Loving Vincent (ein visuelles Meisterwerk)

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Offline Max_Cherry

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    Loving Vincent

    Produktion: Polen, UK 2017
    Regie: Dorota Kobiela, Hugh Welchman
    Musik: Clint Mansel
    Besetzung: Douglas Booth, Chris O’Dowd, Jerome Flynn


    Inhalt:
    Zitat von: Wikipedia
    Loving Vincent ist eine animierte, als Kriminalfilm aufgebaute Filmbiografie von Dorota Kobiela und Hugh Welchman, die sich mit den Umständen von Vincent van Goghs Tod beschäftigt.
    Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Loving_Vincent


    Mir ist letzte Woche ein Filmplakat aufgefallen, das im Fenster unseres Kinos ausging. Zum Glück war auch ein kleiner Werbetext mit Inhaltsangabe und weiteren Infos zum Film dabei. Besonders letzte haben mich neugierig gemacht, denn dort stand, dass es sich um den ersten Film handelt, der aus Ölgemälden montiert wurde. Ok, das klingt erstmal schwer vorstellbar, aber da mich visuell interessante Ideen immer schon gereizt haben, hab ich mir den Trailer angesehen. Was soll ich sagen, ich bin jetzt kein Kunstkenner und abgesehen von der Geschichte mit dem Ohr, weiß ich auch nicht viel über VanGogh, doch dieser polnische Film sieht einfach nur atemberaubend aus. Zudem habe ich ein paar Kritiken gelesen, die von einem Meisterwerk sprechen und das wohl nicht nur visuell.




    Der Stil erinnert mich ein bisschen an "A Scanner Darkley" den ich zumindest visuell großartig finde.
    Am Dienstag läuft "Loving Vincent" in besagtem Kino und ich hoffe, dass ich an dem Tag motiviert genug bin, die n den Nachbarort zu fahren und mir dieses Erlebnis nicht entgehen lasse.

    Nach den ganzen Popkorn Filmen in letzter Zeit, kann ein bisschen Art House nicht schaden. Ich finde es soo gut, dass das Kino an sich noch nicht tot ist und hoffe einfach, dass es trotz der Konzentration auf dicke Hollywoodproduktionen noch lange überleben wird. Den auch solche kreativen, kleinen Filme sind für die Lichtspielhäuser dieser Welt gemacht.

    Ich freu mich echt drauf.
    « Letzte Änderung: 28. März 2018, 19:02:17 von Max_Cherry »



    Offline Max_Cherry

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      Loving Vincent
      Ich hab den Film gestern im Kino gesehen und bin sehr zufrieden. Bekommen habe ich im Grunde genau das was ich erwartet habe. Einen visuell absolut interessanten Film, der in erster Linie über seine Dialoge eine Art Krimigeschichte erzählt. Es geht darum, dass ein junger Mann einen Brief von Vincent van Gogh zustellen will und aufgrund des nicht eindeutigen Empfängers, mit den letzten Menschen in Kontakt kommt, mit denen sich der Maler vor seinem Tod umgeben hat. So werden viele Perspektiven auf die Art des Ablebens geworfen, welche zwischen Selbstmord und Attentat, diverse Möglichkeiten ins Spiel bringen. Die Hauptfigur gerät immer weiter in die Thematik und versucht nach und nach die Umstände aufzuklären und verschiedenste Fakten zu sammeln.
      Überrascht hat mich, dass man irgendwann selbst voll dabei ist und das Gefühl hat, einen richtigen Krimi zu sehen. Doch das Besondere bleibt ganz klar die Machart dieses außergewöhnlichen Filmes. Jedes der 12 Bilder pro Sekunde ist handgemalt und dementsprechend passiert auch sehr viel auf der Leinwand, woran sich das Auge erst einmal gewöhnen muss. Jede Bewegung zieht im Grunde genommen "Fäden". Aber viele Rückblenden in schwarz/weiß und einzelne ruhigere Bilder zwischendurch werden geschickt zur Erholung eingebaut. Das funktioniert hervorragend. Meine Mutter und zwei andere Begleiter, denen ich zugetraut hätte, damit nichts anfangen zu können, fanden den Film ebenso gut wie ich.
      Unterm Strich bietet "Loving Vincent" inhaltlich keine großen Überraschungen, vermag aber über die Spielzeit von 90 Minuten den Zuschauer auch von der Geschichte her bei der Stange zu halten. Hinzu kommt das einzigartige visuelle Erlebnis, gemalte Kunst in Filmform zu erleben. Ebenfalls erwähnenswert ist der großartige Soundtrack von Clint Mansell, welcher hervorragend mit den Bildern harmoniert.

      Das geringe Interesse hier kann ich ganz gut verstehen, aber ich denke dass der Film durchaus für mehrere einen Blick wert ist. Wer sich für Filmtechniken und Optik interessiert, kommt nicht daran vorbei. Ganz nebenbei bekommt man auch ein paar Informationen über den Künstler selbst serviert, aber ohne dass es je dröge wird.

      :7.5: - :8:
      « Letzte Änderung: 28. März 2018, 19:14:48 von Max_Cherry »


      Offline Max_Cherry

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        Bin mir nicht sicher, dass diese Art des Visuellem einen ganzen Film lang ertrage...
        Anfangs hatte ich die gleiche Befürchtung, aber meine Ma, ihre Freundin und deren Lebensgefährte sind ganz normale mainstreamgucker. Wenn die damit klarkommen, dann du erst Recht.


        Offline Max_Cherry

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          Bin mir nicht sicher, dass diese Art des Visuellem einen ganzen Film lang ertrage...
          Anfangs hatte ich die gleiche Befürchtung, aber meine Ma, ihre Freundin und deren Lebensgefährte sind ganz normale mainstreamgucker. Wenn die damit klarkommen, dann du erst Recht.

          Oder dann erst recht nicht.... :D

          Ich freue mich mittlerweile auf den Film. Mal wieder was neues.

          Du wirst ihn lieben, da bin ich mir ganz sicher.


          Offline Max_Cherry

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            Das ging schnell, der Film ist schon bei amazon Video für Prime Kunden inklusive.


            Offline Max_Cherry

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              Loving Vincent :8:

              Der war dagegen Balsam für die Seele. Wunderschöner optischer Stil. Wie ein bewegliches Ölgemälde, passend zum Thema. Auch der Inhalt hat gepasst, war emotional und berührend. Den würde ich empfehlen, solange er noch auf Prime zu sehen ist.


              Offline Max_Cherry

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                Loving Vincent  :10pink:

                Es gibt ihn noch den Film der Staunen macht,der das Medium voll ausreizt ohne zu überreizen und etwas zaubert was unvergesslich bleibt.
                Magie. Dieser Film ist visuell ein Himmelsgeschenk. Der muss im Kino oder auf 4K die Augen und das Hirn zum Überquellen bringen.
                Man kann es nicht beschreiben welch ein Gefühl sich beim Anschauen einstellt. Dieser Film macht was mit Einem.
                Trotz oder gerade wegen der ruhigen und entschleunigten Erzählweise wirken die Bilder in ihrer ständigen Bewegung als würde man sich irgendwie selbst durch das Celluloid bewegen.
                Eine cineastische Praline.
                Sehr schön, der war im Kino wirklich toll.