The Hurt Locker (Tödliches Kommando)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Bloodsurfer

  • diagonally parked in a parallel universe...
  • Administrator
  • *****
    • Pfälzer mit saarländischem Migrationshintergrund
      • Show all replies
    Gerade auf Netflix geschaut. Sehr starkes und vor allem packendes Kriegsdrama, das von Anfang an die bedrohliche Situation unmissverständlich klar macht und die psychischen Aspekte dabei in den Vordergrund stellt. Eine zusätzliche Rahmenhandlung wäre hier gar nicht erforderlich gewesen, hätte vermutlich eher von der eigentlichen Aussage und Absicht des Film abgelenkt. Die episodische Erzählweise stellt den Alltag des Kommandos so dar wie er vermutlich wirklich ist. Ob er alle die Oscars verdient hat sei mal dahingestellt, wahrscheinlich ist das für mich auch eher ein Film bei dem mir eine Sichtung reicht, im Regal brauche ich den wohl nicht unbedingt, aber verdammt gut gemacht und intensiv ist er auf jeden Fall. Sollte man gesehen haben.

    Die Darsteller machen ihre Sache allesamt sehr gut und bringen die einzelnen Charakterzüge glaubhaft auf den Screen. Man nimmt ihnen - je nach Rolle - den jeweiligen Hochmut/Übermut oder die Ängste und Psychosen vollkommen ab. Der Soundtrack passt auch, drängt sich nicht in den Vordergrund, sondern unterstützt einfach nur die Wirkung der starken und intensiven Bilder. Beim der Szene mit den Scharfschützen in der Wüste hatte ich das Gefühl, selbst durstig im heißen Staub zu liegen. Bei jeder Explosion konnte ich den Druck förmlich spüren.

    Renner mimt den völlig gleichgültigen Entschärfer perfekt, der auf den Roboter mit Videokamera scheißt. Er reißt mit der Hand einen Riesenhaufen Bomben auf einmal, die um ihn herum im Kreis verteilt liegen, an den verdammten Zünddrähten aus dem Dreck. Ein brennendes Auto, in dem ebenfalls zig Bomben im Kofferraum versteckt sind, löscht er erstmal gemütlich mit dem Feuerlöscher, um dann seinen Schutzanzug auszuziehen, weil der sowieso nichts nützen würde. Dann wirft er sein Funkgerät weg und zerlegt die Karre gemütlich auf der Suche nach dem Zünder, während seine Squadmitglieder panisch und paranoid ihre Umgebung beobachten, in der vielleicht jeder Beobachter jederzeit auf den Knopf drücken könnte.

    Den Wahnsinn und die Absurdität dieser Situationen kann man wohl nicht viel besser darstellen, als dieser Film es schafft.

    :8:


    Offline Bloodsurfer

    • diagonally parked in a parallel universe...
    • Administrator
    • *****
      • Pfälzer mit saarländischem Migrationshintergrund
        • Show all replies
      Unbedingt schauen, der war echt stark. Gab von mir ja auch ne 8.