusserst informativ gehalten, und auf jede Kleinigkeit bedacht. Es gibt keinerlei Dialoge, ausser jenen, die zwar aufgegriffen werden, aber nie in Dialogform geschrieben sind. die Geschichte stammt vkollkommen dem Erzähler selbst. Die Entwicklung der Personen ist zwar gegeben, läuft aber insgesamt nur auf das Ziel hinaus, die Geschichte schlussendlich zusammenzubringen. DAS ist dem Leser aber teilweise bereits zu Beginn klar. Für mich war das Ende keinerlei Überraschung. Trotz der ungewohnt gleichgültigen Schreibweise, möchte man jedoch immer mehr erfahren und wird weiter in den Sog gezerrt, in den auch die vier jungen Leute gezogen werden. Und das auch wenn das Buch so sicher kein Lesevergnügen darstellt. Das soll es auch garnicht sein, denn die Beschreibungen des Mordes ansich sind schon teils heftiger, als der Fall ansich klingen mag.
Empfehlen kann ich das Buch niemandem. Wenn dennoch Interesse besteht, gebe ich es jedoch gerne weiter
es wird nicht gefallen, es wird höchstens eine Empfindung erzeugen - dies war bei mir der Fall - und es hat sicherlich genau diesen Zweck erfüllen sollen. Auftrag erfüllt
Was den Film angeht - da bin ich mehr als gespannt, was das werden soll - in der Form ist es unverfilmbar, da sowas nur als Buch funktionieren KANN.