Ich muss mal eine vielleicht blöde Frage stellen:
Wie dreht man das eigentlich? Wie schweben die Schauspieler - auch in anderen ScFi Filmen - eigentlich? Das hab ich mich schon oft gefragt?!
das habe ich mich auch gefragt.
Ein Parabelflug wäre wohl zu kurz und aufwendig oder? Sieht schon sehr echt aus alles.
Mit Drahtseilen vor greenscreen, zumindest sah es bei einem "making of", in das ich kurz reingeschaut habe, aus.
Die Antwort ist einfacher (und erstaunlicher) als man denkt:
Man hatte erst mit Drahtseilen experimentiert, aber das lieferte nicht das gewünschte Ergebnis. Also ging man andere Wege. Der Film besteht fast
vollständig aus CGI. Nahezu alle Außenaufnahmen inklusive Astronauten wurden am Rechner erstellt. Die Darsteller agierten in einer eigens für den Film entwickelten "Light Box", eine Kammer, die mit LED-Monitoren bedeckt ist und die Darsteller einerseits sehen lässt, was im Film um sie herum geschieht, andererseits ihre Gesichter genau passend zu den generierten Bildern beleuchtet. Mit normaler Ausleuchtung wäre das unmöglich gewesen. Weder die Darsteller noch die Lampen hätte man so flexibel und schnell bewegen können. Die Darsteller stehen dabei (in rudimentären Raumanzügen ohne Visier) in einem Gestell, und die Kamera wurde an industriellen Roboter-Armen (wie in der Autoindustrie) befestigt. Das Motion Control Verfahren wurde eigens hierfür weiter entwickelt (Quasi Motion Control 2.0). Es bewegen sich also (weitestgehend) nicht die Darsteller, sondern die Kameras. Vernetzt mit den Rechnern stimmen die Positionen der Gesichter so perfekt mit den Animationen überein. Nur für einige wenige Szenen hingen die Darsteller "an Fäden", z.B. Sandra in der ISS. Was mich allerdings überraschte: Bis auf die kleinen Rettungskapseln sind auch sämtliche Innenaufnahmen CGI, das Innere der ISS kommt also auch komplett aus dem Rechner! Unterm Strich muss ich echt sagen: Das FX Team hat
Unglaubliches geleistet!
Das Making Of ist sehr interessant. Einerseits wegen der eingesetzten Technik, andererseits weil sich die Philosophie hinter der Geschichte tatsächlich genau mit meinen Eindrücken deckt.
USA-Zuckerguss und christliche Werte und Symbolik
sehe ich übrigens nicht im Film. Ich habe ihn (vorhin Zweitsichtung) deutlich universeller wahrgenommen. Weder amerikanisch (die Erde ist aller Mutter), noch christlich (Wiedergeburt ist universell und in anderen Religionen sogar präsenter). Für mich war der Film schlicht
menschlich. Einige meckern an den Dialogen rum. Kann ich NULL nachvollziehen. Das ist Smalltalk unter Arbeitskollegen, die sich kaum kennen... und in die Scheisse geraten. Und wie man sich in Extremsituationen verhält können auch die wenigsten sagen. Aber sicherlich nicht eiskalt und professionell ohne Nervosität. Auch fanden einige die Hundeszene albern. Mich hat sie berührt. In der Kälte und Einsamkeit des Alls, den Tod vor Augen, ein kurzer Kontakt zur Erde. Leben.
Das Herz aufmachen und sich fallen lassen in den Film. Mich hat er (wieder) gepackt.