The Incite Mill
Inshite miru: 7-kakan no desu gêmu(dt. Übersetzung: "Die Aufstachlungs-Mühle: Das 7-tägige Todesspiel")Japan 2010
http://www.ofdb.de/film/199281,Inshite-miru-7-kakan-no-desu-g%C3%AAmuYuki ist ein typischer No-Name, immer auf der Suche nach irgendeinem Job, um sich über Wasser zu halten. Als er in einem Geschäft Stellenanzeigen durchsieht, wird er von der attraktiven Shoko angesprochen, die ihn fragt, was er von folgendem Angebot halte: 7 Tage, Stundenlohn 125.000 Yen (etwas über 1000 Euro). Ein ungewisses Experiment mit fürstlicher Entlohnung. Sowohl das Geld, als auch Shoko ziehen ihn an. Und somit melden sich beide für diesen "Job". Zusammen mit acht anderen Leuten werden sie zu einem abgelegenen unterirdischen Komplex gebracht. Persönliche Habe wird am Eingang abgegeben. Wer moralische Bedenken habe, solle nun gehen. Doch in Anbetracht des Geldes hat die niemand... noch nicht.
Im Untergrund angelangt, versammelt im Esszimmer, werden die Regeln bekannt gegeben: Das Experiment dauert 7 Tage. Jeder der Beteiligten hat ein eigenes Zimmer. Dieses darf er abends nach einer Lautsprecherdurchsage nicht verlassen. Sollte er dies doch tun, werde er von der sich an Deckenschienen fortbewegenden Überwachungsdrohne eliminiert. Sollte es zu einem Verbrechen kommen, könne einer einen möglichen Täter benennen. Per Abstimmung würde dann entschieden. Habe der "Detektiv" bei positivem Ergebnis recht, bekomme er die doppelte Bezahlung. Ebenso das Opfer. In jedem Zimmer befindet sich zudem eine Box... mit einer Waffe. Ist man anfangs noch der Meinung, man könne die 7 Tage einfach aussitzen, so gibt es bald schon die erste Leiche. Misstrauen entsteht, und zusammen mit der Gier nach dem Geld ist das eine tödliche Mischung.
Versucht Yuki noch, gegenseitiges Vertrauen zu etablieren, versuchen andere nur noch ohne Skrupel, den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Wer ist der Täter? Wer besitzt die Mordwaffe? Jeder Teilnehmer hat seinen eigenen Hintergrund und eigene Ziele, und Teamarbeit scheint ausgeschlossen. Und es wird nicht bei einem Mordopfer bleiben...
The Incite Mill ist der aktuellste Film von Hideo Nakata (
Ring, Chaos) und bietet eine nicht unclevere Variante von Agatha Christies
Ten Little Indians. Deutlich Bezug darauf genommen wird sogar durch zehn kleine Indianerfiguren im Esszimmer. Die Grundkonstellation ist ähnlich. Es wird bewusst Misstrauen unter den Teilnehmern gesät, ein krimineller Hintergrund suggeriert, der die anderen verunsichert. Letztlich weiß niemand, wem er noch trauen kann. Und dabei wäre Vertrauen der Schlüssel zum unbeschadeten Entkommen.
Der Film ist sehr mainstreamig. Die Morde geschehen zumeist Offscreen, mit blutigen Details hält man sich hier etwas zurück. Die Misstrauensatmosphäre kommt hier gut rüber, unterstützt durch das sehr ansehnliche Setdesign: Fensterlos, hermetisch, kreisförmige Anordnung. Optisch weiß der Film durchaus zu gefallen.
Darstellerisch sind ebenso bekannte Gesichter am Start. Allen voran Tatsuya Fujiwara (
Battle Royale, Death Note), der zwar einerseits, ähnlich wie in
Kaiji, den Ottonormal-Loser vom Dienst spielt, aber dies sehr emotional und sympathisch. Einigen mag dies teils zu overacted erscheinen, aber ich finde, er macht das richtig gut. Überhaupt seh ich ihn in letzter Zeit ziemlich gern. Des weiteren wäre Haruka Ayase (
Cyborg She, Ichi) zu nennen. Allerdings beschränkt sich ihr darstellerischen Können hier auf nett und hübsch sein. Gerade im Vergleich mit Fujiwara fällt deutlich auf, wo ihre Grenzen liegen. Weitere Beteiligte am Todesspiel: Aya Hirayama (
Waterboys, Fighter In The Wind), Tsuyoshi Abe (
Christmas On July 24th Street), Nagisa Katahira (
Memories Of Matsuko), Shinji Takeda (
Pulse, The Happiness Of The Katakuris).
Unterm Strich zwar kein herausragendes Werk, aber grundsolide Spanungsware mit einem guten Hauptdarsteller und einigen Twists.
Trailer:
Gesichtet wurde die HK DVD von Warner/Deltamac:
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=199281&vid=317758Diese bietet den Film in ordentlicher Qualität, allerdings gänzlich ohne Extras.