Buchrezensionen

Gast · 1193 · 177383

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jerry garcia

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Daniel Friedman.  Buck Schatz sitzt am liebsten auf dem Sofa, raucht eine Stange Lucky Strike am Tag und schaut Fox News. Das Einzige, wovor er noch Angst hat, ist das Seniorenheim. Bis ihm sein ehemaliger Kriegskamerad Jim auf dem Sterbebett beichtet, ihr Peiniger, der Lageraufseher Heinrich Ziegler, habe doch überlebt und sei in einem Benz voller Nazigold geflüchtet. Obwohl Buck den Polizeidienst schon vor Jahren an den Nagel gehängt hat, macht er sich auf, eine alte Rechnung zu begleichen.

Von seiner Frau Rose bekommt Buck, vor dem Fernseher sitzend, Lucky an den Lippen, Qualm um ihn herum, die Nachricht, dass sein früherer Kamerad im Kampfe, Jim, im Hospital im Sterben liegt und ihn noch einmal sehen will. Buck zeigt sich bockig und will da nicht hin, doch Rose überredet ihn. Als er den dahinsiechenden Körper von Jim sieht denkt Buck - an sich. So will er nicht enden. Er will gerade wieder die Fliege machen, da ertönt leise Jims Stimme. Er muss Buck unbedingt noch etwas mitteilen. Er, Jim, hab den ehemaligen Lageraufseher Ziegler nicht nur gesehen, er habe ihn damals auch gegen Übergabe eines Barrens Gold mit einigen weiteren dieser glänzenden Dinger mit dessen Benz weiterfahren lassen. Dann stirbt Jim. Obwohl Buck nichts mit der Sache zu tun haben will, lässt es ihm keine Ruhe. Zudem hat Jim wohl noch einigen anderen Personen die Geschichte mit dem Gold gebeichtet. Plötzlich bekommt Buck mehr Besucher als er die letzten zehn Jahre zusammen hatte. Und jeder wittert Reichtum. Und der Polizist, an dem sich Buck wendet, kann ihn schon mal gar nicht leiden. Mit seinem Enkel, der sich Tequila nennen lässt und damit die Vorlage für einige Frotzeleien gibt, macht er sich auf, den alten Peiniger zu finden. Leider lässt die Gier nach dem Gold auch einige Herren ihre guten Manieren vergessen und es bleiben diverse Leichen zurück, die zudem ihre Eingeweide betrachten können. Aber einen echten Schatz ficht das nicht weiter an.

Von der körperlichen Figur her, würde es vielleicht nicht ganz passen (aber hey, man konnte ja auch Tom Cruise zu Jack Reacher machen), aber das hier wäre die ideale Vorlage für einen Film von Clint Eastwood mit Clint Eastwood in einer Produktion von Clint Eastwood. Ein alter Knurrhahn Mitte 80, der sich einen Teufel drum schert, was die restliche Menschheit außer seiner Frau Rose von ihm denkt und der mit diesem ganzen politisch korrekten Kram und der idiotischen, staatlich verordneten Gesundheitswelle so rein gar nix anfangen kann. Krankenhaus - wird geraucht, Kirche -  nervt, wird mehr geraucht. Und soll ihn bloß keiner drauf ansprechen. Buck hat eine Kodderschnauze mit heftigen Bemerkungen, dass es eine wahre Pracht ist. Nicht dass er immer recht hat, aber zugeben sich zu irren - nicht Buck. Er ist schlagfertig, mit bitterbösem Humor gesegnet. Hat diverse Freuden aufgegeben (hatte "zu Reagans Zeiten seinen letzten Steifen"), plagt sich mit Demenz herum, ist kurzsichtig und hackt liebend gerne auf seinem Enkel herum. Die Krimihandlung, die der Autor um Buck herum aufgebaut hat, ist für einen normalen Fall durchaus nicht schlecht, aber ehrlich - sie ist überflüssig. Der grantelnde Miesepeter Buck ist der wahre Schatz in diesem Buch. Wenn er sich über Google, DNA, DVD und ähnliches Zeug auslässt, ist Humor angesagt. Grummelnd versprüht die Hauptfigur einen Charme, den viele der Protagonisten aus den kübelweise auf den Markt geworfenen Profiler- oder Psychothrillern zusammen nicht erreichen könnten. Die Bonmots, die er so von sich gibt, haben es aber auch in sich. "Wenn man die Chance hat nichts zu tun, dann sollte man sie ergreifen." Oder: "Ich mag meine Mitmenschen. Ich kann sie nur nicht ausstehen." (Da lassen Reddie oder Procy durchaus grüßen, gelle?).  Ein bisschen Spannung und Thrill, sogar etwas Gewalt, die Alterchen aber gut im Zaum hält, wie eine Krankenschwester gegen Ende des Buches trockenen Spruches erfahren muss. Das Buch ist ein Schatz mit einem Schatz auf der Jagd nach einem Schatz. Flott und auf jeden Fall lustig genug, um es kaum zur Seite legen zu wollen. Durch die 320 Seiten um einen alten Knurrhahn ist man flugs durch. Und dass man hier mal wieder mit dem Nazi-Thema konfrontiert wird, nervt nicht. Es gibt sogar eine Erklärung, warum die alle immer wieder mit dem Mist anfangen. 😁 Als Buchtipp für einen amüsanten Leseabend und wenn man mal nicht die Lieblingsverlage wie Festa, Luzifer, Voodoo-Press oder Atlantis fürs Freizeitvergnügen bevorzugt, ist "Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten" allemal ne Menge wert.


