Shady
Kashikoi inu wa, hoezu ni warauJapan 2012
http://www.ofdb.de/film/246342,ShadyMisa Kumada ist eine Außenseiterin. Sie hält sich selbst für häßlich und wird von den Mitschülern wegen ihres Namens und Aussehens "Pooh" genannt (Kumada = Bär + Reisfeld). Ihre einzigen Freunde sind ihr Haustier Chunta (ein Sittich) und der Goldfisch im Schullabor, den sie immer füttert. Misa versucht nicht aufzufallen, damit ihr Gängeleien durch die Mitschüler erspart bleiben. Eines Tages, als Misa in der Klasse an der Tafel mit einer Matheaufgabe kämpft, wird Izumi auf sie aufmerksam. Izumi ist hübsch und beliebt. Und schlecht in Mathe. Sie gibt Misa einen Bogen mit Antworten zu einem Mathe-Test, den sie von einem Lehrer bekommen hat, den sie manipuliert hat.
So entsteht langsam eine Freundschaft zwischen den beiden. Misa ist außer sich, weil sie zum ersten mal eine beste Freundin hat. Izumi, die immer fröhlich zu sein scheint, doch auch mit Ausgrenzung zu kämpfen hat. Gemeinsam können sie sich öffnen, lachen, über Gott und die Welt reden. Izumi braucht Misa ebenso wie umgekehrt. Doch trägt Izumi eine alte Wunde in sich, die sie besitzergreifend werden lässt. Und es gibt Seiten an ihr, die Misa nach und nach erst kennenlernen wird.
Shady ist Regisseur Ryôhei Watanabes Erstling, und das sieht man ihm nicht an. Trotz sehr kleinem Budgets ist der Film sehr durchdacht und gekonnt umgesetzt. Teils haftet ihm ein fast schon dokumentarischer Stil an (es gibt viele lange Einstellungen), der jedoch die Glaubwürdigkeit der beiden Schülerinnen nur verstärkt. Umso überraschender entfalten sich nach und nach dunkle Flecken auf der Freundschaft, und es geht in unerwartete Richtungen. Mehr zu verraten wäre fatal.
Ein überraschender kleiner Film, der wie ein "normales" Schüler-Drama beginnt und nach und nach konsequent düsterer wird. Ryôhei Watanabe sollte man im Auge behalten.
Trailer:
Der Trailer spoilert netterweise nicht wirklich.