Downrange (Ryuhei Kitamura)

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Offline JasonXtreme

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    Sniperfilmchen in denen ein unbekannter Delinquent aus dem Verborgenen etwaige Leutchen dezimiert scheinen die letzten Jahre in der Mode zu sein. Damit meine ich aber nicht das Drama American Sniper oder eine der unzähligen Fortsetzungen des "Klassikers" mit Tom Berenger! Vielmehr sowas wie Tower Block, Desierto oder ähnliche Vertreter der Zunft, da waren noch ein zwei, deren Namen mir grade entfallen sind. Nun versucht sich Ryuhei Kitamura an einem solchen Stoff mit seinem Film Downrange. Die Handlung ist schnell erzählt. Fünf Personen fahren bunt zusammengewürfelt in einem Wagen durch die Einöde. Auf einmal platzt ein Reifen, den es zu wechseln gilt. Fahrer Jeff ist just dabei, während der Rest sich im Schatten des Wagens ausruht von der sengenden Hitze. Plötzlich rollt der Reifen weg, und Jeff sitzt mit einem dicken Loch im Kopf auf dem Boden! Kurz darauf erwischt es die nächste junge Frau, deren Kopf im roten Nebel untertaucht. Der Rest der Mannschaft geht in Deckung hinter dem Wagen und einer Wurzel, doch der Scharfschütze legt auf alles an was sich bewegt...

    Die Prämisse des ganzen ist grundeinfach gehalten. Im Grunde ist Downrange ein simples Kammerspiel, denn der gesamte Dreh- und Angelpunkt ist die verlassene Landstraße und vielleicht zweihundert Meter außenrum. Auch darstellerisch besteht die gesamte Belegschaft aus sehr wenigen Menschen, die obendrein (zumindest mir) auch völlig unbekannt sind. Da bin ich jetzt auch ehrlich, die ersten 15 Minuten habe ich überlegt auszumachen, da die Dialoge der Gruppe einfach nur dämlich und grenzdebil erscheinen, obendrein weiß ich nicht wie man verdammt nochmal SO lange brauchen kann zu versuchen einen Reifen zu wechseln. Wieso der Quotenfarbige dann auch noch (wenn man den Rest der Szenen rechnet) gefühlte 15 Minuten in die Botanik läuft um ne Stange Wasser an den Baum zu stellen, stellt dann ebenso die Nerven auf die Probe. Die Szene in der die Schose dann Fahrt aufnimmt gestaltete sich ebenso, sicherlich aber eher wegen des schlechten Schnitts genau da. Gefühlt kapiert KEINER, dass da einer sitzt dessen Hirn auf der Straße bröselt, und dass der zweiten schon die Suppe aus dem Auge läuft. Alle glotzen, keiner macht was... da wäre mehr Slow-Mo oder besserer Schnitt Phase gewesen!

    Aber gut, ich blieb dran, und wurde zumindest ordentlich entschädigt dafür. Zwar bietet die Handlung die folgenden 45 Minuten im Grunde keinerlei große Überraschungen, aber man bleibt dran. Der Sniper ballert auf alles was er sieht, die drei Überlebenden überlegen was sie tun können, da Handyempfang nur einige Meter weiter zu holen ist, und jede Bewegung mit einem Schuß kommentiert wird. Alles gerät dann wieder in etwas zackigere Bahnen als es gen Nachmittag geht und ein Wagen am Horizont auftaucht, und als dann die Nacht beginnt, das heißt aber nicht, dass es vorher keinerlei Ekelszenen mehr gibt. Und wie schon in Midnight Meat Train oder No one Lives spielt Kitamura eben genau damit. Die Effekte sind handmade, das Blut manchmal etwas arg rot, aber gut - es wird draufgehalten, wieso die FSK die 18 auch erst verweigerte. Mich wundert die Freigabe, denn schlussendlich wird hier durchaus sinnlose Gewalt zelebriert
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    Problem des Films ist für mich die emotionslosigkeit, die durch die eher unsampathischen Leute gefördert wird. Mir waren die eigentlich schon fast egal. Auf der Habenseite hat der Film durchaus Szenen die richtig unter die Haut gehen. Wenn der Typ sich zu seiner toten Freundin setzt, abgeschlossen hat und auf den finalen Schuss wartet, kann man das nachvollziehen. Die Szene in der ein Wolf eine tragende Rolle spielt ist im Grunde grandios, und passt nicht wirklich in den Film
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    Das Ende selbst ist passend und anders hätte man es nicht lösen können/sollen. Leider ist da kurz vorher auch ein Auftritt der so nicht sein müsste und etwas lächerlich rüberkam.
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    Alles in allem hat mich der Film also doch unterhalten, und ich würde mal ne  :6.5: bis :7: zücken. Wiederschauwert besitzt das Ganze für mich jedoch nicht. Eigentlich passt der bierernste und hart brutale Film zu manchen Szenen vorm Ende halt nicht - dämliche Aktionen und Agieren regen mich halt auf - aber ich bleibe dennoch bei der Wertung. Sicherlich der härteste Sniper-Thriller so far, typisch Kitamura. Dass er nach seinen ganzen Filmen so weit zurückgeht auf fast schon Low Budget Niveau hätte ich nicht gedacht.
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    Offline Havoc

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      Klingt irgendwie nach "The Five" von Robert McCammon, nur war es da eine Band und keine wild zusammengewürfelte Truppe.
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        Den hab ich noch nicht gelesen, da nicht auf deutsch soweit ich weiß :/
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        Offline Havoc

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          Ja, das gibt es meines Wissens nach nur in englisch.
          Allerdings ist die Ausgangssituation ähnlich/gleich. Ein paar Personen, ein unbekannter Scharfschütze der es auf sie anlegt.
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            Gut die Prämisse des Ganzen wird anders sein, dazu müsste ich aber das Ende spoilern ;) :D
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              Zumindest was ich den Spoilern lese geht in eine etwas andere Richtung.
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              Offline Bloodsurfer

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                Trotz der fast ernüchternden Wertung klingt der noch recht interessant. Würde ich schauen...


                Offline JasonXtreme

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                  Naja er kommt andernorts teils besser weg, ich bin bei sowas mittlerweile echt zu streng. Der sagt einigen hier ganz sicher mehr zu, wobei ne 7 ja absolut nicht schlecht oder mittelmäßig is
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