Da
ihn aktuell für 99 Cent zum Leihen drin hat, hab ich ihn mir mal gegeben. Und ich wurde positiv überrascht.
Ein Found Footage, der mal etwas unaufgeregter und ohne Shaky-Cam daherkommt ist schon mal angenehm. Bodenständig und - soweit möglich - realistisch erzählt er seine Geschichte. Keine Schablonenhelden, sondern einfach Astronauten, die ihre Arbeit machen und ihren Entdecker- und Forschertrieb ausleben - darum wird man ja Astronaut. Ich empfand den Film zu keiner Sekunde als langatmig oder lahm, vielmehr interessant und zunehmend packender. Vernünftige und halbwegs realistische Weltraumfilme gibt es ja leider nicht so oft.
Das mit den Kameras war imo wunderbar gelöst. Immer einen guten und - das geht vielen Found Footages ja leider ab - glaubwürdigen Überblick. Aufnahmen, die man der Geschichte abnimmt. Das unterstützte den realistischen Endruck, den der Film bei mir hinterlassen hat. Und hey, ich kann sogar mit dem Ende gut leben.
Die Gewissheit, dass auf Europa etwas lebt, finde ich unterm Strich sogar noch interessanter als eventuelle Ungewissheit. Shocking Revelation für die Menschheit: Onkel Octo blubbert da draussen rum, ihr seid doch nicht so einzigartig im Universum!
Die Besetzung fand ich passend und extrem solide. Und nett, Daniel Wu mal in einer Rolle ohne MA zu sehen. Die Einspielung des Donauwalzers fand ich auch eine nette Idee. Über die Effekte kann man auch nicht meckern, die Raumaufnahmen wirkten sehr authentisch, und auch Europa wirkte beeindruckend. Unterstützt wurde alles noch vom atmosphärischen Score von Bear McCreary (TWD, BSG), der dezent, aber bestimmt eingesetzt wurde.
Unterm Strich hat er mir echt gefallen. Ein paar Kleinigkeiten, die man aus dramaturgischen Gründen etwas freier behandelt hat, kann man im Gesamtbild vernachlässigen. So ist Hydrazin eigentlich farblos, aber man muss gewisse Dinge ja bei einem visuellen Medium darstellen können. Und ein Funkspruch zu Europa dürfte so ungefähr 45 Minuten brauchen, um dort anzukommen.
Doch, ich fand den ordentlich.