jerry garcia

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Edward Lee. Im Juli 1939 nimmt der Antiquitätensammler und von H.P. Lovecraft faszinierte Foster Morley an einer Busreise durch die Wildnis des nördlichen Massachusetts teil. Er möchte die Orte besuchen, an denen sich Lovecraft aufgehalten hat, und sehen, was dieser erblicken durfte, um den einflussreichsten Horrorautoren der Geschichte besser verstehen zu können. Als er in die seltsame abgelegene Hafenpräfektur Innswich Point gelangt – die auf keiner Karte zu finden ist –, geht er anfänglich davon aus, dass deren Namen reiner Zufall ist … nur um im Verlauf der nächsten vierundzwanzig Stunden festzustellen, dass er sich in dieser Hinsicht drastisch getäuscht hat. Immer tiefer und tiefer dringt Morley in die dunklen Geheimnisse der merkwürdigen Stadt vor. Spielt ihm seine Fantasie einen Streich, oder gibt es wirklich derart viele Übereinstimmungen zwischen diesem entlegenen kleinen Fischerdorf und der erfundenen Stadt aus Lovecrafts Meisterwerk „Schatten über Innsmouth“? Hat Lovecraft diesen Ort vor seinem Tod im Jahre 1937 vielleicht tatsächlich besucht?

Foster findet das Städtchen, in dem er aus dem Bus gestiegen ist, recht nett. Ganz im Gegensatz zu dem grantigen Busfahrer, der das Vehikel gefahren hat. Er lernt schnell einige Leute kennen, sieht abr auch, dass viele davon in Armut leben. Dann lernt er die freundliche Mary kennen und man kommt sich etwas näher. Nach und nach stellen sich auch andere Gestalten ein, die weniger allgemeinakzeptabel erscheinen. Da wäre der schwer süchtige Pornofotograf, der Foster nur anwidert. Doch als der mit einigen Informationen rüberkommt, sieht ihn der Reisende doch mit anderen Augen. Dann aber wird er zufällig Zeuge eines etwas seltsamen Geschehens, wenn sich Mary um ihren Stiefvater kümmert. Da er dies nur unbemerkt durch ein Fenster beobachtet hat, lässt er es auf sich beruhen und erwähnt es nicht weiter - will er doch nicht in die Privatsphäre eindringen. Er lernt einen Schweinefarmer kennen, der seine Tiere mit Fisch füttert und dem Fleisch einen besonderen Geschmack gibt. Bei der Gelegenheit erfährt er auch, dass hier durchaus um die Fanggründe unter den Dörfern besonders gerungen wird. Wer nicht von denen des anderen Ortes wegbleibt, muss mit Ärger rechnen. Doch all dies ist nicht so grauenvoll, was Foster noch erleben wird. Die Nacht ist noch jung.

