Straight Outta Compton

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Online Max_Cherry

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    Kann noch dauern, aber den schau ich auf jeden Fall. Interessiert mich persönlich auch mehr, als z.B. B.I.G.


    Online Max_Cherry

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      Mit etwas Verspätung, weil ich den erst sacken lassen und meine whatsapp Ergüsse in Form bringen musste.

      Straight Outta Compton :dvd:
      Der Rise-Part in der ersten Stunde ist schwer unterhaltsam. Man freut sich mit den Jungs mit und die Musik und die Begeisterung dafür stehen absolut im Vordergrund. Bis dahin hab ich wirklich nichts negatives finden können. Das hat einfach Spaß gemacht. Die Kamera ist vielleicht hier und da ein bisschen wackelig, ansonsten ist das alles absolut rund.
      Später habe ich die Sache mit den Verträgen im Detail nicht ganz gerafft. Erst kommt das Album, dann die erste Tour und dann gibt es erst Verträge? Hmmm. Den späteren Beef zwischen N.W.A. und Ice Cube innerhalb der Songtexte hab ich mangels guter Englischkenntnisse auch nicht komplett verfolgen können. Da war ich zu stolz für Untertitel. Ich bin vermutlich der einzige, der den Kram nur wegen der Musik gut findet, achte generell selten auf Texte, selbst beim engl. sprachigem Hip Hop nicht. Die Fehde war auch neu für mich. Aber ich habe ja eh nur um 2000 rum ein bisschen die Mucke gehört, die ganzen Hintergründe kannte ich nicht. Das hat im 'Fall Part' auf jedenfall die Geschichte interessant und spannend gehalten.
      Dramaturgisch ist der Film, abgesehen von der Sache mit den Verträgen, richtig gut. Keine andauernden Zeitsprünge, keine 'Abschnitt für Abschnitt Biografie', das wift man dem 2Pac Film ja u.a. vor. Regisseur und  Drehbuchautor haben den roten Faden hervorragend gesponnen. Die Darsteller spielen ausgezeichnet und passen optisch wie die Faust aufs Auge, soweit ich das beurteilen kann. Den ebenfalls großartig aufspielenden Paul Giamatti, der gefühlt echt überall mitspielt, gibt es quasi als Kirsche auf der Torte obendrauf. Der Musikeinsatz ist spitze und und und.
      Ok, die deutsche Synchro hätte vielleicht etwas besser sein können, aber das fällt nicht so schwer ins Gewicht. Was man aber erwähnen muss, ist, dass die Drogen und die Frauengeschichten deutlich zu kurz kommen und  deswegen nicht wirklich authentisch wirken. Das hier ist schon ganz klar ein Männerfilm, der das ein oder andere Problem aus der Realität unter den Tisch fallen lässt.

      Dennoch: Mir fallen jetzt nicht so viele Biopics der letzten Jahre ein, aber 'Straight outta compton' gehört zu den besten seit 'Walk the line'. Da kommt es drauf an, ob man sowas wie 'Dallas Buyers Club' mitzählt. Aber auch da kratzt er fast schon ran.
      Straight Outta Compton ist unterm Strich, trotz der Kritikpunkte, ein echt guter Film und vom Erzählstil und der Dramaturgie her ein außergewöhnlich gutes Biopic. Schade, dass Regisseur F. Gary Gray danach so hirnlosen Kram wie Fast 8 gemacht hat. Aber hey, wahrscheinlich war das hier sein Herzensprojekt und da hat er abgeliefert. Soll er halt jetzt dicke Kohle verdienen. So what.

      :8:
      « Letzte Änderung: 03. Dezember 2017, 16:25:26 von Max_Cherry »