Was für ein Name für einen Schriftsteller, oder?
Immer auf der Suche nach einem neuen CoA Roman bin ich auf ihn gestossen. Ein absoluter Neuling ist Duncan also für mich.
Eddie Gilmarten ist neun Jahre alt und lebt mit seiner Mutter und seinem alkohohlsüchtigen Vater, der Polizist ist,in einem kleinen Haus.
Es ist die Zeit der grossen Depression in den Dreissigern der Vereinigten Staaten. Eddies Vater ist im Suff brutalst gewalttätig und terrorisiert so die Familie. Eines Abends eilt er seiner Mutter zu Hilfe, sein Vater bringt ihn fast um und seine Mutter sieht nur einen Ausweg. Flucht......zur Tante weit draussen auf einer Farm im südlichen Illinois.
Die Tante, eine riesige,sehr fette aber bodenständige und humorvolle Frau bewirtschaftet die Farm allein, nur ihr Helfer Alfred unterstützt sie. Alfred hatte sie auf der Strasse aufgelesen, hungernd und abgewrackt, und ihm ein Heim gegeben.
Eddie und seine Mutter finden hier sichere Zuflucht, denn Eddies Vater sucht sie fieberhaft.
Eddie versucht aus Mangel an Spielkameraden Sich nützlich zu machen und schliesst Freundschaft mit Albert.
Doch Albert ist es der den Herbst, den Indian Summer zu einem Herbst werden lässt der Eddie für immer verändern wird und sein Leben bestimmen wird. Ein Sommer voller Dämonen, Helden und voreingenommener bedingungsloser Freundschaft, voller Sehnsucht, Schmerz, Leid, Liebe und Bewunderung.
Duncan stammt aus dem Süden der USA, wieder einmal wie die Meisten der grossen CoA Autoren und auch er ist meistens im Horrorgenre unterwegs. Warum das wohl so ist? Und auch hier haben wir wieder einen wunderbaren Roman der auf seinen 270 Seiten von der ersten Seite an gefangen nimmt. Der Stil ist wunderbar einfühlsam, spannend und schockierend geschrieben. Gerade den realen Horror den Eddie erlebt schildert er mit einer Prosa die Klumpen im Bauch verursacht. Eddie wird in diesem Indian Summer Dinge erfahren und erleben die ein Junge seines Alters niemals erleben sollte, auch später nicht, und er muss sich früher von seiner Kindheit verabschieden und notgedrungen erwachsen werden....
Wie McCammon verwebt Duncan in seinem Roman auch mythische Elemente in die Erinnerungen von Eddie ein.
Der Leser akzeptiert die leisen übersinnlichen Elemente und akzeptiert es für sich zu entscheiden ob diese Elemente real sind oder der Phantasie Eddies entspringen. Das grosse Thema des Romans ist ja Freundschaft, Liebe und der Verlust der Jugend,herbeigeführt von Erwachsenen und Vätern die die wahren Monster dieser Welt sind.
Indian Summer ist ein unglaublich tiefgehender Roman, der mich richtig mitgenommen hat. Melancholie und Trauer durchwabern ihn und Eddies Schicksal hat mich lange nach dem lesen noch beschäftigt.
Er ist unbarmherzig wo er es sein sollte, traurig wenn er sein sollte und er nimmt einen mit in den freudigen Momenten wenn Eddie die Dinge erfährt die ihm eigentlich zustehen sollten, wenn er Annerkennung und Liebe erfährt, wenn er zum Helden wird und letztendlich eine unvergessliche Freundschaft zum Scheitern seines weiteren Lebensweges führt.
Leider ist von Duncan in Deutsch noch nichts erschienen, wieder einmal ein Rätsel des Verlagswesens denn im Ursprungsland liegt schon eine weitere Latte Romane von ihm vor, die alle Apetit machen.
Ich lege das Buch wärmstens ans Herz, ein ganz grosser Griff im CoA Genre.
Die Kindle Version ist für kleines Geld zu haben, das Buch ist einfach auch im Original zu lesen.
http://www.amazon.com/Indian-Summer-Rod-Redux-ebook/dp/B005784AQ0/ref=sr_1_12?s=books&ie=UTF8&qid=1385586104&sr=1-12&keywords=rod+redux+booksDer Author Redux hat sein Pseudonym aufgegben siehe hier
http://www.amazon.de/Indian-Summer-Joseph-Duncan-ebook/dp/B005784AQ0/ref=sr_1_25?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1401652279&sr=1-25&keywords=robert+r+mccammon