Wer Edward Lee schon mehrfach gelesen hat, dürfte wissen, dass er sich in verschiedenen Genres auskennt und seine Stories auch unterschiedlich angeht. Also nicht nur im Horror sondern auch auf den Pfaden des Thrillers oder des ruhigeren Grusels ist er zu Hause. Und dem Letzteren hat er sich hier gewidmet. Selbstverständlich gibt es trotzdem Leser (?),  denen vielleicht auch vorgelesen worden ist, die sich ob ihres eigenen überwältigenden Geistes (Natürlich reine Einbildung) erdreisten, anderen Konsumenten, die an dem Buch Gefallen gefunden haben, totale Verblödung zu unterstellen. Und das von einer Person, die mit dem TV-Programm von RTL 2 schon völlig überfordert ist. Edward Lee baut hier die Spannung langsam auf, lässt Ort, Bewohner und Besucher nach und nach auf den Leser wirken, ohne dass der sofort zu ahnen beginnt, was sich hier abspielt. Dafür lässt er den Protagonisten immer wieder Parallelen zu Lovecrafts Arbeit "Schatten über Innsmouth" erkennen und feststellen, dass der überragnde Literat herzlich wenig dafür getan hat, dass man die Vorbilder nicht erkennt. Was die Hauptfigur dann aber erkennen muss, ist der pure Horror. Und hier trägt Lee dann auch etas mehr auf und nähert sich dezent, wirklich dezent dem Grusel und weniger appetitlichen Szenarien. Nicht dass jetzt jemand vermutet, Mr. Lee habe jetzt auf schriftstellerische Grobmotorik umgeschaltet und würde nur noch platte Gewalt zelebrieren. Das wäre ein fataler Irrtum. Er schafft eine dunkle und düstere Atmosphäre, die man mit einem soliden Grusel zur Zeit nach der Wirtschaftskrise und vor dem Zweiten Weltkrieg in einem diesigen Ort am Wasser in New England in der Vorstellungskraft leicht in Verbindung bringen kann. Auch die seltsame und meist nur schemenhaft zu erkennende Gestalt im schwarzen Mantel lässt den Spannungspegel nach oben ausschlagen. Das Finale dann jagt den Leser von einer unheimlichen Situation zur nächsten, bis das Geheimnis von Innswich gelüftet ist. Der etwas andere Edward Lee auf rund 180 Seiten ist gelungen und wäre für Leser ein geeigneter Einstieg in die Welt des Autors. Später könnte man sich nach und nach steigern - bis man bei "Bighead" oder "Das Schwein" ankommt und die andere Seite des Schriftstellers kennenlernt.


Offline JasonXtreme

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    Schau ma in den John Connolly Thread Ferdl :D ich weiß ich nerv, aber wenn ichs net mach machts keiner
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    jerry garcia

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    Nerv nur weiter. Ich nerv halt zurück. Eigentlich würde ich ja auch auf dich hören, aber ich hab ja etliche Bücher wegsortiert, die ich vermutlich nie im Leben wieder anrühren werde. Und solange die Verlage meine Wünsche derart erfüllen, wie es derzeit geschieht, würde den Connolly das gleiche Schicksal wie die anderen Werke ereilen. Dann lieber mal kurzfristig eingekauft, wenn ich grad mal den Rappel bekomme, einfach was anderes als den üblichen Stoff zu lesen. Aber da kann es dann passieren, dass der TC wieder mit einem seiner genialen Tipps um die Ecke kommt und schon hat der Connolly verloren (Ich denk da an die McCammons oder Timmy Quinn).


    Offline JasonXtreme

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      Da verpasst Du mal richtig was ;) aber das heißt ja nicht, dass Du mit Deinen Wünschen bei den Verlagen ausnahmsweise mal meine vertreten kannst - wenn die schon nix mehr von Swagger bringen wollen
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      jerry garcia

      • Gast
      Den Monat soll doch der 47.Samurai kommen.

      Woher kommt denn die Info, dass von Swagger nix mehr kommt?


      Offline JasonXtreme

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        Meine ich irgendwo gelesen zu haben
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        jerry garcia

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        Lass es. Guck lieber wieder Bilderchen. ;)

        Also es wird weitergehen mit Bob Lee. Und auch Dirty White Boys wird kommen - nicht verstümmelt wie damals von Goldmann. Steht anscheinend auch zur Verfilmung an.



        Offline Havoc

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          Den 47 Samurai Swagger hatte ich vorbestellt.

          Ich hoffe doch dringlichst dass der kommt. :)
          “When I ride my bike I feel free and happy and strong.  I’m liberated from the usual nonsense of day to day life.  Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend.  Together we will conquer that hill and thereafter the world”


          jerry garcia

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          Nur die Ruhe. Es geht nur um einige Tage, die vielleicht später ausgeliefert werden kann. Es sind einige Veränderungen im Gange, das muss sich erst einspielen. Die angekündigten Bücher kommen - und es gibt auch keine so langen Wartezeiten wie bei anderen Verlagen möglich (Obwohl ich die mittlerweile verstehen kann. Es ist echt zum Kotzen).


          Offline Thomas Covenant

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            Jerry lies ruhig mal Das schwarze Herz den ersten Parker.
            Das wird eine lebenslange Liebe bei dir. Die Reihe um Birdman ist ein Traum.


