Dog Pound

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    Butch, Davis und Angel kennen sich nicht. Alle drei sind jugendliche Straftäter mit verschiedenem Hintergrund. Alle drei kommen sie ins Jugendgefängnis Enola Vale. Dort angekommen sind sie die Neuen, und müssen sogleich lernen sich der Hackordnung des Knasts unterzuordnen. Butch wird zusammengeschlagen, Davis werden die Schuhe geklaut. Die Wärter versuchen zwar alles ruhig ablaufen zu lassen, jedoch rächt sich Butch brutal, und schlägt seine Peiniger gnadenlos zusammen. Von nun an haben die drei zwar ihre Ruhe vor Oberpeiniger Banks und seinen zwei Lakaien, aber sie befinden sich im Gefängnis, und Bedrohungen sind allgegenwärtig.

    Der Regisseur von SHEITAN, Kim Chapiron, legt mit DOG POUND nicht nur seinen zweiten Spielfilm vor, sondern auch gleich ein Remake des bei uns doch eher unbekannten englischen Films SCUM aus dem Jahr 1979 von Alan Clarke, in dem seinerzeit Ray Winstone in den Knast wanderte. Zwar hält er sich stellenweise sehr genau an das Original, was ich persönlich aber nicht als störend empfand. Das Problem hier liegt eher darin, dass die Wärter in meinen Augen als zu weich dargestellt werden. Im Original war es eher so, dass die Kids den Wärtern egal waren oder sie von ihnen unterdrückt wurden. Hier versuchen die Wärter mit den Kids klarzukommen, sind teils sogar nett und verständnisvoll zu ihnen.

    Der Knast-Alltag wiederum wird sicher relativ realistisch dargestellt. Jeder hat seine Aufgaben, die er zu erledigen hat. Es gibt eine Hierarchie, die man nur durchbricht indem man sich beugt, oder zurückschlägt. Auf Gewalt ansich wird hier aber nicht der Hauptaugenmerk gelegt. Natürlich gibt es zwei oder drei härtere Szenen, diese sind aber immer zweckdienlich und führen die Geschichte fort. Leider wird nie die Intention der einzelnen Figuren klar. Angel ist fast nur Randfigur, bis zu seiner Ausschlaggebenden Sekunde, Davis der nette Boy der eigentlich ein guter Junge ist, und Butch ein rachsüchtiger Brutalo der sich nicht im Griff hat. Warum, weshalb wird außen vor gelassen. In Anbetracht des Endes ist das zwar in Ordunung, aber hier hätte ich mir einfach etwas mehr gewünscht. Manche Charaktäre werden einfach nur angerissen, um sie dann links liegen zu lassen, was man so nicht wirklich nachvollziehen kann.

    Klar war SCUM damals auch keine wirkliche Knaststory wie man sie kennt. Auch hier wurde im Grunde ohne Anfang und Ende gearbeitet, um den Alltag im Knast möglichst real darzustellen, aber da dies eher ein Low-Budget Film war, verzeihe ich das auch eher als bei DOG POUND. Mehr Genauigkeit in den Figuren, ein etwas besserer Spannungsbogen - dann wäre auch was Rundes draus geworden. So reiht er sich nur in das Mittelmaß der Gefängnisstreifen ein.

    Die Darsteller ansich agieren zwar gut, aber man muss echt sagen, da haben sie sich die hässlichsten Fratzen rausgesucht, die sie bekommen konnten :lol: das mal nur nebenbei. Das Original ist jedenfalls lockere zwei Klassen besser und intensiver.
    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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