Laufen - Geschichte einer Leidenschaft - Bernd Heinrich

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Offline Havoc

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    Klappentext:
    Zitat
    Eine Liebeserklärung an das Laufen

    Warum laufen wir? Was unterscheidet uns von einer Antilope? Warum waren zweibeinige Saurier schneller als vierbeinige? Mit ungeheurem Facettenreichtum erzählt Bernd Heinrich eine höchst vergnügliche, kenntnisreiche und sehr persönliche Kulturgeschichte des Laufens und liefert zugleich ein ungewöhnliches Trainingsbuch für alle, die seine Leidenschaft für diesen Sport teilen.




    Höchstwahrscheinlich interessiert das Buch kaum jemanden hier, aber mich hat es doch so begeistert, dass ich ein paar Zeilen schreiben muss. ;)




    Ihr seid immer noch dabei?
    Gut, ich hatte euch gewarnt. :D



    Zitat
    Doch glücklich ist der Mann und wird von Dichtern besungen,
    der siegt mit Hand und geschwindem Fuß und Kraft
    PINDAR griechischer Dichter (500 v.Chr.)


    Autor:
    Bernd Heinrich, Jahrgang 1940, ist ein US-amerikanisch-deutscher Professor für Biologie an der Universität von Vermont.
    In wissenschaftlichen Kreisen ist er weltbekannt wegen seinen Forschungen über Hummeln und auch Raben. (Siehe die Bücher: "Der Hummelstaat", "Die Seele der Raben", "Die Weisheit der Raben", etc...)
    Jedoch ist Bernd Heinrich auch ein ausgezeichneter Langstreckenläufer. Im Alter von 40 Jahren absolvierte er einen Marathon in 2:25, um gleich im darauffolgenden Jahr 1981 bei einem 100km Lauf in Chicago als völlig unbekannter Läufer, alle Favoriten zu deklassieren und mit einer Zeit von 6:38:21 eine Weltbestzeit auf der Straße aufzustellen, die 14 Jahre lang Bestand haben sollte. :shock: (später kamen sogar noch ein paar weitere Weltklasseleistungen auf Ultramarathondistanzen hinzu)
    Über diese Erfahrungen mit dem Laufen und dem vergleich zwischen menschlischen und tierischen Ausdauerleistungen hat er das folgende Buch geschrieben.


    Buch:
    Laufen - Geschichte einer Leidenschaft ist weder ein reines Laufbuch, noch eine reine Autobiografie, noch ein (evolutions)biologisches Lehrbuch. Aber es hat von all dem etwas, und noch ein bißchen mehr.
    Gegen Ende des zweiten Weltkriegs muss Bernd Heinrichs Familie aus Polen fliehen und lebte bis 1950 in einer kleinen Waldhütte bei Hamburg. Von hier angefangen beschreibt Heinrich seine Kindheit und seine große Leidenschaft.
    Die unbändige Liebe zur Natur.
    Wie er als Kind schon immer den Käfern im Wald hinterherläuft und aus seinen Beobachtungen die ersten Schlüsse zieht, dass Käfer bei warmen Wetter schneller sind als bei kaltem Wetter. Dies zieht sich weiter durch die Beschreibung seiner Jugend in den Wäldern von Maine, dem Crosslauf Training am College bis zu seinem damaligen Triumph beim 100km Lauf in Chicago.
    Jedoch steht seine Lebensgeschichte keineswegs im Vordergrund des Buch. Genausowenig stellt er seine wahrlich beeindruckenden Leistungen in den Mittelpunkt. Die Abschnitte in seiner Lebensgeschichte dienen der Verknüpfung seiner Beobachtungen als Biologe, mit der Evolutionsgeschichte des Menschen. Aus diesen Beobachtungen zieht Heinrich seine Schlüsse und versucht diese auf sein Training zu übertragen.
    Wie kommen Ausdauerleistungen eigentlich zustande? Warum sind Zugvögel in der Lage, teilweise 3000 km Nonstop zu fliegen?
    Warum ist die Antilope so schnell und das Kamel so zäh und ausdauernd? Wie funktioniert deren Stoffwechsel und wie lassen sich die daraus gewonnenen Erkenntnisse für das eigene Training verwenden?
    All diese Fragen erörtert Heinrich mit einem amüsanten und lockeren Stil, ohne jedoch ins Banale abzudriften.
    Von Kapitel zu Kapitel arbeitet sich Heinrich so durch das Tierreich und präsentiert dazu passende Anekdoten aus seiner eigenen Erfahrung. Dies führt auch zu teilweise haarsträubenden Selbstversuchen, vor deren Nachahmung er jedoch ausdrücklich warnt. Wie läuft es sich auf 40 - 60 km am Stück mit mehreren Schweinekottletts im Magen. Sein Experiment mit ausschließlich Bier als Nahrungsmittel musst er nach über 50 km und zweieinhalb Sixpacks Bier unterbrechen, da ihm schlecht wurde. :shock:
    Doch gerade diese menschlichen Aspekte machen das Buch trotz all den wissenschaftlichen Erkenntnissen, sehr unterhaltsam.
    Letztendlich stellt sich heraus, was eigentlich schon immer klar war. Der Mensch ist geprägt durch seine Evolutionsgeschichte ein Läufer geworden und ist dies auch heute noch. Und auch wer auf spannende Laufberichte steht, den erwartet in den letzten 2 Kapiteln auch noch sein Training zu dem 100km Lauf und der bericht über den Lauf selbst. ;)
    Allumfassend einfach ein schönes Buch, das mit viel Wärme einen humanistisch-naturwissenschaftlichen Blick auf die untrennbare verbindung von Mensch, Tier und Natur wirft.

    Das Buch bekommt auf jeden Fall einen Platz in meinem Buchregal freigeräumt. :)


    Bitte beachten:
    Dieses Review wurde von einem naturliebenden Hobby-Läufer geschrieben.
    Daher hier und da vieleicht nicht 100%ig objektiv. ;)
    “When I ride my bike I feel free and happy and strong.  I’m liberated from the usual nonsense of day to day life.  Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend.  Together we will conquer that hill and thereafter the world”


    Offline JasonXtreme

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      Ich habs dennoch mal durchgelesen :D klingt durchaus interessant, wenn man in der Materie drin ist. Für mich so sicher eher langweilig.
      Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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      Offline Havoc

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        Ich habs dennoch mal durchgelesen :D klingt durchaus interessant, wenn man in der Materie drin ist. Für mich so sicher eher langweilig.

        Deshalb hatte ich zuvor ja auch davor gewarnt.
        Ist aber weitaus weniger trocken als man sich das womöglich vorstellt.
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        Offline JasonXtreme

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          Das kann ich mir durchaus vorstellen ;) ich lese aber grundsätzlich eigentlich alle Reviews von Büchern hier - vielleicht erweitert man seinen Horrorzont ja doch noch :D
          Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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          Offline Lionel

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            Och, vielleicht wäre das was für mich, schließlich bin ich im Herzen auch Läufer. :)


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              Och, vielleicht wäre das was für mich, schließlich bin ich im Herzen auch Läufer. :)

              Ich kann es nur empfehlen. Allein von der Tatsache her, dass es vom biologischen Wissen sehr interessant ist, und dabei nie die Menschlichkeit außen vor lässt. ;)
              « Letzte Änderung: 05. April 2010, 16:33:43 von Havoc »
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              Offline Bloodsurfer

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