Der Turm (Tatort Frankfurt)
Die Kommissare Janneke und Brix werden zu einem Leichenfund vor einem Bürohochhaus in Frankfurt gerufen.
Während Brix noch im Stau steht, untersucht Janneke dier Leiche einer jungen Frau die nackt vor dem Hochaus auf dem Boden liegt, und offenbar von dort heruntergesürtzt ist. Da sie im Hochhaus eine Bewegung wahrnimmt, geht sie nach oben und wird später mit einer schweren Kopfverletzung und ohne Erinnerung von Brix im Fahrstuhl gefunden.
Die Nachforschungen gestalten sich schwierig. Viele unterschiedliche (Schein-)Firmen residieren in dem Gebäude und niemand möchte aufgrund von Verschwiegenheitserklärungen mit der Polzei reden. Ein Mitarbeiter gibt Hinweise auf geheime Sexparties, großes Geld aus Börsenmikrotransaktionen und weiteren halblegalen Geschäften. Doch bevor es zu mehr kommt, wird der Zeuge von der findigen Anwältin, die für die Bewohner des "Turms" arbeitet, wieder eingefangen.
Niemand der dort arbeitet will mit der Polizeit reden, jeder scheint Angst vor den unbekannten Strippenziehern im Hintergrunde, den Besitzern des Turms zu haben.
Nach dem ziemlich miesen "Grusel-Tatort" aus Frankfurt hat man sich diesmal wieder einem realistischen Thema gewidmet.
Den Firmengeflechten in internationalen Börsenkreisen, dem Millisekundenhandel mittels IT und künstlicher Intelligenz, und der absoluten Verschwiegenheit aller beteiligten in diesem Bereich, was sie da eigentlich tun. Und ich muss gestehen, dass funktioniert deutlich besser.
Ich bin kein großer Anhänger der Frankfurter Kommissare. Ich fand sie immer sympathisch, aber die Tatorte bestenfalls durchschnittlich. Der hier ist ein kleiner Lichtblick. Geschichte war ansprechend, spannend aufgezogen und konnte einen ganz gut bei der Stange halten. Hier und da ein paar Logiklöcher und etwas unrundes Acting, aber für Frankfurter Verhältnisse recht gut. Kann man sich auf jeden Fall mal anschauen.
Murot und das Murmeltier (LKA Hessen)
Es ist früher Morgen, Felix Murot liegt in seinem Bett und wacht aus einem Traum heraus auf.
Sein Telefon klingelt. Banküberfall! Geiselnahme!
Kein Problem, Murot macht sich mit stoischer Ruhe fertig und begibt sich auf den Weg zum Tatort.
Alles sieht nach einem 08/15 Einsatz aus. Unfähiger Räuber, dilletantische Vorbereitung und die typischen Forderungen.
Sowas überrascht vieleicht Anfänger, aber doch nicht Felix Murot...
Locker geht er in die Bank um mit den Tätern zu verhandeln und sie zur Aufgabe zu überreden.
In seiner routinierten Art scheint ihm das auch lockerleicht zu gelingen, doch als alles schon scheinbar vorbei ist, gerät die Situation außer Kontrolle,....
Es ist früher Morgen, Felix Murot liegt in seinem Bett und wacht aus einem Traum heraus auf.
Sein Telefon klingelt. Banküberfall! Geiselnahme!
Äh... Moment...
Wohin sich dieser Murot Tatort bewegt, sollte dem geneigten Filmkenner schon aus dem Titel ersichtlich werden.
Wenn nicht, dann bitte nicht weiterlesen.
Allerdings... Murot macht es noch besser als Bill Murray.
Inzwischen weiß man ja das ein Murot Tatort immer "etwas anders" ist als andere Tatorte.
Aber was hier diesmal abgefackelt wurde ist einfach nur großartig.
Man hat sich natürlich an dem Vorbild, des sich immer wieder wiederholenden Tages aus "Täglich grüßt das Murmeltier" orientiert, das Vorbild jedoch nicht nur kopiert. Vielmehr hat man die Idee sogar noch weiterentwickelt, denn Murot scheint nicht der einzige zu sein, der den Tag wieder und wieder erlebt. Und mit mehr als nur einem Akteur gibt es nämlich auch unvorhersehbare Variationen im Ablauf des Tages.
Die einzige Chance die Murot sieht aus diesem Chaos zu entkommen scheint es zu sein, den Tag zu beenden, ohne das jemand stirbt, was gar nicht so einfach ist.
Das führt vor allem in der Anfangsphase zu einer Fülle von irrwitzigen Szenen im Sekundentakt. Wortwitz jagt Komödie, trifft "Das haben die gerade nicht wirklich gemacht?
"-Szenen, u.s.w. Das Kino hat abwechselnd gegrölt, geraunt und ich hatte irgendwann Kieferschmerzen vor lauter Lachen.
Zugegeben, einige Szenen waren etwas derbe und richtig böse, da hat nur die Hälfte vom Kino gelacht, die dafür umso lauter.
Aber das werde ich vorerst alles nicht spoilern bis er im Fernsehen lief, da mich ein paar Dinger auch richtig überrascht haben. Das solltet ihr selbst erleben.
Ich würde ihn direkt neben "das Dorf" und "im Schmerz geboren" stellen. Ganz große Nummer!
Auch was ich so im Kino und beim Rückweg von der Parkinsel auf dem Festival mitbekommen habe ist er durchwegs positiv angekommen, auch bei älteren Zuschauern.
Ein paar der Nebendarsteller und auch Barbara Phillip (Magda Wächter, Murots Assistentin) waren da, sowie Jörg Himstedt, der als Redakteur auch für die Murot Tatorte mitverantwortlich ist.
Der ließ Ulrich Tukur entschuldigen, da dieser angeblich gerade einen neuen Murot Tatort dreht.
Wir sollen uns da "auf eine Szene einstellen in der ein angeschossener Roboter über eine Türschwelle kriecht und in Murot's Armen verendet" einstellen.
Keine Ahnung ob da was Wahres dran ist, war aber auch für einen Lacher gut.