Review : Female Market

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ACHTUNG SPOILER!!!!

Auch bei "Female Market" gilt das gleiche, wie bei den meisten Sexploitationfilmchen : Wer mit solchen Filmen nix anfangen kann, den wird auch dieser Film nicht vom Gegenteil überzeugen. Wer das Subgenre allerdings mag oder wenigstens nicht abgeneigt ist, für den bietet "Female Market" allerhand.

Junge Mädchen, die keine näheren Verwandten mehr haben, werden von einem Frauenhändlerring entführt und an gut zahlende Kunden weiterverkauft. Gerade sind wieder ein paar neue Frauen entführt worden. Sie finden sich in einer dunklen Lagerhalle auf, umgeben von den sexgeilen und grausamen Gangstern. Doch die Hoffnung geben sie vorerst nicht auf.

So einfach kann eine Handlung aussehen. Doch die Geschichte entwickelt sich noch recht gut, trotz der kurzen Laufzeit von 69 Minuten. Denn einer der Wärter verliebt sich in eine besonders widerspenstige Gefangene. So weit auch nix neues im Bereich der Sexploitattion. Allerdings wird hier die Flucht nicht mit wüsten Ballereien oder Verfolgungsjagden dargestellt. Die Beiden verschanzen sich in am Hafen, nachdem sie die Verfolger abgehängt haben. Hier gleitet das Ganze von einem Sexploitationfilm etwas in eine "Liebesgeschichte mit Hindernissen" wie Andreas Bethmann im "Deep Wet Torture Handbook" passend beschreibt ab. Das Gute ist, dass das Ganze recht ordentlich rüberkommt. Das Niveau solcher Szenen ist in manch anderem Sexploiter eher trashig oder billig, hier hingegen erreicht es eine gewisse Intensität, ohne je die Herkunft aus dem Sexploitation Subgenre zu vergessen. Für den Genrefan entwickelt sich das Ende also zu einer recht tragischen Geschichte. Denn das Ende ist keineswegs ein "Happy End". Zwar hat man das auch eher selten in diesem Genre, aber ähnlich wie bei "Greta - haus ohne Männer" ist dies nicht plump umgesetzt, sondern mit einer, für das Subgenre, sehr gelungenen Dramaturgie. Auch die Schauspieler agierne ordentlich für so einen Film.

Doch jeder, der jetzt Angst hat, hier kämen Sex und Gewalt zu kurz, kann sich beruhigt fühlen. Sex bekomtm man in grossen Mengen. Da wirkt vergewaltigt, gebumst, geleckt, begrabbelt und so weiter und so fort, dass es für den Fan nur so eine Freude ist. Die Gewalt fällt nie allzu grausam aus, es gibt einige Schläge, Peitschenhiebe und etliche Vergewaltigungen. Sicher haben Frauen hier nichts zu lachen. Ganz im Gegensatz dazu haben wir hier sogar eine "starke Frau" als Heldin, die sogar dafür von dem netten Wärter, der als ziemlich "schwache Person" dargestellt wird, bewundert wird. Blut fliesst eigentlich keines, die "Schwanz-Abbeiss-Szene" fällt eher unblutig aus.

Auch lobenswert ist die Stimmung die aufkommt. Die ziemlich eintönig und deprimierend wirkende Lagerhalle spiegelt perfekt das Klima und die Chancen der Frauen wieder. Hier wirkt alles schmutzig, kalt und ausweglos. Und genau so eine Stimmung brauch ein solcher Film um nicht nur zu unterhalten, sondern für den Genrefan auch ein wirklich sehr guter Streifen zu sein. Dies gelingt dem Film.

Fazit : Für Sexploitationfans ein kleines Fest. Viel Sex, einiges an Gewalt, düstere, kalte Atmosphäre und für so einen Film sogar sehr gelungene Dramaturgie und anstänige Darsteller.

btw. Die drei geblurrten Szenen fallen nicht ins Gewicht, da zwei dieser Szenen nur gut 1 Sekunde gehen und man in der anderen einen kleines Blurring benutzt hat.
I mean, that's what life is : a series of down endings.

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