Staffel 1 beendet.
Ich muss sagen, das Setting, die Kostüme und die Atmosphäre sind grandios.
Hier wurde Kohle in die Hand genommen.
Alles was hier gesprochen wird, wird geflüstert, wird belauscht, viel läuft über Bildersprache.
Tom Hardy, ein murmelnder, schweigsamer Erbe, von Mythen über Krieg, Kindsmord und Kannibalismus umwogen, irrt durch die Straßen, flüstert Drohungen über Zunge abschneiden und Kehle aufschlitzen in Ohren mächtiger Männer, macht Geschäfte mit dem Feuer, den Raben, horcht auf fremde Sprachen unbekannter Geister aus der Finsternis. Abwesend im Geiste sitzt er stundenlang vor den Flammen.
Die Story ist sehr verzwickt und lässt sich Zeit, bis es gegen Ende hin anzieht.
Mit jeder Episode erfährt man ein bisschen mehr.
Eine sehr ruhige Serie die vor allem durch grandiose Schauspieler, das Setting und Dialoge punktet. Die Dialoge sind zeitgerecht und passen mit all dem Flüstern und Dreck an Inhalt perfekt zu den vollgeschissenen Straßen des viktorianischen Londons.
Tom Hardy wirkt wie ein ungezähmtes Tier, gaffend und stierend, grunzend und mordend, ein prolliger Schläger, der umgegeben von all den feinen Lehnsherren wirkt wie ein Aussätziger.
Was aber passend zur Story ist...
Die Gewaltspitzen sind brutal und von Kopfschuss bis Ausweiden ist alles dabei.
Klare Empfehlung meinerseits für eine anspruchsvolle Abendunterhaltung mit Kerzenlicht und einem Glas Rotwein.
