Aus dem Nichts 99 Cent
Der Film war im Grunde wie erwartet.
Natürlich bezieht er Stellung und auffällig ist auch dass sämtliche Staatsdiener eher unsympathisch und kühl dargestellt werden. Das kann natürlich auch Stilmittel sein, damit man die Situation der Witwe irgendwie nachempfinden kann. Ich kenne aber jemanden aus diesem Forum, der das als relativ plump empfinden würde. Die darstellerischen Leistungen schwanken, so manche Nebenfigur wirkt schon etwas unglaubwürdig. Der Polizist zum Beispiel oder auch Ulrich Tukur, welcher hier leider in einer seiner schwächeren Momente zu sehen ist. Der spielt Theater, das gehört nicht in so einen Film. Aber Diane Kruger und auch Denis Moschitto überzeugen. Gerade die Hauptdarstellerin zeigt wirklich eine ihrer besten Leistungen. Es macht enorm viel aus, dass sie hier live einspricht und nicht sich selbst synchronisiert, das glaubt man gar nicht. Den Ablauf der Geschichte fand ich in Teil 1 und 2 gut und durchaus neben all der Tragik auch unterhaltsam. Im letzten Teil hat mich der Film leider dann doch ein bisschen verloren. Das plätschert mir viel zu sehr dahin und wie das Ganze abläuft ist für mich auch nicht immer schlüssig. Eigentlich schade, denn bis dahin fand ich ihn durchaus recht gut. Abschließend würde ich ihn vielleicht doch noch gerade mit einer schwachen
bewerten. "Aus dem Nichts" kann man sich auf jeden Fall einmal ansehen. Für mich persönlich bietet er allerdings keinesfalls so viel Tiefe und Denkanstöße wie z.b. einen "Toni Erdmann", der ja auch international ausgezeichnet wurde, daher der Vergleich. Letzterer kommt da mit seiner Message deutlich subtiler und mit der Machart mutiger daher. Akin versucht hier schon das ein oder andere manipulative Element, aber es mag auch sein, dass ich das bei deutschen Filmen schneller kritisiere als bei US Produktionen.
Auch wenn er für mich nicht das große Meisterwerk ist, für die Krüger kann man sich den Film auf jeden Fall ansehen. Die macht das ziemlich gut.