Endlich mal gesehen, und ich bleibe auf einer
hängen. Nach allem was ich so las hatte ich den vorab schon ungesehen bei einer
aber so einfach gestaltet sich das bei DON HEMINGWAY nicht wirklich.
Die Inhaltsangabe macht aus dem Film schon mehr, als er schlussendlich dann eben ist. Dabei ist schon die Eingangssequenz, in der sich Don oral bedienen lässt, und dabei einen 2 minütigen Monolog über seinen gottgleichen Schwanz schwadroniert, ein mehr als würdiger Einstand! Just aus dem Knast heraus trifft er sich sogleich mit seinem alten und wohl einzigen Freund Dicky. Zusammen gehts zu Mr. Fontain, der Don zu verdanken hat, dass er nicht im Knast landete. Don will für seine 12 Jahre Entbehrung natürlich Entschädigung, und dies fordert er auf seine ganz eigene und sehr charmante Weise ein....
...und das ist bereits dann auch schon die Hälfte des knapp über 90 Minuten dauernden Streifens. Das liegt sicher auch daran, dass sich die Geschichte grob in fünf Kapitel unterteilt, die mit einer Schrifttafel eingeleitet werden. Eine wirklich zusammenhängende Geschichte gibt es zwar dennoch, diese ist aber in ihrer Handlung sehr limitiert. Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf dem versoffenen, mit verbalem Durchfall gesegneten Figut von Don. Jude Law präsentiert sich uns hier von seiner besten Seite, und ist auch zu 99 % on Screen vertreten. Aber auch Richard E. Grant als Hippi-Version von Iggy Pop oder Demian Bichir als Gangsterboss Fontain sind großartige Figuren. Wer den Film wegen Emilia Clark sehen will, dem sei gesagt, dass sie lediglich drei kurze Szenen hat alles in allem.
Das Problem war für mich wirklich die fehlende Substanz. Nicht im Sinne eines DRECKSAU, der ja dann eher zum Drama mutiert, obwohl Parallelen natürlich erkennbar sind. Vielmehr weil die Geschichte schlicht keinerlei Inhalt bietet, den man zu einem guten Ende führen kann. Das Ende selbst wäre zwar gut, aber auch nur wenn es einen Weg dahin gegeben hätte, der sich nicht auf einzelne Szenen verlegt hätte, sondern sich durch den ganzen Film zieht. Ebenso gibt es ab der Mitte des Filmes quasi einen Break, und dann geht es halt an anderer Stelle wieder weiter - ohne dies näher zu spoilern. Es wird nicht mehr auf den Verbleib einer Figur eingegangen, was ich sehr schade fand, und nicht nachvollziehbar.
Auf der Habenseite bleiben aber die fabulösen Darsteller, da gibts nix zu rütteln. Law hat sich den Weg weg von RomComs zu guten Rollen gemacht, und weiß mittlerweile im Actionbereich als Repo-Man genauso zu überzeugen wie hier als siffiger und ständig fluchender Gangster. Dabei steht ihm auch zu Gute, dass er sich hier ein paar Kilos zugelegt hat. Auf den Sprüchen von Dom baut sich ohnehin der gesamte Streifen auf, der schlussendlich dann doch erstaunlich gewaltfrei daherkommt, anders als es zu Beginn vermuten lässt. Schwarzer Humor ist auch an Bord und da man wirklich einige Male ein kleines WTF oder derbes Grinsen im Gesicht hängen hat, komme ich eben doch noch zu einer so guten Wertung. Andererseits gibt es massig bessere Wertungen im Netz, und vielleicht bin es auch nur ich, der diese Kritikpunkte als solche sieht, während sie ein anderer als Pluspunkte für einen gelungenen Streifen hinzuaddiert!
Empfehlen würde ich das Teil Stephan, Marc und Matze - aber auch alle anderen dürften sich hier nicht langweilen!