Folge 1 einverleibt, und ich lange hin und her überlegt, es gibt ne
bisher, ich werd aber ne Endnote aus allen drei Teilen machen. Die laufen jeweils knapp über eineinhalb Stunden, somit gäbe es ne Gesamtlaufzeit von ca. 300 Minuten.
Anderson Hatfield ist zusammen mit Randolph McCoy im Bürgerkrieg. Nachdem Hatfield seine Einheit aus einer schier ausweglosen Situation mit einer Übermacht Yankees rettete, hat er die Schnauze voll vom Krieg. Er desertiert, McCoy lässt ihn wider Willen ziehen und gerät in Gefangenschaft. Zu Hause wird McCoys Bruder von einem Hatfield erschossen, und als Randolph aus dem beendeten Sezessionskrieg zurückkehrt, kommt eine Fehlde zum Schwelen, die sich immer weiter steigert, und schon bald erste Leichen zu Tage fördert.
Was man hier als Miniserie auf den Schirm gebracht hat, stellt eine wahre Geschichte aus den USA Ende des 19. Jahrhunderts dar. Noch heute weiß dort jedes Kind über die Familienfehde der beiden Großfamilen bescheid, und nun bekommt man auch hier einen Einblick in die damaligen Geschehnisse. Jedoch hat man dankenswerterweise trotz Staraufgebot darauf verzichtet, einen Hochglanzwestern zu drehen! Hier stehen keine Hochglanzbilder und grandiosen Landschaftsaufnahmen im Mittelpunkt. Der Westen war dreckig, brutal und roh. Menschen sind nicht viel wert, es sei denn sie gehören einem der beiden Clans an, und die Gewalt klopft stets an die Hintertür. Dies spiegelt sich auch in den beiden Hauptfiguren wider, denn sowohl Hatfield als auch McCoy sind Hardliner, die ihren Weg gehen. Es gibt hier kein Gut und Böse, es gibt Hatfield und McCoy, sowie deren Sippschaften. Vetternwirtschaft, Betrügereien, Diebstähle, Hinterlisten, Mord und Inzucht stehen im abgelegenen Tal bei Kentucky auf der Tagesordnung. Nach dem Krieg ist vor dem Krieg für die beiden "Herrscher", die sich immer mehr in eine Spirale der Gewalt verirren, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Während Hatfield zwar anfangs noch eine Art Versöhnung sucht, alter Freundschaft willen, stößt er bei McCoy auf absolutes Unverständnis und Ablehnung. Dass dadurch auch die übrigen Familienmitglieder stets darauf aus sind dem anderen Clan eines auszuwischen, lässt die Gewalt nur weiter anschwillen.
Darstellerisch gibt Costner Hatfield, Paxton McCoy, und die beiden füllen ihre Rollen wirklich superb aus! Aber auch die Nebenrollen sind mit Leuten wie Powers Boothe, Tom Berenger, Lindsay Pulsipher und Mare Winningham absolut passend besetzt. Serienfans werden überdies noch weitere bekanntere Gesichter entdecken, allen voran Noel Fisher, den Mickey Milkovich aus Shameless, der hier als Behinderter fabulös aufspielt. Ich war lange Zeit sehr skeptisch, weil es eben wirklich keinerlei Charaktäre gibt, mit denen man sich identifizieren könnte, aber so steht die Geschichte nunmal geschrieben, und nachdem was ich so nachgelesen habe, ist es historisch anscheinend gut wiedergegeben.
Westernfans sollten auf jeden Fall mehr als nur einen Blick riskieren!!!
