Die Welt heute. Großkonzerne bleiben für ihre Verbrechen wie Verseuchung der Meere und dergleichen unbestraft. Die im Untergrund agierende Truppe "The East" geht dagegen vor, indem sie dem Chef des Ölkonzerns einfach mal die private Bude mit Öl verseucht. Da auch andere Firmen und Personen vor derartigen Racheakten der Ökoterroristen zittern müssen, schalten sie keine öffentlichen Behörden ein, sondern einen privaten Sicherheitsdienst. Dort ist Agentin Sarah tätig, die voller Tatendrang ist, aber oft auch etwas zu forsch und selbstsicher an ihre Aufgaben geht. Sie wird von ihrer Chefin Undercover geschickt, um die "The East" auszuspionieren. Sie schafft es nach einiger Zeit tatsächlich Kontakt zu dem verdeckt arbeitenden Verein zu bekommen, jedoch mehren sich auch die Zweifel an den Taten der Großkonzerne, für die sie eigentlich ausgesandt wurde....
Oft liest man hierzu "straff inszeniert" oder dergleichen - das kann ich nicht nachvollziehen. Der Thriller kommt ziemlich ruhig und behäbig daher, was aber keineswegs negativ klingen soll. Die zwei Stunden Spielzeit kommt zu keiner Sekunde Langeweile auf, und man klopft hier aber ebenso keine Sprüche mit erhobenem Zeigefinger. Natürlich werden die Großkonzerne und deren Vorsitzende als raffgierige Menschen dargestellt, denen alles egal ist außer Profit! Andererseits sind aber auch die Mittel der Aktivisten nicht sonderlich ruhmreich oder ehrenvoll. Hier wird etwas aufgezeigt, was man auf jegliche Gruppierungen weltweit übertragen könnte, was im Film auch deutlich gesagt wird. Es geht vielmehr auch um persönliche Gesinnungen, und wie man diese erhält, wie man in eine solche Gruppe aufgenommen wird ect. - Und da ist die eigentliche Stärke des Streifens:
Die Darsteller! Alexander Skarsgaard spielt den Anführer der kleinen Gruppe sehr charismatisch. Bei Brit Marling, die ich nicht kannte, war ich anfangs etwas skeptisch, aber auch sie konnte komplett überzeugen. Am Ende kommt noch Ellen Page hinzu, die ebenso eine wirklich fordernde Rolle inne hat, zumindest was deren Verlauf angeht. Erzählt wird wie gesagt in ruhigen und dunklen Bildern, mit langsamer Musikuntermalung - und auch gegen Ende hin driftet man nicht in blödsinnige Gefilde ab, was ich zunächst vermutete. Produziert wurde "The East" übrigens unter anderem von Tony und Ridley Scott - und ich meine auch Harvey Keitel im Abspann erblickt zu haben.
Wer auf kleine aber feine Thriller steht, die komplett ohne Krawumm und Effekte auskommen, und zudem noch eine gute Message an Bord haben, der ist hier gut aufgehoben!
