Das Hotel - Jack Kilborn

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Offline JasonXtreme

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    Jedes Jahr finden in West Virginia die Ironwomen Meisterschaften statt. Jedes Jahr fahren viele Teilnehmer in den beschaulichen und bergigen Landstrich. Jedes Jahr kehren einige davon nicht nach Hause zurück. Denn in den Wäldern liegt verborgen das Rushmore Inn Hotel, welches geführt wird von Eleonore Roosevelt. Dorthin werden unschludige und ahnungslose Menschen gelotst, um dem absoluten Grauen ausgesetzt zu werden. So geht es auch Letti, ihrer Mutter Florence und der Tochter Kelly. Aber auch die gehbehinderte Deb, die ausgerechnet hier vor Jahren bei einem Unfall ihre Beine verlor, und nun mit Prothesen den Wettkampf bestreiten will. Zu ihr stößt noch Reporter Mal, der Interviews führen will, und auch die beiden jungen Männer Felix und Cam, die aus einem ganz anderen Grund in dieser Gegend sind. Gemeinsam stoßen sie im Hotel auf eine Gruppe irrer und inzuchtgeschädigter Psychopathen, die das Blut der Gesunden zum Überleben brauchen, aber auch sonst vor keiner Greueltat zurückschrecken, um sich bei Laune zu halten.

    Soviel zur Geschichte, wobei im Grunde egal was man hierzu sagt, keine wirklichen Spoiler an Bord sind. Die Handlung ist von vornherein klar abgesteckt, und im Prinzip noch limitierter und einfacher gehalten, als bei Kilbornes Vorgänger ANGST. Das will ich Kilborne nicht vorhalten, denn nach Lesen seines Erstlings, sollte man wissen, was man von ihm zu erwarten hat. Richard Laymon ohne Sex, wenn man so will! Kilborne geht in die Vollen, was Gewalt angeht, und das walzt er aus. Größere Ungereimtheiten übersieht er geflissentlich, wenn nicht gar absichtlich, da sie letztendlich eventuell nicht einmal dem Leser auffallen. Das Tempo ist im allgemeinen recht hoch, auch wenn es durch den recht kleinen Zeitraum, in dem die Geschichte spielt, und die limitierte Lokation nicht so rüberkommt. Man wird sofort in das Geschehen geworfen, ohne großes Geplänkel, und kann somit versuchen rauszufinden, wer die ganze Sauerei denn überleben mag.

    Dabei kommen ganz klar die Figuren zu kurz, vor allem weil es für eine Seitenzahl von knapp 400 Seiten auch definitiv zuviele Hauptfiguren sind! Kurz umrissene Hintergründe müssen genügen, dabei wird oftmals nicht einmal darauf eingegangen wie das Aussehen der Personen auch nur annähernd sein könnte. Aber auch das fällt einem allenfalls hinterher auf, den Hauptaugenmerk liegt hier immer und ständig auf ausufernden Gewaltexzessen, wie sie kein Saw oder TCM besser hinbekommen würde. Dass Wunden mit Gerinnungsmittel und Sekundenkleber im Nu bis zur sofortigen Genesung führen, ein Mensch nach Folter, Misshandlungen, drei Berglöwenangriffen, einem Schrotflintenschuss, einem Fall vom Baum, und noch ein paar anderen Dingen (ja :lol: das is nur EINE Person gewesen) am Ende dennoch als Held hervorgeht, das treibt Kilborne auf die oberste Spitze! Wen sowas stört, der muss sich hier einfach fernhalten.

    Wer Kilborn lesen möchte, der muss ein Faible für ausufernde Gewaltexzesse haben, und darf sich an Unlogiken nicht stören. Mich persönlich stört da eher, dass er die Geschichten so klein hält. Bei ANGST hört sich auf dem Cover alles wesentlich größer an, als es dann ist, und auch hier verhält sich das so. Das liegt aber sicherlich daran, dass Kilborn sich nicht die Bohne um ein Drumherum schert. Der eigentliche Ort der Geschichte ist auch der eigentliche Ort. Hier gibt es keine Vorgeschichten, keine Plänkeleien und auch eigentlich keine Nebenfiguiren, wie man es aus anderen Romanen kennt. Unwichtige Personen werden gleich weggeputzt, die anderen Unwichtigen halt kurz danach. Wendungen oder Verwirrspielchen lebt Kilborn nur so aus, dass er kurz vor Kapitelende einfach apprubt zu einer anderen Person wechselt, und somit einen Cliffhanger über das Leben oder Ableben der eben handelnden Person setzt.

    Alles in allem unterhält er, und er liest sich immer flott. Ob ich allerdings noch mehr von ihm lesen werde, entscheide ich nach seinem nächsten Werk. Es ist wie gesagt Laymon-like - entweder man liebt es, oder man hasst es - kann es aber nicht ständig lesen.
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    Offline Thomas Covenant

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      Klingt nach Lektuere die man auf dem Klo lesen kann. Leicht und beschwinglich. Habe von Kilborn noch nix gelesen, ich probier den mal aus demnächst.


      Offline JasonXtreme

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        So und nicht anders ;) wobei ich bei Dir eher für ANGST plädieren würd, als für das hier :D es is halt niveaulos und hart - so magst Du es doch!
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        Ich fands stellenweise schon richtig heftig. Ich frag mich woher der Mann seine kranken Ideen nimmt.
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        Offline Stubs

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          Ich fands herrlisch  :uglyclap: :D :D :thumb: :thumb: :thumb:

          Das Buch hab ich gefressen... knietief in Körperflüssigkeiten gewatet, krankes Zeug ... skurile Nebenhandlungen ... ich mag den Kilborn ... der schreibt zwar, wie wenn ma ;)n nen Actionfilm schaut, aber ... ich mag das. :) Und ich hoffe, er setzt das fort.
          Liebe Fee! Ich wünsche mir ein dickes Bankkonto und eine schlanke Figur. Aber bitte, bitte ... vertu dich nicht schon wieder!


          Offline JasonXtreme

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            Findest? Insgesamt find ich der suhlt sich zu sehr in dem was er eben schreibt. Es wiederholt sich zuviel, oder wird ohne Ende ausgewalzt.... da wäre knackiger und kürzer echt mehr.
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            Offline Stubs

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              Also ... ne ... ich war in Stimmung für so was ... hätte mir tatsächlich gewünscht, er wär in dem ein oder anderen Kellerraum mal etwas deutlicher geworden. Und die Sache mit dem Freak, der Arzt werden wollte ... die fand ich echt skuril ... auch da ... wäre mehr echt förderlich gewesen. Aber hängt halt auch immer bei mir ein wenig von der Grundstimmung ab.  :redface: Ist halt wie bei Laymon. *lach*
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