THE MAGNIFICENT RUFFIANS - Acht Fäuste auf dem Weg zur gelben Hölle...

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Das zwanzigste Jahrhundert hat gerade begonnen (oder ist nicht mehr weit, so ganz wird das im Film nicht klar), und die modernen Zeiten haben die alten Traditionen der Martial Arts Kämpfer abgelöst. Die Menschen bewegen sich nicht mehr mit Ochsenkarren oder zu Pferde, sondern mit der Eisenbahn fort, und den Schießeisen der Gegner haben Schwertkämpfer auch nichts mehr entgegenzusetzen. Einer, der den alten Traditionen nachtrauert, ist Yuan Ying Fei, genannt "Das Goldene Schwert". Er ist der mächtigste Mann in der kleinen chinesischen Provinzsstadt und hat nach dem Tode seines Vaters dessen  Sicherheitsunternehmen übernommen. Nahezu alle Geschäfte in der Stadt werden von ihm kontrolliert - mit Ausnahme seines Konkurrenzunternehmens, das dem jungen Karatekämpfer Yang Chu Feng gehört. Der Finsterling mit dem goldenen Schwert, der 49 verschiedene Tricks mit der Waffe beherrscht und schier unbesiegbar ist, setzt alles daran, den Konkurrenten auszuschalten, aber ohne Erfolg. Aus Wut darüber - und zum Zeitvertreib bzw. zur Besänftigung des eigenen Egos - lädt er regelmäßig berühmte Kung Fu Kämpfer zu sich nach Hause ein und metzgert sie dann im Zweikampf mit seinem goldenen Schwert nieder. Just in diesem Moment tauchen drei Rumtreiber im Ort auf, die sich als Zechpreller durch sämtliche Wirtshäuser schlemmen und sich anschließend dafür die Hucke vollhauen lassen - was immer noch besser ist als zu bezahlen. Es ergibt sich, dass die drei auch noch ausgezeichnete Kung Fu Kämpfer sind, und nachdem sich Yuan - wie einst D'Artagnan mit den drei Musketieren - mit ihnen angelegt und zum Schlagabtausch getroffen hat, knüpft man zarte Bande der Freundschaft. Doch es kann das Freundesquartett nicht in Frieden leben, weil es dem bösen Nachbarn Yuan gar nicht gefällt... und der wetzt derweil bereits sein goldenes Schnitzmesser und macht sich schließlich auf, dem Quartett den Garaus zu machen. Im verlassenen Tempel am Rande der Stadt kommt es zum gnadenlosen Showdown...

Chang Cheh schien damals längst bemerkt zu haben, dass seine 5 Venoms nicht so recht zünden wollten. Die Darsteller waren einfach zu uncharismatisch und zu austauschbar. Doch unter all den Filmen, die er mit ihnen abkurbelte, gab es auch ein paar richtig annehmbare, und "Magnificent Ruffians" ist einer davon. Die Geschichte bemüht sich zwar um einige humorvolle Momente, letztlich bleibt aber eine ernste Ballade von Landstreicher gegen Räuber mit routiniert choregraphierten Kampfsequenzen und einem spannenden Showdown. Der Film schaffte es weder in deutsche Kinos noch auf deutsche Videobänder, und so bleibt auch hier nur der Griff zur chinesischen Celestial-DVD.



Der Lonewolf Pete