Fist of the White Lotus (aka Clan of the White Lotus) - Shaw Klassiker

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Was macht man, wenn der Wind ums Haus heult und man nicht schlafen kann und grad keine Frau parat hat, die einen auf andere Gedanken bringen könnte? Richtig - man schaut sich mal wieder nen Easternklassiker an.
Diesmal hatte es mir "Fist of the White Lotus" (auch bekannt als "Clan of the White Lotus") angetan, allein schon wegen dem Titel, aber da ich auf reines Chinesisch mit Untertiteln keinen Bock hatte, gab ich mir die englisch synchronisierte Fassung dieses Shaw Brothers Klassikers. Vorweg sei gesagt, da hat man sich bei Celestial / Shaw wirklich Mühe gegeben, der Streifen weist eine hochkarätige englische Synchro auf, die von dem Kauderwelsch chinesischer Bauern, den man in den meisten Billigkloppern zu hören bekommt, weit entfernt ist.
Mit Fist of the White Lotus legen die Shaw Brothers noch mal ein Kapitel aus der legende nach, die wir in deutschland eigentlich nur aus dem Streifen "Shaolin - Die Rache mit der Todeshand" kennen. Darin wird ja erzählt, wie der abtrünnige Mönch Pai Mei mit Hilfe der manschus das Shaolin-Kloster zerstört und alles niedermacht... nur zwei Mönche entkommen und versuchen, Pai mei zu erledigen, doch der weiße Mönch und Herr des Clans der Weißen Lotus ist schier unverwundbar. Er hat nur eine einzige Stelle am Körper, die verwundbar ist, und die gilt es zu finden....
Doch dass dies nicht gut für unsere Helden ausgegangen ist, wissen wir ja. Shaw legte dann noch einige mehr oder weniger bemerkenswerte Kapitel nach, von denen "Executioners from Shaolin" eines der besten war. Es stellte eine art Prequel zum "Fists of White Lotus" dar, denn wieder erleben wir den Kampf gegen den unverwundbaren Pei Mei, der ganz und gar nicht so gut für unsere Helden ausgeht.
Nun kommt also so zu sagen die Fortsetzung, die da einsetzt, wo "Executioners" endete - Huang Wei Chieng, die Hauptfigur der Legende um den abtrünnigen Mönch Pai Mei und zugleich dessen verbissendster Gegner, und sein Mönchsbruder kloppen sich also mal wieder mit dem weißhaarigen übermächtigen Gegner und...sie besiegen ihn. Huang Wei Chieng gelingt zwar die Flucht, doch sein Bruder und die anderen Shaolin-Sympathisanten werden eingekerkert. Viele Monate später begnadigt ein milder Kaiser die Gefangenen und erlaubt ihnen gar, das zerstörte Shaolin-Kloster wieder aufzubauen. Das mag zwar dem Volk gefallen, doch Pai mei II, der Bruder des Herrn des Clans der Weißen Lotus, spuckt Gift und Galle vor Wut. Flugs muss also etwas unternommen werden, und ehe Huang Wei Chieng und seine freunde es sich versehen, werden sie von den Schergen des Lotus-Clans überfallen und gemeuchelt... na ja, nicht alle. Wei Chieng gelingt es, die schwangere Frau seines Bruders zu retten und mit ihr in ein Dorf zu fliehen, wo sie in einer Manufaktur für papierpuppen Zuflucht finden. Unermüdlich trainiert Wei Chieng die Tiger- und Kranich - Technik, doch er ist einfach nicht gut genug. Mehrmals tritt er gegen Pai meu an und kriegt dabei dermaßen die Hucke voll, dass er nur mit knapper Not dem Tod entgeht. Erst, als ihm seine Schwägerin beibringt, sowohl hart wie ein Shaolin als auch gefühlvoll wie eine Frau zu kämpfen, ist Wei Chieng stark genug, gegen den übermächtigen Gegner zum Showdown anzutreten. Doch noch hat er eines nicht gefunden: Die einzig verwundbare Stelle am Körper des weißen Mönchs. Für Wei Chieng wird es der Kampf seines Lebens und ein Kampf um die Zukunft der Shaolin und ihrer Anhänger...
Herausragend an diesem Period Eastern ist zum einen die Fortsetzung der Legende um Pai mei und Huang Wei Chieng, zum anderen aber auch das Zusammenspiel zwischen Gordon Liu, der schon bei "Executioners" die Rolle des Wei Chieng spielte, und Lo Lieh, der hier auch Regie führt. Lo Lieh als grimmig dreinblickender Bösewicht in weißer Perücke und mit weißen Ziegenbart ist ne Schau, und die Oberglatze des Eastern, Gordon Liu, hat diesmal eine Perücke mit Zopf (der eine wichtige Rolle für den Endkampf spielt) auf die Platte gepappt bekommen. Bis auf die etwas überzogene Mitwirkung eines debilen Verwandten der beiden Flüchtlinge bietet "Fists of the White Lotus" routiniertes Hong Kong Easternkino in bewährter Shaw Brothers Kulisse, mit den gewohnten Sound Effekten und reichlich Gemetzel und Gekloppe. Nicht unbedingt was für die reinen Fußtechnik-Fans hier im Forum, aber wer wie ich diese schier unbesiegbaren und erzmiesen weißhaarigen Bösewichter liebt, der wird auch an diesem Streifen Gefallen finden. Der Endkampf ist edel und lang und hält ein paar nette kleine Überraschungen bereit, und kein Mensch käme auf die Idee, wo denn nun die verwundbare Stelle am Körper von Pai Mei ist...
Fazit: Großes Shaw-Kino zum kleinen Preis, denn in den USA gibt es die DVD schon für 8 Dollar...(in England mit rund 22 EUR noch zu teuer...)



Lonewolf Pete     


Offline Lionel

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    Klingt nach nem guten Tipp. Gerade von Liu würd ich gern noch mehr sehen. Thx.


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    Offline Lionel

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      So, eben gesehen. War ganz cool. Der Anfang hat viel erwarten lassen, leider kann das der Mittelteil nicht halten. Dort treten einige Längen auf, gerade die Trainingssequenzen sind hier ein großer Schwachpunkt. Die Fightszenen rocken aber alle, gerade am Ende. Liu ist ein ganz Großer und Lo Lieh hätt ich fast nicht erkannt! Doch, alles in allem macht der schon Spaß.

      Aufgrund der Längen ist aber mehr als ne 7/10 nicht drin. Dennoch: guter Eastern!


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