ENTER THE VOID [Gaspar Noé]

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Offline Ed

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    Enter the Void
    "Zelluloid auf Speed, Acid für die Augen“



    Trailer:
    feature=related

    Opening Credits (ca. ab 1. Min):

    Story: (ofdb: Mr. Hankey)
    Lange Zeit waren die Geschwister Oscar und Linda getrennt. Nun wohnen sie beide in Tokio. Er dealt mit Drogen, sie strippt in einer Bar. Jedoch geht einer von Oscars Deals gehörig schief und er wird auf der Toilette der schummrigen Bar "The Void" erschossen. Nun wacht sein Geist über Linda und ein aufregender Trip durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beginnt...




    Meinung:
    Gaspar Noés dritter filmischer Erguß in Spielfilmlänge wird ebenso wie die Vorgänger Menschenfeind und Irreversible spalten. Nicht zuletzt aber auch auf Grund der Thematik dürfte Enter the Void weitaus weniger die Gemüter erregen als Irreversible, was jedoch keinesfalls heißen soll, dass er nicht abermals eine Tour de Forece abgeliefert wurde - das schon vorab.



    Enter the Void als Teil von Noés Schaffen:
    Für einen kleinen, aber sehr passenden Vergleich kann Darren Aronofsky und dessen Filmographie herangezogen werden: während Pi und Requiem for a Dream noch einer klaren Storyline (RfaD etwas mehr, Pi etwas weniger) folgten, hat auch Aronofsky mit seinem dritten Werk The Fountain einen weniger geradlinigen, abstrakteren (und gefühlvolleren, weniger drastischen) Weg eingeschlagen und auf einen chronologischen Plot verzichtet. Gepaart mit leicht esoterischer, psychedelischen Optik ist ein Meisterwerk des Arthaus Kinos entstanden.
    Und genau diesen Weg hat nun auch sein Bruder im Geiste, Gaspar Noé, genommen: während Irreversible und Menschenfeind dem Zuschauer ihre Aussage noch mit dem Hammer eingedroschen haben und kein Blatt vor den Mund genommen haben, stets mit der Kamera drauf hielten, so spielt Enter the Void in einem abstrakteren Universum. Auf eine chronologische Storyline wurde daher nach den einleitenden 20min ebenso verzichtet. Während die stets unruhige Kamera noch von Irreversible übernommen wurde, so hat er optisch für Enter the Void sämtliche Konventionen über Bord geworfen und neue Wege eingeschlagen. Die Farbenpracht, in sämtlichen Farben des Neonspektrums, in Kombination mit den surrealen Kamerafahrten und den vielen Modelleinstellungen ergeben eine nie zuvor gesehene Optik mit ganz eigenem, aber unfassbar ansprechendem Look.
    Auch wenn Noé hinsichtlich der musikalischen Untermalung nicht ganz die Genialität der Aronofsky-Werke erreichte, hat Musik schon immer eine treibende Rolle gespielt. Und das ist auch hier nicht anders: die Musik ist von der kongenialen Opening Sequence an (siehe Link oben) hämmernd, dröhnend und treibend - dann wieder plötzlich ganz ruhig und still. Auch wenn diese Qualität der beiden Main Themes (elektronisch und orchestral) nicht über den gesamten Soundtrack gehalten werden kann, so würde ich dennoch meinen, dass es aus diesem Blickwinkel betrachtet sein bestes Werk ist.
    Zwischenfazit: es wurde ein gewaltiger Sprung in Richtung Arthouse Kino gemacht. Sowohl hinsichtlich der Inszenierung als auch der Storyline.



    Enter the Void als eigenständiger Film:
    Man kann Noé lieben oder hassen. Das ist ein Fakt, das wird sich durch Enter the Void nicht ändern - und das ist auch gut so. Lässt man einmal sämtliche Vergleiche mit seinem eigenen Werdegang oder dem von Aronofksy (der sich als perfekter Vergleich herausgestellt hat) aussen vor, so gibt es noch sehr viel zu erzählen...und vielleicht auch zu kritisieren.