            Offline Havoc

            • Bürohengst sucht Paragraphenreiterin
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                • Show only replies by Havoc
              Sollte nicht so rüberkommen als hätte ich da Panik.
              Freue mich nur wenn die Swagger Reihe so weitergeführt wird.  :)
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              jerry garcia

              • Gast
              @Havoc. Wenn du direkt beim Verlag bestellt hast, ist er vielleicht schon aufm Weg.

              @Thomas Covenant + JasonXtreme. Hab mir "Das schwarze Herz" (das von Connolly, nicht meins) zumindest mal in den Merkzettel gepackt. Gleich neben den neuen Oliver Harris (London Stalker) und Wallace Stroby (Geld ist nicht genug), die ich anhand der Vorgängerbücher auch ungelesen empfehlen würde.

              Was den "Purpurne Rache" angeht, wird der Grange auch irgendwann mal bei JasonXtreme aufm Tisch landen. Hab ihn zwar hier, aber noch nicht angegangen. Ich konnte übrigens einigen Granges etwas mehr abgewinnen als ihr. Aber es waren auch Ausfälle dabei.


              Offline JasonXtreme

              • Let me be your Valentineee! YEAH!
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                  • Show only replies by JasonXtreme
                Also ich kenne ja nur die letzten drei vom ollen Franzosen noch nicht - aber richtig unterhaltsam sind die doch allemal :D vor allem auf grund der vielen Ortswechsel
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                jerry garcia

                • Gast


                George R. R. Martin. Als der Vater von Randi Wade in Ausübung seiner Pflicht als Polizist auf bestialische Weise ermordet wird - von einem wilden Tier zerfetzt, so das offizielle Ermittlungsergebis -, ist das ein Schock, von dem sich die junge Frau kaum erholt. Fast 20 Jahre später: Randi schlägt sich als Privatdetektivin mehr schlecht als recht durchs Leben. Als ihr bester Freund Willie sie bittet, Informationen über einen Mordfall zu beschaffen, beginnt der Albtraum offenbar erneut. Auch das aktuelle Opfer wurde verstümmelt und bei lebendigem Leib gehäutet. Kann es sein, dass die Bestie, die damals ihren Vater tötete, wieder zuschlägt? Und ist ihr Freund Willie wirklich der, für den er sich ausgibt? Weiß er mehr über die unheimliche Mordserie, als er preisgibt?

                Randi leidet noch immer unter den Nachwirkungen des grausamen Todes ihres Vaters von vor fast 20 Jahren. Kollegen von ihm und der Inkasso-Mann haben sich damals des Mädchens angenommen, das jetzt eine eher mau laufende Detektiv-Agentur betreibt. Willie ist ihr platonischer Freund, der ebenso wie sie über die Besonderheiten ihrer Heimatstadt Bescheid weiß. Da sind die alteingesessenen Familien mit ihrem alten Reichtum, den sie seit der Gründung der Stadt durch ihre Vorväter einheimsen konnten. Entsprechend versuchen sie, dass sie über alles die Kontrolle haben. Doch genau die geht verloren, als das erste Mädchen verschwindet und bald darauf gehäutet aufgefunden wird. Ein Verdächtiger ist schnell ausgmacht, war er doch schon einmal in ähnliche Aktivitäten verwickelt. Doch das grausame Morden geht weiter. Auch Willie wird beinahe zum Opfer eines Überfalls und muss dann Randi schweren Herzens ein Geständnis machen.

