Dracula braucht frisches BlutDie Hammer-Studios damals auch, denn die klassischen Grusler schienen 1973 nicht mehr wirklich zu ziehen. So versuchte man (wohl) verzweifelt, Dracula zu modernisieren. Ein Unterfangen, das in meinen Augen derbe in die Hose ging. Die Handlung spielt in der Gegenwart (also den 70ern), unterlegt mit zeitgemäßer Mucke, und Dracula hat sich zu einem Konzernchef aufgeschwungen, der satanische Riten betreibt und die Menschheit mit einem gezüchteten Pesterreger ausrotten will. Ein Nachfahre von Van Helsing spitzt schon mal den Pflock.
Puh, der einstmals würdevolle Fürst der Dunkelheit ist hier endgültig in Pulp-County angekommen in diesem abstrus-konfusen Groschenroman. Als Kind seiner Zeit und Unikum sicherlich mal einen Blick wert, aber als Dracula aus dem Hause Hammer ein Trauerspiel. Peter Cushing ist - wie immer - toll, aber das rettet diesen Unfug leider auch nicht.
Die dt. DVD von HanseSound glänzt nach dem Einlegen mit einem Menü, das nach den Voreinstellungen eines Freeware-Programms aussieht. Da hab ich selbst am Rechner schon bessere Menüs hingerotzt...
Zudem wird Carol Media eingeblendet, die irgendwo zwischen Best Entertainment und LP oxidieren...
Entgegen der Angaben auf dem Cover ist das (bescheidene) Bild auch nicht anamorph, und den englischen Ton sucht man hier auch vergebens.