    Der keiner chronologischen Storyline folgende Plot ist sicher der erste Punkt an dem sich viele stören werden und von dem auch ich noch nicht ganz überzeugt bin. Da der Geschichte um Oscar bereits nach 20minein jähes und radikales Ende gesetzt wird, verfolgt der Film fortan die Aufklärung der Hintergründe. Doch bereits nach 40 min weiß man im Prinzip alles Wissenswerte und der Film verliert sich in endlos scheinenden Wiederholungen der Kindheitsgeschichte der Geschwister. Diese bits'n'pieces werden nur lose zusammengehalten durch die, oftmals in atemberaubender Vogelperspektive verfolgte Darstellung der weiteren Ereignisse um Oscars Schwester und seinen Freund. Das dritte Stück des Puzzles sind psychedelische, grelle (Drogen-)Visionen die eingespielt werden in den Fluß des Filmes. Und das ist das wichtigste Stichwort überhaupt: der Fluß des Filmes.
    Denn Enter the Void ist kein Film, er ist eine (Grenz-)Erfahrung. Man sieht ihn sich nicht an, man erlebt ihn. Man muss ihn auf sich wirken lassen.



    Daher sollte weniger der Plot oder die Story betrachtet werden als vielmehr das Thema und das gibt Noé durchaus klar an: Leben, Tod, Grenzerfahrungen, Drogen und vor allem die Interpretation des tibetischen Totenbuches. Dieses handelt vom Glauben an die Wiedergeburt und die Rituale die nach dem Tod durchlaufen werden. Netterweise lässt der Regisseur, was für einen Arthouse Film nicht zwangsläufig selbstverständlich ist und oft in einer arroganten Grundhaltung vorausgesetzt wird, einen nicht alleine damit und gibt zu Beginn des Filmes vermittelt durch Oscar recht klar wieder, um was es in dem Buch gibt.
    Und hier liegt aktuell noch der Knackpunkt, an dem ich dieses Review unterbrechen möchte, denn im dischronologischen Plot konnte ich diese Riten und Prozesse bisher noch nicht klar erkennen. Da werde ich noch jede Menge Hirnschmalz sowie die ein oder andere Sichtung (was schon bald passieren wird ;) ) investieren müssen. Kommt die Erleuchtung, werden die Nachbrennpunkte wohl nur so purzeln ;) bis dahin gibt es eine sehr gute...

    :8:
    « Letzte Änderung: 07. Februar 2011, 14:32:39 von EvilEd84 »


    Offline Lionel

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      Grad frag ich noch danach.. :lol: Brav, Matzinho. :) Les ich heut abend in Ruhe durch.


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      Online Max_Cherry

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        Klingt gut.
        Rerin von der Thematik her ist "Enter the Void" der für mich interessanteste Film von Noé.
        Auch, dass der Holzhammer-Effekt etwas zurück genommen wird, gefllt mir schonmal.
        Ich bin gespannt.
        « Letzte Änderung: 07. Februar 2011, 14:35:52 von Max_Cherry »


        Offline JasonXtreme

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          Gibts denn wieder Szenen, die die Gemüter erhitzen? :D Spoilers wenn mal, da ich den eh meiden werde
          Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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          Offline Ed

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            Mmmh, ja, unter Umständen - diese ist aber sowenig zentral (nicht irrelevant, aber eben nicht zentral stehend) für den Film, dass ich sie schon wieder vergessen hatt:

            (click to show/hide)

            Das liest sich super krass, hat aber weder was mit der Thematik noch mit dem grundsätzlichen Ton des Filmes zu tun. Die Inszenierung ist so neutral, beobachtend (wie so vieles aus der Vogelperspektive, was den herumziehenden Geist Oscars symbolisiert), dass man sie wertneutral betrachtet und keinesfalls eine schockierende, gewollte Wirkung aus dem Kontext herauslesen kann.

            Ansonsten der Schluß war leicht w-t-f lastig - bei der auf eine line Oscars eingegangen wird, in der er sagt
            (click to show/hide)
            Das passiert dann in den letzten 10min auch.
            « Letzte Änderung: 07. Februar 2011, 14:49:13 von EvilEd84 »


            Offline dead man

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              hab schonmal paar mal überlegt ihn mir zu leihen, aber ich denk ich werd den mir direkt kaufen. Vermutlich werd ich ihn in relativ kurzer Zeit eh öfter sehen und 19,99 Euro is echt ok.