                Eine umfangreichere Novelle in gebundener Fassung mit dem gewohnt edlen Umschlagdesign zu einem akzeptablen Preis, herausgegeben vom Festa-Verlag, der wie viele andere kleinere Verlage mit Qualität punkten kann. Ich hab schon Büchlein in der Hand gehalten, die auf Toilettenpapier ähnlichem Material gedruckt waren, keine Lesebändchen enthielten und schon gar keine Illustrationen, gerade mal halb soviele Seiten wie "In der Haut des Wolfes" aufweisen konnten und dennoch mit rund 9 Euronen zu Buche schlugen. Kurz für die rund 160 Seiten bekommt man bei einem Preis von 14,80Euro auch wirklich einen Gegenwert geboten. Und man mag bedenken, dass diese Novelle NACH dem Sturm auf den Celebrities-Olymp des Autors aufgrund seiner Bücherund der Verfilmung von "Game of Thrones" erschienen ist. Da hätte man ganz andere Preise aufrufen können und sie wäre wohl dennoch erworben worden. Die Geschichte beginnt wie ein Thriller um einen Detektiv in einem Noir-Crime. Und so geht es denn auch weiter. Erste Spannung tritt auf, nachdem der Mord geschehen war, der die Ereignisse richtig in Schwung bringt. Weitere Morde, tote Mädchen, Geheimnisse, die es zu wahren gilt. Der Horror hier ist eher gedämpft, nicht überaus blutrünstig und von erotischen Einlagen ist bis auf die Frotzeleien von Willie in Richtung Randi nichts zu lesen. Die Story ist kurz, knapp und nicht der übliche Quatsch nach ewiger Liebe winselnder Werwölfe. Stattdessen ist dies ein atmosphärisch dichter Thriller um Werwölfe, die schon länger ihr Dasein unter den Menschen fristen und es lange geheimhalten konnten. Damals waren bei Martin wohl auch noch keine Zwänge vorhanden, endich ein Nachfolgebuch zuzaubern, das den Vorstellungen der neuen und alten Fans seiner nun berühmten Reihe entspricht. So konnte er ohne sich irgendwelchen Erwartungshaltungen zu unterwerfen, völlig frei ein Szenario entfalten, das wie "Wolfen" dem Thema Werwölfe eine andere Richtung gegeben hat als man sie derzeit gewohnt ist. Selbstversändlich ein großer Pluspunkt des Buches - einer von vielen. Man erzählt sich, dies hier wäre das beeindruckendste und beste Werk um Werwölfe, das es auf dem Markt gibt. Hier halte ich dagegen: Für mich ist es "Wolfen" von Whitley Strieber". Ansonsten ist das Buch aber die Anschaffung auf jeden Fall wert. Beitragen dazu tun auch die Illustrationen und das Nachwort, das den Lesern vor Augen führt, dass George R. R. Martin nicht nur "Game of Thrones" ist. Da hat man aber ein schweres Stück Arbeit vor sich, die große Meute davon zu überzeugen. Es ist nämlich wie immer in solchen Fällen: Die Masse hält sich dicht beisammen und wer oder was dann aus dem Rahmen fällt, ist ausgetoßen bzw. wird nicht beachtet. Diese Buch aber hätte entschieden mehr Aufmerksamkeit verdient!!!


                jerry garcia

                • Gast


                Robert W. Chambers. "Der König in Gelb" erzählt von einem furchtbaren Buch, das jedem, der darin liest, Wahnsinn und Tod bringt. Bemerkt man die Gefahr, ist es längst schon zu spät.

                Die Geschichten:
                Cassildas Lied
                Der Wiederhersteller des guten Rufes
                Die Maske
                Am Hofe des Drachen
                Das Gelbe Zeichen
                Die Jungfer d'Ys
                Das Paradies der Propheten
                Die Straße der Vier Winde


                Nachwort - über den Autor:
                Michael Nagula: Robert W. Chambers - Fantast zwischen Poesie und Dekadenz
                Michael Nagula: Die Bücher des Robert W. Chambers

                Die Geschichtensammlung dreht sich in der Hauptsache um ein Buch, das dem Leser den Tod bringt, wenn er dem Text über das erste Kapitel hinaus folgt. So erzählt der Autor im weiteren Verlauf von Wahnsinn, Auftragsmorden, Dramen und Realitätsverlust.

                Die einzelnen Stories sind von unterschiedlicher Qualität, wobei jetzt aber keine dabei ist, die irgendwie als "schlecht" zu beurteilen wäre, wie ich als literarischer Laie das eben so empfinde. Stilistisch ist es schon etwas weiter weg von dem, was heute so auf dem Markt ist und ob die Sprache der damaligen Zeit in die Gegenwart übertragen wurde, kann ich auch nicht mit Bestimmtheit behaupten, da ich das Original nie gelesen habe. Wenn man die einzelnen Geschichten aufmerksam liest, erkennt man auch, dass sie nicht nur durch den "König in Gelb" miteinander verwoben werden, sondern durch Namen, Orte oder andere Angaben, die jeweils in die Handlung integriert wurden. Da ich ich mit den alten Meistern so gut wie gar nicht beschäftigt habe, kann ich jetzt keine wirklich sinnigen Vergleiche ziehen. Aber eines ist klar zu ersehen: hier ist es eher ein stimmungsvoller und düsterer Grusel, der sich wie ein dunkler Schatten über den Leser legt und nicht vordergründig erschreckt oder literweise Blut vergießt. Die Gemetzel mancher heutigen Bücher schüttelt man nach der letzten Seite einfach ab und widmet sich anderen Dingen. Die Geschichten von Chambers wirken nach, man erinnert sich an Kleinigkeiten, die die Handlungen mit einem - ja, recht dünnen - Faden verbinden und damit zu einem Ganzen werden. Subtiler und eher sanfter Grusel, sprachlich und stilistisch lesenswert und auch weil es spätere Literaten, die einen weitaus höheren Bekanntheitsgrad erreichten als R. W. Chambers doch sehr beeinflusste. Wer also Interesse hat, sich einmal einem kommerziellen Erfolg des 19. Jahrhunderts und der damaligen Sprache zu widmen, kann hier fündig werden. Für mich war es eine neue Erfahrung (von Ausnahmen während der Schulzeit abgesehen) und oberflächlich wie ich nunmal bin, ist jetzt mein Interesse daran geweckt, wie das 190 Seiten (Inklusive Nachwort)starke Buch in die TV-Serie "True Detective" integriert wurde. Staffel 1 liegt ja hier- ungesehen.


