Bryan Smith - Depraved

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Offline Bloodsurfer

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    Bryan Smith - Depraved

    Ich glaube, das Werk von 2009 war bisher Smiths beliebtestes Buch oder zumindest größter Erfolg. Wer es liest, merkt auch ganz schnell, warum Smith immer mal wieder mit Laymon verglichen wird.

    Es ist lupenreiner Backwoods-Horror der übertriebensten und perversesten Sorte. Dabei wechselt die Geschichte immer wieder zwischen mehreren Personen und ihren Erzählsträngen hin und her.

    Da ist einmal Jessica, die beim Versuch, ein Auto zu kaufen, zunächst vom Verkäufer vergewaltigt wird. Als Rache überwältigt sie ihn kurz darauf, sperrt ihn in den Kofferraum seines Wagens und fährt mit ihm in den tiefen Wald, wo sie ihn eigentlich erschießen und verschwinden lassen will.

    Dann haben wir Pete und Megan, die eigentlich nur auf der Durchreise sind und in dem kleinen, abgelegenen Örtchen schnell tanken wollen.

    Sie und weitere ahnungslose Opfer treffen auf die hinterwäldlerischen, inzestuösen Kannibalen und Vergewaltiger, die diesen Ort und die Wälder vollkommen im Griff haben. Die Vorbereitungen für das große Fest laufen schon.

    Was auch immer man sich in diesem Kontext an möglichen Geschehnissen vorstellen kann, hier passiert es garantiert. Smith schreibt dabei äußerst kompakt und mitreißend, stets unterhaltsam, solange man gewillt ist, gewisse, völlig bescheuerte Verhaltensweisen einfach hinzunehmen.

    Was tun beispielsweise zwei Vergewaltigungsopfer, die zusammen eingesperrt werden? Natürlich haben sie aus purer Geilheit erstmal die ganze Nacht Sex. Völlig logisch.
    So völlig normal charakterisiert wird auch die Frau, die nach ihrer Entführung zu erniedrigenden Auftritten im Stripclub und Prostitution gezwungen wird. Natürlich entdeckt sie schon ab dem ersten Abend auch den Spaß an ihren Auftritten und möchte überhaupt nicht mehr fliehen.

    Wen man bereit ist, solche Figuren hinzunehmen, kann man mit dem Buch sehr viel Spaß an Schweinereien haben. Es ist heftig, äußerst blutrünstig und einfach völlig überdreht.



    Offline JasonXtreme

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      Also storymäßig kommt mir das bekannt vor, ich hab eins gelesen was von nem anderen Autor war, und das war SEHR ähnlich... Ich komm nur eben net auf den Titel.
      Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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      Offline Bloodsurfer

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        Also storymäßig kommt mir das bekannt vor, ich hab eins gelesen was von nem anderen Autor war, und das war SEHR ähnlich...

        Diese Story ist auch einfach genau die 08/15 Backwoods Blaupause, die es in zig Varianten gibt. Die einschlägigen Filme sind sich ja auch meist sehr ähnlich.


        Offline Bloodsurfer

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          Bryan Smith - Depraved 2

          Hab direkt im Anschluss den zweiten Teil gelesen. Es geht zunächst mit der aus dem Original bekannten Jessica als Hauptfigur weiter, die nach einer kurzen Militärzeit durch einen mysteriösen Zwischenfall plötzlich auf der Flucht ist. Sie wird durch die Umstände dazu gezwungen, im altbekannten Örtchen aus dem ersten Teil temporär Unterschlupf zu suchen. Eigentlich hält sie den Ort mittlerweile für verlassen, was sich jedoch als sehr unglückliche Fehleinschätzung entpuppt...

          Es geht auf dem Niveau des ersten Teils ziemlich nahtlos weiter, nur gesellen sich durch einen interessanten Story-Kniff dieses Mal auch noch Zombies hinzu. :D
          Obwohl das auf Anhieb wohl ziemlich gut klingt, muss ich dennoch sagen, dass mir der erste Teil etwas besser gefallen hatte.