              Offline Exquisitor

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                Das passiert dann in den letzten 10min auch.
                Und zwar die ganzen 10 min, was das komplette Kino kollektiv hat aufstöhnen lassen. ;)

                Ansonsten kann ich mich Matze anschliessen. Speziell der Soundtrack hats mir angetan. Ne :8: ist da auf jeden Fall drin, wenn ich die Scheibe mal hier rotieren lasse, eventuell noch ein halber Punkt mehr.

                Inwieweit man den jetzt Leuten ans Herz legen kann, denen die beiden Vorgänger nicht zugesagt haben, kann ich schlecht beurteilen, dass ich sie beide gut fand, er geht allerdings auf jeden Fall in eine (optisch) etwas andere Richtung und der Holzhammer kommt eher in Form von Farbe(n) und Ton, anstatt Gezeigtem.


                Online ap

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                  booah, da muß ich direkt mal sofort in die Videothek rennen ob die den da schon haben !  :D


                  Offline Flightcrank

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                    Offline Lionel

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                      Review macht Lust auf mehr. Kaufen werd ich ihn mir nicht, aber sehen möcht ich ihn - um mein eigenes Urteil bilden zu können. Interesssiert mich ja schon ne ganze Weile, obwohl ich mit den bisherigen Sachen von ihm nix anfangen konnte.


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                        Review gestern spät Nacht noch durchgelesen bis im letzten Absatz der Lappi wegen Power abgeckat is. Heute dann den Rest gelesen. Ähm ja was soll ich sagen. MUSS ich eigentlich diese Woche noch kaufen :!:


                        Online Max_Cherry

                        • Die Großen Alten
                            • Show only replies by Max_Cherry
                          Ich Blödmann dachte letzte Nacht nach 0:00 Uhr, es wär ne gute Idee, den Film noch anzufangen.
                          Natürlich hab ich nicht ganz durchgehalten, 45 Minuten fehlen noch.
                          Aber bislang find ich den überraschend gut. Wenn man erstmal die etwas zähen ersten 20 Min. hinter sich gelassen hat, wird sogar die Geschichte einigermaßen interessant.
                          Die Soundkulisse ist wirklich heftig und kommt mit der Wucht eines "Eraserhead". Grundsätzlich kann der Film in Sachen arthouseiges Idependent Kino durchaus als gelungenes Experiment durchgehen. Wirklich gut hat mir gefallen, dass eine richtige Geschichte erzählt wird. Da hab ich vorher was viel unzusammenhängenderes erwartet.
                          Wie auch bei "Lost in Translation" kommen Japan und desses Einwohner nicht gerade gut weg, aber ich denke mal, wenn man unter diesen Umständen dort "lebt", kann Tokio eine Art "Hölle" sein. Bewerten will ich den Film noch nicht, muss ihn erst noch zu Ende sehen. Gut find ich ihn bisher auf jeden Fall.
                          Marco und Gert, der ist bestimmt nichts für euch.


                          Offline Flightcrank

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                            • Just a guy stuck in the 80s...
                              • Show only replies by Flightcrank
                            Mir wird er sehr gut gefallen, da bin ich zu 99% sicher.

                            Nächste Woche ist er auch definitiv fällig wenn der Müller ihn hat. Muss nur noch auf mein Gehalt warten, dann kann ich direkt zuschlagen.  :)

                            Da ich nächste Woche sowieso Urlaub habe, schwebt mir sowas wie eine "Gaspar Noé Nacht" vor. Erst Menschenfeind, dann Irreversibel und dann Enter the Void. Und weil ich wieder voll Bock drauf habe und er auch irgendwie von Noé hätte sein können, gibts dann nächste Woche auch direkt noch Ex Drummer. :)


                            Online Max_Cherry

                            • Die Großen Alten
                                • Show only replies by Max_Cherry
                              Enter The Void

