Lese gerade
Bighead und wollte mal nach Lee schauen, und dann...
Das obige Zitat bezieht sich auf Lees Hell - Reihe. Bighead löst seinen Plot auf den letzten Seiten Vorher ist ja nur Rape und Schlachterei.
Danke für den Mega-Spoiler...
Davor hab ich
Creekers gelesen.
Vor 10 Jahren verließ Phil Straker seine Heimatstadt Crick City und seine damalige Freundin Vicki, um in der "großen Stadt" Karriere als Cop zu machen. Doch durch eine Intrige verliert er seinen Job und schlägt sich schließlich als Nachtwächter durch. Biss er das Angebot bekommt, in seiner alten Heimat wieder als Cop zu arbeiten. Dort floriert der Drogenhandel. Und dort gibt es die Creekers, eine abgeschiedene Gemeinschaft von durch Generationen von Inzucht Degenerierten. Zumeist mit pechschwarzem Haar, roten Augen und Missbildungen von teils erschreckenden Ausmaßen. Phil betritt eine Welt der Abgründe und sieht sich immer mehr mit Erinnerungen an eine düstere Vergangenheit konfrontiert.
Hat mir besser gefallen als erwartet. Auf dem Cover prangt ein Zitat von Laymon, Lee sei "literarische Körperverletzung". Okay, Lee haut immer wieder gehörig auf die Kacke, aber literarisch ist er Laymon weit überlegen. Sein Stil erinnerte mich hier teilweise fast etwas an Koontz. Allerdings an einen kranken Koontz. Aufgebaut wie ein Krimi, bei dem sich nach und nach immer mehr Abartigkeiten auftun. Und Lee baut auch ein paar Wendungen ein, die tatsächlich überraschen können. Doch, durchaus nicht schlecht, das Buch.
Bighead habe ich angefangen. Die offenbar frigide Charity sucht eine Mitfahrgelegenheit und fährt schließlich mit der sexsüchtigen Jerrica, einer Journalistin, die einen Report über ländliche Regionen schreiben soll, ins abgelegene Luntville, um ihre Tante zu besuchen, die sie schon seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat. Dann wäre da noch Alexander, ehemaliger Soldat, nun Priester mit Hang zu blumiger Ausdrucksweise, der quasi in die Ortschaft zwangsversetzt wird. Und die beiden Rednecks Dicky und Balls, die eine Vorliebe für gewalttätige Interaktion mit ihren Mitmenschen haben (und wo sich der Verdacht aufdrängt, dass der Regisseur von
Hanger dieses Buch gelesen hat...). Und natürlich Bighead, degeneriert, mit einem übergroßen Kopf und einem Riemen wie ein Unterarm. Nach dem Tod seines Großvaters will er hinaus in die weite Welt. Und vögelt dabei alles zu Tode, was ihm unter die Leiste kommt.
Bin mal gespannt, wie die ganzen Handlungsstränge zusammenlaufen. Interessant ist hier Lees variierender Erzählstil. Werden die Erlebnisse von Charity, Jerrica und Alexander noch "normal" geschildert, so wechselt die Sprache bei den Kapiteln mit den Hinterwäldlern und Bighead in derbsten Slang. Man kann sich das in etwa so wie den Erzähler bei
The Big Lebowski vorstellen. Nur abgefuckt.
Ziemlich sick bisher, aber nicht schlecht.