Endlich gesehen, und der muss noch ins Regal! Wie hier schon steht abermals (nach Wind River und Sicario) aus der Feder vn Sheridan - der hat echt ein unglaubliches Gespür für Charaktere und Setting, aber auch die kleinen versteckteren Sachen wie die Waffengesetze in den USA (wenn auf einmal alle Texaner Zivilisten das Ballern anfangen, der Opa auch ne Waffe bei hat...) bis über die Kritik an dem Umgang mit Indianern (in Wind River natürlich plakativ, aber auch hier super angedacht) - und obendrein schafft er es wirklich die Gangster hier sympathischer und nachvollziehbarer zu machen als die beiden anfangs durchaus sympathischen Gesetzeshüter. Dazu das Setting des verarmten und auf dem Weg in die Industrialisierung im Stich gelassenen Texas ("hier gibts keinen der denen helfen kann, die Cowboys sind auf sich allein gestellt" als das Feuer die Kühe bedroht - oder die völlig leeren Kleinstädte mit alten und verhärmten Leuten), der saugeile OST (übrigens von Nick Cave) mit geilen passenden Country-Songs... schon eine krasse Nummer, zumal der Film ja wirklich sehr ruhig ist und keine wirkliche Action bietet, auch nicht in den entsprechenden Szenen.
Dass hier allerdings eine FSK 12 vergeben wurde, finde ich krass! Zwar gibt es nicht viele Szenen, aber aufgesetzter blutiger Kopfschuss, Kopfschuss beim Polizisten, die Szene in der Pine den Typen an der Tanke DERBST vermöbelt... finde ich völlig unpassend! Zumal ja auch die Ideologie/das Ziel von Toby und Tanner nichtmal wirklich in Frage gestellt wird! Am Ende rechtfertigt der Weg das Ziel! Ich wusste erst nicht, ob ich mit dem Ende zufrieden sein kann, aber es war gut - wenngleich auch etwas offen.
Es bleiben bockstarke