                jerry garcia

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                Adrian McKinty. Unruhen bekämpfen, das Herz in Whisky ertränken und Fälle aufklären, aber nicht vor Gericht bringen dürfen. Darin ist Sean Duffy als katholischer Bulle in Nordirland Spezialist. Und jetzt hat er es gegen alle Wahrscheinlichkeit auch noch zum zweiten Mal mit einer locked room mystery zu tun: einem verschlossenen Ort, niemand darin ausser dem Opfer, niemand konnte rein oder raus - und dennoch hat Duffy seine Zweifel daran, dass es wirklich Selbstmord war.

                Muhammed Ali besucht Belfast. Großeinsatz der Polizei und Duffy natürlich mittendrin. Der Größte haut wie selbstverständlich seine besten Sprüche raus, macht ein bisschen Schattenboxen und entdeckt dann eine Gruppe Rassisten auf der anderen Straßenseite, wie sie Plakate hochhalten und fiese Zoten brüllen. Und der Albtraum eines jeden Bullen wird Wirklichkeit: Ali tänzelt über die Straße zu den Brüllaffen. Höchste Alarmbereitschaft. Später wird Duffy zu einem Diebstahl geschickt. Eine finnische Delegation ist in Belfast abgestiegen, um sich über mögliche Standorte für neue Fabriken zu informieren, was für Stadt und Land enorm wichtig wäre. Also muss dieses infame Verbrechen dringendst aufgeklärt werden - und Duffy ist dafür der Richtige. Also Befragung der Beteiligten, bei der sich ein Herr Ek als eigentlicher Sprecher der vier Personen hervor tut und auch Fragen beantwortet, die man den anderen der Gruppe gestellt hat. Duffy ist genervt, hat aber einen Verdacht, dass diese Angelegenheit kein wirkliches Drama ist. Am selben Tag trifft er auch noch Tony, einen früheren Polizeikollegen, der dem Ruf des Geldes nach England gefolgt ist und nun als Sicherheitsberater tätig ist - für ebendiese vier Finnen. Und dann taucht auch noch eine Reporterin auf, die nach einer Story sucht und hofft, von Duffy etwas erfahren zu können. Kann sie nicht. Dennoch ist genau sie es, die im Hof Carickfergus Castle tot aufgefunden wird. Hat sie sich einschließen lassen, nachdem die Besuchszeit für Touristen zu Ende war und ist dann vom Turm aus in den Tod gesprungen? Alles erweckt genau diesen Eindruck, doch Duffy gefällt dieses Szenario nicht. Was hat sie hier gewollt? Wieso sollte sie springen? Als er mit ihr gesprochen hatte, wirkte sie nicht im geringsten gefährdet. Aber in ihren Unterlagen und bei ihrem Arbeitgeber endeckt er Material, das auf ein Komplott hindeutet, dem sie auf der Spur war. Und so ist nun neben dem Hausmeister, der als einzige Person einen Schlüssel für das Castle und die Räume hat, nicht mehr der einzige Verdächtige. Nur wurden die anderen nicht namentlich erwähnt. Verzwickt.