          Ich bin dennoch gespannt, wie es weiter geht. Habe Teil 3 auch schon auf dem Kindle bereit liegen, aber vorher werde ich noch ein oder zwei andere Bücher zur Abwechslung dazwischen schieben.


          Offline Bloodsurfer

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            Bryan Smith - Depraved 3

            Beim dritten Mal wagt die Serie etwas neues und begibt sich in ein völlig anderes Setting. Ein Frauengefängnis! Jepp, lupenreine Women in Prison Exploitation.

            Die aus den Vorgängern bekannte Hauptfigur Jessica landet im Frauenknast, nachdem sie für einen ihrer vielen Morde geschnappt wurde. Das besagte Gefängnis liegt völlig abgeschieden im tiefen Eis und soll noch sicherer sein als Alcatraz es zu seinen besten Zeiten je war. Die Insassen sind völlig unterschiedlicher Natur - von das Spektrum reicht von völlig wahnsinnigen Mörderinnen bis hin zu Unschuldigen, die eigentlich gar kein Verbrechen begangen haben und nicht mal wirklich wissen, wieso sie hier sind. Sie alle haben nur eins gemeinsam: Sie wissen, dass sie hier nie wieder raus kommen. Daher geht es hier im Grunde genau so übel ab wie in den Backwoods-Kannibalen-Städten der Vorgänger. Nur Jessica gibt sich nicht so schnell geschlagen und kämpft ums Überleben und Entkommen.

            Man bekommt alles, was man von dieser Gattung erwartet, von rivalisierenden Gangs und den obligatorischen Nazi-Bräuten bis zum Gewaltexzess, Missbrauch und Folter.

            Man könnte meinen, mit dem dritten Teil habe sich das alles schon etwas abgenutzt, aber die Serie hat mich anscheinend so sehr im Griff, dass ich mir auch den sehr flott reingezogen und den vierten (und bisher letzten) Teil direkt noch bestellt hab.


            Offline Thomas Covenant

            • Die Großen Alten
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              Na das klingt doch nach einem echten Lesevergnügen  :thumb:


              Offline Bloodsurfer

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                Auch Teil 4 habe ich mir noch zeitnah reingepfiffen. Damit habe ich jetzt die gesamte Reihe durch.

                Die Story knüpft komplett nahtlos an das Ende von Teil 3, die Flucht aus dem Nazigefängnis, an. Es wird aber ziemlich abgespaced. Also tatsächlich noch mehr als das bisher schon der Fall war. :D

                Jessica erwacht nach langer Zeit aus dem Koma und stellt fest, dass sie im Gebäude einer Geheimorganisation namens NHDI (New Horizon Defense Initiative) gelandet ist, die sie als Auftragsmörderin rekrutieren will.

                Neben Jessica ist hier auch noch Evelyn gelandet, die ehemalige Wärterin des Gefängnisses aus Teil 3.
                Und Jessica wurde geklont - bzw. hat man einen Androiden erschaffen mit ihrem Aussehen und ihren Erinnerungen, aber technisch etwas erweitert. Sie heißt Jessika und wird von Evelyn gern als Sexspielzeug benutzt - bis man das nach einiger Eskalation unterbinden will und die beiden zusammen zu fliehen versuchen.

                Parallel folgt das Buch einem gewissen Vic, einem wegen seines Verhaltens aktuell suspendierten Angestellten, der sich schnell als perverser Serienkiller und -Vergewaltiger herausstellt. Die Organisation schickt jemanden, der ihn eigentlich beseitigen soll, aber stattdessen selbst zu einem weiteren Opfer wird.

                Die Passagen, die sich mit Vic beschäftigten, fand ich etwas spannender als die Story der eigentlichen Hauptfigur und den Rest. Hier hat mich Smiths Schreibe wieder sehr deutlich an Laymon erinnert (im für mich positiven Sinn). Insgesamt war das Buch besser als die Teile 2 und 3 und steht auf derselben Stufe wie Buch 1. Wenn man sich auf die völlig abgefahrene Geschichte einlassen kann, ist das durchaus wieder einen Tipp wert.