                              Aber bislang find ich den überraschend gut. Wenn man erstmal die etwas zähen ersten 20 Min. hinter sich gelassen hat, wird sogar die Geschichte einigermaßen interessant.
                              Die Soundkulisse ist wirklich heftig und kommt mit der Wucht eines "Eraserhead". Grundsätzlich kann der Film in Sachen arthouseiges Idependent Kino durchaus als gelungenes Experiment durchgehen. Wirklich gut hat mir gefallen, dass sogar eine richtige Geschichte erzählt wird. Da hab ich vorher was viel unzusammenhängenderes erwartet.
                              Wie auch bei "Lost in Translation" kommen Japan und desses Einwohner nicht gerade gut weg, aber ich denke mal, wenn man unter diesen Umständen dort "lebt", kann Tokio eine Art "Hölle" sein. Bewerten will ich den Film noch nicht, muss ihn erst noch zu Ende sehen. Gut find ich ihn bisher auf jeden Fall.
                              Marco und Gert, der ist bestimmt nichts für euch.

                              So, ich hab ihn durch und bin im Nachhinein ein bischen ratlos.
                              Aus dem Noé werd ich irgendwie nicht schlau. Bei dem hab irgendwie immer das Gefühl, dass er selber nicht so genau weiß, was seine Filme bewirken sollen.
                              Einerseits gibt es wie schon oben beschrieben eine gut nachvollziehbare Handlung, die eben durch Rückblicke und "Beobachtungen" nach dem Tod von Oscar Einblicke in das Leben in der fremden Stadt bietet und die Umstände beleuchtet, wie es zu seinem Tod gekommen ist und was danach mit den "Hinterbliebenen" passiert.
                              Da gibt es leider ein paar Brüche, denn zunächst scheint alles danach in recht kurzen Zeitabständen zu passieren, aber gegen Ende gibt es immer wieder Sprünge über unbestimmte Zeitspannen, da fand ich ein bischen verwirrend und so ganz zufrieden bin ich mit dem Ende nicht,
                              (click to show/hide)
                              Das Verhalten der Schwester wirkt in dem zusammenhang sehr wechselhaft und nicht immer nachvollziehbar. So find ich den Wandel von
                              (click to show/hide)
                              Naja, ganz ohne platte Provokation gehts anscheinend bei Noé nicht. Die Ähnlichkeit zu Aronofski sehe ich so nicht, denn der Franzmann muss meiner Meinung nach noch beweisen, ob er wirklich ein guter Regisseur ist, denn mal ehrlich, seine Filme sind im Grunde Experimente. Überzeugt bin ich erst, wenn er mal einen "mainstreamigeren Film" abliefert, der überzeugen kann. Ach ja, mir ging auf oft im Kopf rum, dass "Enter The Void" im Grunde 10 Jahre zu spät kommt, denn gerade in den 90ern war die Zeit für visuelle Spielereien im "Low/Mid Budget"-Bereich total angesagt. Die entfesselte Kamera und die außerkörperliche Erfahrung erinnert stark an den 12 Jahre alten Episodenfilm The Acid House von Paul McGuigan aus UK, den ich ganz nebenbei wärmstens empfelen kann.
                              Bei der Bewertung tu ich mich ein bischen schwer. Die ersten 20 Minuten waren ein bischen hart (da hat mich besonders das ständige "Blinzeln der Kamera" genervt), danach kamen gute 90 Minuten und das was ich eben noch gesehen habe, war dann wieder ein bischen schwächer. Das ewige hin und her "Gefliege" fand ich auch ein bischen eintönig. Man darf sich da auch nicht vertun, was hier auf der leinwand zu sehen ist, ist keineswegs neu. Der Plot und die Art der Inszenierung kennt man aus vielen anderen arthousigen Filmen, nur eben nicht konsequent über 155 Minuten.
                              Dennoch ist es Noés bislang bester Film und ich wünsche mir, dass er als nächstes mal nen "richtigen" Film dreht, in dem er beweisen kann, dass er eben nicht nur ein kleiner, rebellischer Junge ist, der möglichst anders sein will und damit eben auch provoziert. Letzteres ist halt glücklicherweise etwas weniger als bei den Vorgängern.
                              Ich vergeb mal ne  :7:, muss aber dazu sagen, dass ich nicht weiß, ob der Streifen nüchtern auch so intensiv und stellenweise mitreissend rüberkommt.
                              Denn Enter the Void ist kein Film, er ist eine (Grenz-)Erfahrung. Man sieht ihn sich nicht an, man erlebt ihn. Man muss ihn auf sich wirken lassen.
                              kann ich so unterschreiben. Ob man sowas mag oder nicht, ist eben Geschmackssache.
                              Ach ja, die Schwester ist aber auch ein geiles Gerät! Meine Herren. :)
                              « Letzte Änderung: 19. Februar 2011, 15:59:34 von Max_Cherry »