                "Rain dogs" ist auch wieder mit dem trockenen Humor des Protagonisten gewürzt. Ein Mann zu Duffy: "Sie haben das Herz eines Tigers." Darauf Duffy: "Und Hausverbot im Zoo." Und es ist immer wieder kaum nachzuvollziehen, welch mumliges Gefühl Duffy beschleicht, wenn er jedes Mal, bevor er in sein Auto steigt, prüfen muss, ob da keine Bombe angebracht ist. Immer auf der Hut, immer vorsichtig sein und nur in den eigenen vier Wänden mit etwas konfisziertem Hasch und de Lieblingsmusik entspannen können. Und jetzt noch mit Lawson einen Frischling an der Backe, der auch für einigen Humor herhalten muss - natürlich auf seine Kosten. Besonders Crabbie tut sich mit einigen lakonischen Zeilen hervor. Gerade er kommt hier ein weiteres Mal als der unerschütterliche Sarge rüber, der irgendwie schon alles erlebt zu haben scheint und den nichts mehr aus der Ruhe bringen kann. Und wie so oft fußt diese Story durchaus auf wahren Begebenheiten, die nicht nur dem Terror in Nordirland zur damaligen Zeit zuzuschreiben sind. Sei es Falkland, Thatcher, politische Mauscheleien - einen wahren Kern haben die Geschichten um Sean Duffy immer. Und auch hier erläutert der Autor am Ende des Buches, woher die Inspiration kam. Kurze Stakkatosätze, die man auch bei Winslow oder Ellroy finden könnte, ziehen sich durch die Story, die man dadurch nur noch zügiger liest, obwohl da schon die Handlung an sich genügt, das Buch zu einem weiteren Page Turner Marke McKinty zu machen. Der Stil des Autors ist stark, bringt durch den Protagonisten Duffy die unheildurchsetzte Atmosphäre der irischen Seele in und um Nordirland wunderbar zur Geltung, lässt hin und wieder auch die Musik sprechen, wie der Titel "Rain dogs" beweist. Von Tom Waits dereinst als Ode für die Verlierer im großen Spiel des Lebens getextet, trifft es diese Aussage heute nur noch mehr. Gewinner sind immer nur die Politiker, die mit den Reichen (und somit anderen Gewinnern) mauscheln, dass niemand an ihren Pfründen rütteln kann oder etwa ein lästiger Emporkömmling in ihre Phalanx der Eliten eindringen kann. Der Thriller von Adrian McKinty ist spannend, flott und manchmal auch recht kritisch bestimmten Situationen und Personen gegenüber. Es fesselt zu beobachten, wie der intelligente und zielstrebige Duffy sich der Klärung des verzwickten Falles nähert. Und zum Schluss eine andere Überraschung erlebt.400 feine Thriller-Seiten.


                jerry garcia

                • Gast


                Tom Young. Major Michael Parson und die Dolmetscherin Sophia Gold müssen sich einer neuen Bedrohung stellen: In ihrem Flugzeug befindet sich eine Bombe. Doch wo? Bei einem Anschlag auf ein Polizei-Ausbildungszentrum in Kabul gibt es viele Tote und Verletzte. Major Parson sollte eigentlich ausgemusterte LKW befördern, doch wegen den zahlreichen Verwundeten wird der Flug kurzerhand zu einem Krankentransport umfunktioniert. Doch kaum gestartet, erhält Parson eine schreckliche Meldung: Dschihadisten haben eine Bombe an Bord versteckt! Weil ihnen kein Flughafen eine Landeerlaubnis erteilt, ist die Mannschaft in der Luft gefangen - und erwartet den Tod.

                 Gold ist in Kabul nicht nur Dolmetscherin, sie arbeitet auch als Lehrerin für Einheimische, welche die Sprache ihrer Helfer (Besatzer oder Feinde, je nach Sichtweise) erlernen wollen. Doch unerwartet geht eine Bombe hoch. Auch sie selbst ist etwas in Mitleidenschaft gezogen, doch nur leicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Personen - Zivilisten und Militärpersonal. Auch Schüler von ihr haben den Anschlag nicht unversehrt überstanden. Ebenfalls in der Nähe auf Hörweite des Attentats ist Parson und wartet auf seine Ladung, die aus altem und defektem Kriegsmaterial besteht, das er aus dem Land schaffen soll. Da die Zahl der Verletzten stetig steigt, wird auch seine Maschine bzw. die "Ladung" in eine Sanitätsevakuation umfunktioniert und viele Verwundete, einige davon schwer, an Bord gebracht. Und Gold kommt ebenfalls mit an Bord, um einige ihrer Schüler wie den schwer verletzten Masud zu betreuen. Für Wiedersehensfreude zwischen Parson und Gold ist keine Zeit. Jeder erledigt seinen Job. Die Maschine hebt von der Landebahn ab und gewinnt an Höhe. Dann erfolgt die Nachricht: Noch während die Maschine sowie die weiteren Transporter der Marke Lockheed Galaxy C-5 am Boden waren, haben Aufständische sie mit Bomben bestückt. Keiner weiß, welcher Art die waren/sind oder ob das überhaupt der Wahrheit entspricht. Letzteres erfahren sie bald! Es kommt eine Meldung herein, dass eine der Transportmaschinen explodiert ist. Nun wird die
                Situation verfahren. Wo ist die Bombe versteckt? Welche Art Bombe ist es? Zeitzünder, vielleicht Fluggeschwindigkeit oder gar Höhenmeter? Was löst die Explosion und damit die Vernichtung der gesamten Crew und den Passagieren aus? Ist es eine schmutzige Bombe? Radioaktiv oder mit Viren "im Gepäck"? Und das ist noch längst nicht alles. Sie wollen zwar, können aber nirgends landen. Europäische Länder verweigern ihnen die Überrflugerlaubnis in ihrem Luftraum, weil alle Angst vor dem haben, was die Bombe womöglich anrichten kann. So ist man auf die gefährliche Luftbetankung angewiesen und muss eine Ausweichroute suchen. Selbstverständlich nicht in die USA, die gefährden zwar gerne andere Nationen und bemängeln deren Hilfsbereitschaft, sind aber selbst zu feige, die Maschine auf ihr Festland zu lassen. Und es lauern weitere Gefahren innerhalb der Maschine und auch außerhalb.

