http://www.ofdb.de/film/7021,HerkulesHerkules ist der Sohn von König Amphytrion und seiner Holden Alkmene. Doch böse Menschen trachten erfolgreich nach deren Leben. So schafft es die Amme, das Kind noch in ein Boot zu retten, bevor ein garstiger Pfeil sie dahinrafft.
Jahre später. Herkules, jetzt seines Zeichens Kleiderschrank, Eichmaß 1,94m, ist bei Zieheltern aufgewachsen. Einfache Leute im Grünen. Alles ist molto bene. Wäre da nicht die grummelige Hera, die ihn wieder zum Waisen machen will. So wird Herkules' Vater von einem Mann im lausigsten Bärenkostüm in der Geschichte des Kinos niedergestreckt (das Kostüm war so katastrophal, dass Regisseur Cozzi Golan & Globus bat, etwas Footage aus dem Film
Grizzly einzukaufen, damit man beim Schnitt wenigstens noch etwas retten konnte...). Herkules bezwingt den "Bären" und schleudert ihn - not kidding - in den Weltraum, wo dann das Sternbild "Großer Bär entsteht. Derweil wird Herkules' Mutter von einer mechanischen... Riesenhummel, whatever, gemordet. Herkules will sich an Hera und Konsorten rächen. So zieht er nach Troja, wo König Augias jemanden für seine Tochter Cassiopeia sucht, er trifft Circe, die ihn auf der Reise begleitet, definiert mal eben die Gesetze der Kinetik neu, indem er einen Felsen an einen Streitwagen bindet, ihn (also den Felsen) wie ein Hammerwerfer schwingt und ins All wirft... und durch die Kraft mit dem Streitwagen einen Tripp in den Weltraum unternimmt. Und nebenbei teilt er Afrika und Europa in zwei Kontinente.
Golan & Globus, die findigen Köpfe hinter Cannon, hatten Connections nach Italien aufgebaut. Sie wollten einen Herkules-Film drehen. Bruno Mattei hatte ein Script eingereicht, doch das brachte sie aus der Fassung. Ihr Herkules sollte für ein junges Publikum taugen, und in dem Script wurde nur gefickt. So wandten sie sich an Argento-Spezi Luigi Cozzi, der uns schon Knaller wie
Star Crash und
Astaron beschert hatte. Ob er bis zum Frühstück einen Entwurf abliefern könne? So schlug Cozzi den beiden einen Herkules im Stile eines Superman vor. Sie waren begeistert. In wenigen Tagen schrieb er ein Script. Lou Ferrigno, durch den Hulk bekannt und mit beeindruckender Physis, wurde gecastet, und mit geringen Mitteln und Mut zum Irrsinn ging Cozzi ans Werk. Mit drolligen Miniaturen, mechanischen Stop-Motion-Kreaturen (man hatte nicht den besten Techniker an Bord, und so hoffte man, dass die ruckeligen Bewegungen so "natürlicher" aussehen) und einem Score von Pino Donnagio.
Darstellerisch gibt es ein paar bekannte Gesichter. Neben Ferrigno, der zwar nicht wirklich als Schauspieler durchgeht, aber irgendwie auf naive Art sympathisch rüberkommt, gibt es William Berger als fiesen König, Sybil Danning als wandelnde Büste, Brad Harris und zwei Damen aus
Tenebre (okay, im Grunde anderthalb), Mirella D'Angelo und Eva Robbins. Und Gianni Garko hat auch eine Nebenrolle.
Man kann dem Film einjges vorwerfen, aber mangelnden Ideenreichtum sicher nicht. Eine verrückte Idee jagt die nächste, und das so durchzuziehen, Respekt.
Trailer: