Cannes-Festival schließt Lars von Trier aus

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Offline Max_Cherry

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     :confused:

    Oh Mann, sowas hat der doch eigentlich gar nicht nötig.
    Da sieht man wo Glaube und Religion hinführt. Das er ein Verfechter von klassischen, biblischen Werten und Moralvorstellungen ist, kann man sich nach seinen Filmen ja denken, aber so eine Aussage geht ja mal gar nicht.
    Keine Ahnung, was er damit bezwecken wollte, vermutlich einfach nur anecken, aber warum?


    Offline Max_Cherry

    • Die Großen Alten
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      "Ich sympathisiere ein bisschen mit ihm, ja."

      Ok, ich hab mir jetzt den ganzen Bericht durchgelesen. Das kann ich euch nur raten, denn der Satz oben wird gar nicht erwähnt und alles andere ist absolut nicht schlimm, finde ich. Unglücklich formuliert, vielleicht und eben sehr augenzwinkernd. Dass er zu der Aussage von Journalisten gedrängt wurde, wird natürlich nicht erwähnt.

      Auszüge:
      Zitat
      Der 55-jährige Filmemacher hatte am Mittwoch auf der Pressekonferenz zu seinem Wettbewerbsbeitrag "Melancholia" mit Hitler-freundlichen Äußerungen für einen Eklat gesorgt. "Natürlich, er hat falsche Dinge getan, aber ich kann ihn auch sehen, wie er da am Ende in seinem Bunker hockt. Ich glaube, ich verstehe den Mann. Er ist nicht unbedingt das, was man einen guten Kerl nennt. Aber ich verstehe vieles an ihm und kann mich sogar ein bisschen in ihn einfühlen."
      ...
      Von Trier selbst hatte nach dem Eklat versucht, seine Äußerungen zu relativieren. Sie seien scherzhaft gemeint gewesen und nur die Antwort auf eine "Provokation" - gemeint sind offenbar die bohrenden Nachfragen von Journalisten. "Entertainment Weekly" zitierte den Regisseur mit folgendem Wortlaut: "Falls ich jemanden mit meinen Worten heute morgen auf der Pressekonferenz verletzt haben sollte, entschuldige ich mich aufrichtig dafür. Ich bin weder ein Antisemit noch ein Rassist noch ein Nazi."

      Von Triers Verbalausfall hatte begonnen, nachdem er von einem Journalisten zu früheren Äußerungen befragt wurde, in denen der Regisseur ein Interesse an Nazi-Ästhetik bekundet hatte. Im weiteren Verlauf der Pressekonferenz fügte von Trier dann hinzu: "Ich bin nicht für den Zweiten Weltkrieg, und ich bin nicht gegen Juden. Ich bin sogar sehr für die Juden. Oder nein, so doll nun auch wieder nicht. Schließlich geht einem Israel wirklich auf die Nerven." Am Ende schien er selbst nicht mehr so recht zufrieden zu sein mit dem Gesagten: "Wie komme ich jetzt bloß aus diesem Satz wieder raus?"

      Später sagte der Däne dann noch trotzig: "Okay, ich bin ein Nazi." Seiner Hauptdarstellerin neben ihm, Kirsten Dunst, war während seiner Ansprache schon das Lächeln vergangen. Am Ende der Pressekonferenz soll von Trier dann noch von der "Endlösung für Journalisten" gemurmelt haben.

      Sorry, aber bei der "Endlösung für Journalisten" hat es mich gerade zerrissen. :)


      Dieser Kommentar von Taxameter unter dem Bericht trifft es ziemlich gut, finde ich:
      Zitat
      "Nazi Äusserungen" kann ich in den von Lars von Trier von Ihnen zitierten Worten nicht finden! Beim besten Willen nicht.
      Das sich L.v.T interessiert zeigt für die Ästhetik von Nazi-Architektur, macht ihn doch zu keinem Nazi!
      Das L.v.T Hitler auch als Menschen sieht und Emphatie empfinden kann für diesen Menschen Adolf Hitler, der ja das Sinnbild des Bösen, ja das menschliche Monster schlechthin darstellt, kann ihm doch nicht zum Vorwurf gemacht werden.

      Im Gegenteil: selbst Marcel Reich Ranitzki sagte einmal auf die Frage hin, ob Adolf Hitler denn ein Mensch sei?:
      "Natürlich ist er ein Mensch gewesen, ein Elefant war er bestimmt nicht."
      Quelle: http://forum.spiegel.de/showthread.php?postid=7877224



      Immerhin läuft sein Film noch im Wettbewerb weiter.
      « Letzte Änderung: 19. Mai 2011, 15:18:17 von Max_Cherry »