                Wie es halt so ist, fallen mir bei derartigen Szenarios fast sofort "Airport"-Filme sowie das Buch des Autors Arthur Hailey ein. Das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten, abgesehen von der hier aber eher milden Panik an Bord und den Zerwürfnissen unter den Passagieren sowie der Crew. Tom Young nutzt diese Gelegenheit, die wichtigsten seiner Personen auf engem Raum ohne Fluchtmöglichkeit zusammen zu haben, um mit dem einen oder anderen Nebensatz mehr auf sie einzugehen und sie dem Leser damit auch zugänglicher zu machen. Bisher vermeidet er auch geschickt, Gold und Parson in eine Beziehung schliddern zu lassen (wobei ich fest damit rechne, dass das noch kommen wird) und nur in kleinen Häppchen darlegt, was seit dem letzten Abenteuer mit beiden passierte. Da findet sich nichts von gemeinsamen Tagen. Der Autor hat sich hier, wie ein Dale Brown oder Stephen Coonts es auch taten oder tun, auf seine Aviations-Kenntnisse verlassen und so diverse Schäden oder Fragen zur Haltbarkeit einer solchen Riesenmaschine, mit Bewaffnung wäre sie eine Art T-Rex der Luftfahrt, verständlich für die Leser erläutert - und sich die eine oder andere dramaturgische Freiheit genommen. Und die Dramaturgie selbst? Gerade die ist weit entfernt von "Airport". Hier geht es Schlag auf Schlag, ist eine Krise bewältigt, folgt schon die nächste. Terror an Bord, nicht genug Medikamente, Bedrohung durch Kampfflieger feindlich gesinnter Nationen, Suche nach einem Landeplatz, Schäden an der Maschine, Auseinandersetzungen im Passagierraum und viele Patienten, die dringend professionelle Hilfe in bestens ausgetatteten Kliniken benötigen. In jedem Fall ein Rennen gegen die Zeit. Und hier mal ein Wort zur Übersetzung, obwohl ich das Original nicht kenne. Ich fand es gelungen, dass die Übersetzerin hier einige Dialoge oder Gedankengänge wie "Volkes Wort" eingebracht hat oder eben dem raueren Militärslang seinen freien Lauf ließ. Machte das Ganze irgendwie sympahischer. So konnte man diesen sehr schnellen, spannenden und hin und wieder auch reißerischen Thriller prächtig lesen und hat ihn nahezu verschlungen. Feine Actionunterhaltung, die gerne vom Festa-Verlag mit weiteren Abenteuern in bewährt beeindruckender Weise mit Einband, Cover Art, Übersetzung und angemessenem Preis weitergeführt werden kann. Ich weiß, ich erwähne es ständig, aber für mich hat es seine Berechtigung: Wäre Frank Festa mit seiner Gattin Inge nicht bereit gewesen, den Versuch zu wagen, das Risiko einzugehen, derartige Lektüre wieder auf einen Markt zu bringen, der sich völlig von dem Genre verabschiedet hatte, um sich den nächsten tausend billig einzukaufenden Dan Brown-Klonen oder Jugendtrilogien zu widmen, würden die Freunde der Actionliteratur heute noch darbend vor sich hin dämmern, da man einfach keinen Bock auf den nächsten Serienkiller oder Profiler im 08/15-Stil hat. Und jetzt: Wir haben einen Verlag, der einen Autor nach dem anderen aus dem Hut, den er nur selten trägt, zaubert und uns blendend versorgt. Und wir haben andere Klein-Verlage, die mitziehen. Ihnen allen sei es gedankt, dass ich wieder durch rund 410 Seiten absoluter Unterhaltung vom nervigen Medien- und Politikalltag abgelenkt wurde.