Giorgio Moroder Presents MetropolisMoroders "Experiment" von 1984 musste sicherlich viel Kritik einstecken. Er trug alles (damals) verfügbare Filmmaterial auf und unterlegte es mit zeitgenössischer Musik (Adam Ant, Pat Benatar, Freddie Mercury, Bonnie Tyler und instrumentale Musik von ihm selbst). Diese Version ist sicherlich ein filmhistorisches Unikum, aber erstaunlicherweise funktioniert es in sich recht gut (wenn mal mit Musik aus den 80ern klarkommt). Auf jeden Fall ein sehr interessantes Seh- und Hörerlebnis.
MetropolisIn einer fernen Zukunft ist die Menschheit in zwei Klassen unterteilt. Die Reichen, die im pompösen Metropolis leben, und die Arbeiter, die im Untergrund die Maschinen am Laufen halten. Doch im Untergrund regt sich Widerstand, angeführt von Maria, ebenfalls angehörige der "niederen" Schicht. Als sich der Sohn des Herrschers über Metropolis in sie verliebt, tauscht er die Rollen mit einem der Arbeiter, während sein Vater Maria durch einen Androiden ersetzen lassen will, um den Widerstand zu sabotieren.
Mich jetzt groß über diesen Film auszulassen halte ich für sinnlos. Im Netz gibt es genug umfangreiche und tiefgehende Texte dazu.
Fakt ist, dass der Film ein Fundamentstein für das SciFi-Genre ist, das Genre nachhaltig prägte und inspirierte, und somit einer der wichtigsten Filme der Filmgeschichte ist. Ein monumentales Werk (dem Vernehmen nach waren bis zu 30.000 Statisten beteiligt) voller einprägsamer Bilder, einer durchaus packenden Geschichte (auch wenn sie nicht frei von Kitsch ist), die Platz für Auslegung bietet (geschrieben wurde der Film von Lang und seiner Frau, deren politischen Ansichten - wie sich spätestens bei der Machtübernahme durch die Nazis herausstellte - stark voneinander abwichen).
"Der Mittler zwischen Hirn und Hand muss das Herz sein!"
Die Restauration von 2010 stellt mit 150 Minuten die bislang vollständigste Fassung dar. Sie beinhaltet verschollen geglaubte Szenen und Einstellungen aus einer in Südamerika gefundenen 16mm-Fassung, die sich qualitativ zwar deutlich vom Rest des Filmes unterscheiden, das Seherlebnis jedoch nicht schmälern.