                              Offline JasonXtreme

                              • Let me be your Valentineee! YEAH!
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                                Ok, dann is das Teil für mich definitiv durch. Danke Stephan ;) aber wenigstens einer siehts es langsam wie ich - Noè kann nicht ohne plumpe Provokationen, das unterscheidet ihn von guten Filmemachern
                                Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                                Offline Ed

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                                  Das sehe ich komplett anders - warum soll das Können einer Person dadurch pulverisiert und neutralisiert werden, weil er provokant ist oder teilweise provokante Szenen einstreut.
                                  Auch wenn diese Szenen scheiße sein sollten, bedeutet das doch nicht, dass sämtliches anderes Talent, das in anderen Teilen mehr als nur durchblitzt nicht mehr vorhanden sein soll.


                                  Online Max_Cherry

                                  • Die Großen Alten
                                      • Show only replies by Max_Cherry
                                    Das sehe ich komplett anders - warum soll das Können einer Person dadurch pulverisiert und neutralisiert werden, weil er provokant ist oder teilweise provokante Szenen einstreut.
                                    Auch wenn diese Szenen scheiße sein sollten, bedeutet das doch nicht, dass sämtliches anderes Talent, das in anderen Teilen mehr als nur durchblitzt nicht mehr vorhanden sein soll.
                                    Weil nun mal auf der inhaltlichen Ebene in Noés Filmen bisher immer soetwas der Aufhänger war. Nichts desto trotz haben alle 3 Filme ihre Qualitäten, das ändert aber nichts an dem Beigeschmack, dass es ohne eine gewisse plumpe Grundidee bei Noè nicht zu gehen scheint
                                    (click to show/hide)
                                    .

                                    Mal im Überblick:

                                    Menschenfeind 6/10
                                    Irreversible 5/10
                                    Enter The Void 7/10 (ok, in erster Linie wegen der audio-visuellen Eindrücke und der Faszination des Voyeurismus im Film)


                                    Offline JasonXtreme

                                    • Let me be your Valentineee! YEAH!
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                                        • Show only replies by JasonXtreme
                                      Naja wenn er doch SO gut wäre, wie Du immer behauptest, dann hätte er PLUMPE Provokation nicht nötig und würde dies anders lösen. Aber wie schon oft gesagt: Der Regisseur von so etwas wie SODOMITES, war eben nicht zu mehr bestimmt ;) :D
                                      Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                                      Offline skfreak

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                                          • Show only replies by skfreak
                                        Naja wenn er doch SO gut wäre, wie Du immer behauptest, dann hätte er PLUMPE Provokation nicht nötig und würde dies anders lösen.

                                        Sehe ich im Grunde auch so.


                                        Offline JasonXtreme

                                        • Let me be your Valentineee! YEAH!
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                                          Anhand der doch vielen Fans seiner Werke spreche ich ihm ja nicht VÖLLIG ein Händchen fürs Handwerk ab - aber das was Stephan sagt spricht doch ne deutliche Sprache.
                                          Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                                          Offline skfreak

                                          • Serienfreak
                                          • Die Großen Alten
                                              • Show only replies by skfreak
                                            Anhand der doch vielen Fans seiner Werke spreche ich ihm ja nicht VÖLLIG ein Händchen fürs Handwerk ab - aber das was Stephan sagt spricht doch ne deutliche Sprache.

