Brewday:
There's a new Milkman in Town (Milk Stout / Sweet Stout)
Rezept: jeder einzelne Parameter peinlich genau abgestimmt.
Mittwoch Abend begonnen mit einem Yeast Starter. Ein Yeast Starter dient dazu die gekaufte Hefe zu kultivieren und multiplizieren. Ist nicht immer noetig (vor allem bei Trockenhefe, ich hatte aber einen besonderen Strang Fluessighefe). Im Prinzip kippt man die Hefe in einen Minibatch wort (Sud) mit einer SG (starting gravity) nahe dem eigentlichen Batch. In Fluessighefe sind normal ca. 100 Milliarden Zellen, in Trockenhefe 200 Milliarden. Je nach Rezept benoetigt man eine eine ideale Anzahl ein Zellen. BeerSmith spuckt dir das bequem aus. Zudem kommt es auf das Alter der Fluessighefe an wieviele der Startzellen noch "vial" also funktionstuechtig sind. Quasi deine Startmenge wieviele der 100 Mrd Zellen noch leben. Aber auch das kalkuliert dir BeerSmith basierend auf dem Alter der Hefe.
So sieht es dann nach 2-3 Tagen aus, die Hefe setzt sich am Boden ab und man sollte die Fluessigkeit "decanten" und letztlich nur die Hefe in den finalen batch zu pitchen. Man KANN alles reinkippen (letztlich ist ja auch Alkohol drin und es wurde mit Malz fermentiert), aber wuerde ich nicht tun, da es schlichtweg geschmacklich nicht ideal ist:
Von links nach rechts: meine Malt bill (eine Tuete mit Maris Otter base malt und eine mit den specialty grains), 8 oz / 224g lactose und 1.5 oz / 42g unsweetened cocoa powder, star san sanitizer, sowie fertig gemischter Sanitizer in einer Spruehflasche (grosse Empfehlung), Kuechenwaage, Yeast Starter (decanted), Whirlfloc tabs, 5 Gallonen / 19 Liter Wasser, Laptop mit BeerSmith
6 Gallon / 23l Brew Kettle
Von links nach rechts: 6.5gl / 25l Big Mouth Bubbler Fermentierer, Messlineal (geschickt um Volumen zu messen, z.b. im Brew Kettle), Hydrometer (fuer gravity Messung), mein immersion wort chiller (um den wort schnellstmoeglich abzukuehlen), Messbecher und diverse food grade tubings sowie mein Autosiphon fuer einfaches Pumpen von Fluessigkeiten.
Weitere sehr hilfreiche Empfehlung: ein party bucket (19 Gallonen / 70Liter) gefuellt mit Sanitizer oder Cleanser fuer schnelles Desinfizieren oder reinigen. Will ich nicht mehr missen. Plus, ich benutze den Eimer als Eisbad um aktuell meinen Fermentierer bei den heissen Temperaturen hier auf anstaendige Werte um die 20 Grad C zu bekommen. Bis ich mit einen Weinkuehlschrank als fermentation chamber zugelegt habe (bald).
Noch mehr Equipment, was ich am brewday nicht gebraucht habe: racking canes, bottling tube, blowoff tubes, kleiner autosiphon, Trichter und mein bottling bucket. Nicht im Bild sind Dinge wie oxygen absorbing bottle caps, bottle capper, etc.
Das wichtigste: immer ein homebrew im Glas
Brew in a bag setup. Sehr simpel wie man sieht, aber effektiv. Das war gerade beim Mash.
Pre-boil gravity reading. Nicht vergessen: Temperaturkorrektur. Die eigentliche gravity war deutlich hoeher als hier abzulesen ist.
Uebergang zum 60min Boil.
60 Min additions: Lactose und eine kleine Menge Hopfen. Bei einem IPA oder DIPA versorge ich gut das 7-8x fache an Menge ueber den gesamten boil verteilt.
Late addition: kleine Menge Cocoa Powder. Tipp: etwas wort entnehmen und in einem separaten Gefaess den Kakao ziehen lassen (vs kochen), dass sich alles gut aufloest. Dann erst kurz vor Ende dem boil zufuegen. Vermeidet harsch bittere Toene wenn alles direkt in den boil gekippt und zu lange gekocht wird zu lassen. Wort chiller einfach 15min vor Ende in den kochenden wort setzen. Desinfiziert von alleine.
Habe vom cold break (kuehlen) keine Bilder gemacht, aber im Prinzip schliesse ich den wort chiller an den Wasserhahn an und pumpe (mehr oder weniger) kaltes Leitungswasser durch die Kupferrohre um den wort schnellstmoeglich zu kuehlen. Sorgt fuer klareres Bier und minimiert die Inektionsgefahr. Sobald der wort Kochtemperatur unterschreitet ist er anfaellig fuer Infektionen. Besonders solange er im offenen Topf ist und nicht im sauber verschlossenen Fermenter gesichert ist. Sobald die Hefe nach ca. 1 Tag Alkohol Level aufgebaut hat ist der wort ohnehin deutlich besser geschuetzt.
Naechster Tag. Kraeusen gut sichtbar. War eine kurze und heftige Fermentierung. Schon jetzt 2.5 Tage nach brauen ist kaum blubbern oder Schaumbildung vernehmbar. Jede Fermentierung ist anders (Hefe ist halt doch ein lebender Organismus. Mal gibt es heftige Kraeusenbildung bis hin zum blow off, mal ist kaum etwas vernehmbar und die Hefe fermentiert still und leise vor sich hin. Hat viel mit yeast pitch rate (Menge), Temperatur, Gravity, etc. zu tun.
Hier lag es sicher zum einen auch am niedrigeren Alkoholgehalt, dass die Hefe recht schnell fertig sein wird.
Was folgt ist die conditioning Phase, in der Hefe nach der Fermentierung, vereinfacht gesagt, das Bier aufraeumt und off-flavors beseitigt, letztenlich ausflockt und sich im "trub" am Boden sammelt.
Bevor ich ans "bottlen" gehe, werde ich das gesamte Volume 2 Tage "cold crashen", d.h. in den Kuehlschrank packen, so dass die restliche Hefe ausflockt und sich Schwebepartikel am Boden absetzen. Auch das garantiert ein klareres Bier und bessere Stabilitate.
Dieses Mal habe ich das erste Mal Whirlfloc Tabs benutzt, eine Mischung aus Irish Moss und anderen fining agents, die dazu beitragen ein klareres Endprodukt zu bekommen. Schon im Cold Break hatte ich enorm bemerkt wie schnell die Proteine sich binden und absacken. Bin sehr gespannt!