Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia
- mal vor langer Zeit gesehen, aber nicht mehr präsent gehabt. Nun, das Ding ist wirklich ein unkonventioneller, dreckiger Thriller, der Hollywood den Stinkefinger zeigt. Schnell wurde mir aber auch klar, dass hier tatsächlich die Wurzeln von Rodriguez oder Tarantino liegen. Was Peckinpah auffährt ist wirklich ein kleines, fieses und zynisches Stück Film. Warren Oates spielt den Pianisten Benny, der zufällig mitbekommt, dass fiese Zeitgenossen den guten "Alfredo Garcia" suchen. Mit Al hat Benny eh ein Hühnchen zu rupfen, weil der sich drei Tage bei Bennys Freundin breit gemacht hat. Von seiner Freundin erfährt er aber, dass Alfredo leider schon unter der Erde liegt. Nun - Benny setzt sich mit den Verbrechern in Verbindung und schlägt 10.000 Dollar raus, wenn er einen Beweis für Alfredos Tod bringt. Da Al schon tot ist, braucht er ihn nicht um die Ecke zu bringen - er besorgt sich eine Machete und fährt mit seiner Freundin auf einen Picknick-Ausflug, um Alfredos Kopf zu holen. Das ist aber nicht ganz so einfach.
Peckinpah zieht echt vom Leder. Es war klar, dass der Film bei Publikum und Kritikern ein Flop wurde, denn so trostlos war ein Film selten. Das beginnt schon in der ersten Szene, in der Gangsterboss "El Jefe" seine Tochter quält, um den Namen des Vaters von ihrem ungeborenen Baby zu erfahren (dem Knacken auf der Tonspur zu urteilen, hat er ihr einen Arm gebrochen???). Nun ja - für den Kopf setzt er eine Million aus, was natürlich den ganzen Abschaum auf den Plan ruft. Bis zum tief-bitteren Ende bleiben jede Menge Charaktere auf der Strecke - und eine Botschaft: Gewalt ist Scheisse und bringt nichts, aber manchmal bleibt keine andere Wahl. Und schnell wird aus einem kleinen Musiker ein skrupelloser Killer...
Doch - der Film hat es in sich - auch wenn sein langsamer, ruhiger Aufbau, den Durchschnittszuschauer von heute überfordert (macht Tarantino ja auch...), ist das Ding ein echtes Meisterwerk. Als interessante Episode ist noch der Auftritt von Kris Kristofferson als potentieller Vergewaltiger zu vermelden ... Fazit: es gibt nichts trostloseres als Mexico - hier stirbt man dreckig, einsam und allein ....