                                            Letztlich ist es ja auch nicht schlimm in einer Sparte zu bleiben und damit eine Art Genre-Regisseur zu sein.


                                            Online Max_Cherry

                                            • Die Großen Alten
                                                • Show only replies by Max_Cherry
                                              Es ist in Enter the Void schon deutlich weniger im Vordergrund und manch einer sieht den Fokus eher bei dem
                                              (click to show/hide)
                                              als bei der von mir angesprochenen Thematik.

                                              Dennoch nutzt Noé die Provokation zumindest in seinen anderen beiden Filmen als eine Art Stilmittel um heftige Reaktionen zu bekommen und sorry, das ist in meinen Augen kalkuliertes produzieren von Kultfilmen. Mir kann auch keiner erzählen, dass dahinter nicht der Drang nach Aufmerksamkeit und Ruhm steht.
                                              Das finde ich halt ein bischen verlogen, einerseits bloß weit weg vom Mainstream stehen, andererseits ähnliche Ziele verfolgen, was natürlich auch irgendwo menschlich ist, aber eben auch ein bischen verlogen. Ich bin gespannt, wie sein nächstes Projekt aussieht, aber vermutlich wird er erneut etwas machen, was seinen Ruf bestätigt. Schade eigentlich, denn ich könnt mir schon vorstellen, dass in ihm mehr steckt bzw. er sich weiter entwickeln kann. Aber vielleicht will er das gar nicht, man liest ja auch immer wieder, dass der Herr recht arrogant und sehr von sich selbst überzeugt sein soll.


                                              Offline Ed

                                              • Die Großen Alten
                                                • "The Feminist"
                                                  • Show only replies by Ed
                                                Also um ehrlich zu sein finde ich das Thema Geschwisterliebe wirklich nicht
                                                a) zentral für den Film
                                                b) ausgewalzt
                                                c) plakativ und provokant dargestellt.

                                                Vielleicht sieht man bei Noé (berechtigterweise ;) ) etwas genauer hin, was das Thema Provokation angeht, aber ich denke man sollte nicht immer alles auf die Goldwaage legen. Das hier ist weit weg von einem Inzestporno, die beiden sind sich wichtig und sie zeigen sich diese Nähe. Mehr auch nicht. Das maximale ist ein Kuss auf die Wange. So ganz kann ich den Punkt wirklich nicht verstehen, muss den Film aber auch ein 2. Mal anschauen (leider bisher nur zur Hälfte geschafft, was bedeutet ich muss von vorn beginnen - halte das für wichtig bei dem Film).


                                                Offline Ed

                                                • Die Großen Alten
                                                  • "The Feminist"
                                                    • Show only replies by Ed
                                                  Es ist in Enter the Void schon deutlich weniger im Vordergrund und manch einer sieht den Fokus eher bei dem
                                                  (click to show/hide)
                                                  als bei der von mir angesprochenen Thematik.

                                                  Genau das wollte ich damit sagen - das Thema Geschwisterliebe (gewissermassen) oder gar Inzest (was ich sogar abstreiten würde) halte ich definitiv nicht für das Thema, denn das war auch von Noé klar kommuniziert worden: das tibetanische Buch des Todes und der Circle of Life.


                                                  Online Max_Cherry

                                                  • Die Großen Alten
                                                      • Show only replies by Max_Cherry
                                                    Das maximale ist ein Kuss auf die Wange.
                                                    Es ist schon mehr ein Ablecken und Ohrknabbern, fand ich sehr eigenartig in dem Moment.
                                                    Außerdem rennt sie öfter mal völlig nackt durch die Gegend und das wirkt, als ob die gerade vorher am Gange waren.
                                                    Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein. Wie gesagt, es gibt schon Gründe, warum der Film bei mir besser wegkommt als die beiden Vorgänger.
                                                    Einer davon ist sicher das Runterschrauben der Holzhammer Methode. Aber alleine die Darstellung der Sexszenen ist z.B. schon sehr detailiert und verlangt den Darstellern einiges ab. Da war ich echt froh, dass man die Penetrationen nicht genau sieht bzw. die Pimmel durch dieses Licht verfremdet wurden.