Ein Zug, bei dem man sich offenbar nicht darüber einig ist, wohin er fahren soll...
Snowpiercer - Die TV-Serie hat massive Probleme
Neuer Showrunner will extreme Reshoots der Pilotfolge, Regisseur verweigert sich
Schon der Kinofilm Snowpiercer unter der Regie des südkoreanischen Filmemachers Bong Joon-ho und einem Cast mit Chris Evans, John Hurt und Ed Harris stand im Zentrum eines Machtkampfs zwischen den künstlerischen Ansprüchen der Macher und den finanziellen Interessen des internationalen Rechteinhabers Harvey Weinstein auf der anderen (wir berichteten).
Die gleichnamige TV-Serie, die der US-Sender TNT produziert und u.a. mit Jennifer Connelly und Daveed Diggs besetzt ist, sieht sich schon seit geraumer Zeit ähnlichem kreativen Drama ausgesetzt. Der Showrunner Josh Friedman (Terminator: The Sarah Connor Chronicles), also der, der die erzählerischen und produktionstechnischen Fäden über den Verlauf der gesamten Staffel(n) zusammenhält, während die Regisseure je Episode beliebig wechseln können, musste Anfang 2018 gehen. Kreative Differenzen. Ersetzt wurde er durch Graeme Manson (Orphan Black), der die Serie aber mit seinem Verhalten nun scheinbar nicht in die erhofften ruhigeren Fahrwasser bringt.
Das wird ersichtlich anhand der überdeutlichen Aussage von Scott Derrickson (Doctor Strange), seines Zeichens der Regisseur der (durchaus wichtigen) Pilotfolge der Snowpiercer-TV-Serie. Er hält das Drehbuch des geschassten Friedman für das beste, das er je las und die daraus von ihm kreierte Episode für seine beste Arbeit bislang.
The 72-page Snowpiercer TV pilot script by @Josh_Friedman is the best I’ve ever read. The feature-length pilot I made from that script may be my best work. The new show runner has a radically different vision for the show. I am forgoing my option to direct the extreme reshoots.
Der neue Showrunner Graeme Manson hat aber offensichtlich eine andere Vision für das Material und ordnete Nachdrehs von großem Umfang an, für die Derrickson nicht bereit war. Klar ist, dass es irgendwie weiter geht, aber ob das ein gutes Zeichen für das Endprodukt ist, muss man abwarten. Eventuell hohe Erwartungshaltungen an die Snowpiercer-Serie sollten Fans gegebenenfalls etwas dämpfen.
Kreative Differenzen, hach ja...