Brightburn

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Online JasonXtreme

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    Nach den Trailern seinerzeit habe ich mich wirklich auf diese "Anti-Superman" Nummer gefreut! Ich muss sagen ich wurde nicht gänzlich enttäuscht, da steht allerdings auch ein großes aber im Raum. Doch der Reihe nach... James Gunns Bruder Brian und deren Cousin Mark schrieben das Drehbuch zu Brightburn, während James nur ausführender Produzent war. Auf dem Regiestuhl nahm David Yarovesky Platz, der 2014 mit The Hive seinen bisher einzigen Langfilm drehte.

    Die Geschichte führt uns ins beschauliche Kleinstädtchen Brightburn im ländlichen Kansas. Das Ehepaar Tory und Kyle Breyer lebt recht glücklich auf ihrer Farm, kann jedoch keine Kinder kriegen. Da landet eines Nachts etwas in der Nähe im Wald... die beiden haben ein Kind. 12 Jahre später ist aus Brandon ein heranwachsender Junge in der Pubertät geworden, in der Schule ein Außenseiter, da er intelligenter als der Rest der Kids ist. Eines Tages zerquetscht Brandon aus Wut die Hand einer Mitschülerin, und die Eltern müssen sich eingestehen, dass mit ihrem Jungen eventuelll etwas nicht stimmt. Der zeichnet mittlrweile seltsame Zeichen, und neigt zu unkontrollierten Wutausbrüchen...

    Ich will und wollte nichts spoilern, andererseits ist die Frage ob das hier überhaupt notwendig ist, denn die Trailer haben schon alles verraten und zudem ist Brightburn mehr als geradlinig und ohne Überraschungen inszeniert. Daher spare ich mir nun auch das Gelänkel, da die Gangart und Richtung die der Film geht alles andere als ein Geheimnis ist. Was man der Crew zu Gute halten muss ist, dass die Atmosphäre gelungen eingefangen wurde, der bedrohlich anmutende Soundtrack die Szenen super unterstreicht, und auch mit den Darstellern Glücksgriffe gelandet wurden. Der junge Jackson A. Dunn macht seine Sache hervorragend, und erinnert mich mit seiner düsteren Aura und dem unbeweglichen aber stets unterschwellig bedrohlichen Gesichtsausdruck durchaus an Filme wie DAS OMEN. Elizabeth Banks und David Denman als einfach aber sympathische Leute sind ebenso super besetzt, ebenso wie der Rest, der leider nicht viel Screentime vorzuweisen hat.

    Der Film geht schnell seine Wege, es wird sich nicht mit Erklärungen oder dergleichen aufgehalten und ist nach knapp 90 Minuten dann auch schon wieder vorbei. Das ist der Punkt der mir etwas missfiel! Natürlich kommt so keine Langeweile auf, und in den Szenen in denen Brandon seine "großen Auftritte" hat kommt durchaus Spannung auf, da sie schlicht gut gefilmt und geschnitten sind - gerade die Sache im Diner. Hier wäre aber so viel Spielraum für Charakterentwicklung gewesen, die dem Streifen einiges mehr an Tiefe gegeben hätte, auch wenn man rein von der Geschichte her nicht viel mehr erzählen kann. Die Personen drumherum wären aber besser eingebunden gewesen, und vielleicht wäre es besser gewesen Brandon etwas langsamer an sein böses Ich heranzuführen. Gefühlt geht das "klack, is jetzt so", was eben auch Szenen wie das Hand zerquetschen etwas unlogisch erscheinen lässt. Das ein pubertierender schwächlicher Bub sowas kann scheint da keinen groß zu interessieren.

    Auch der Sheriff/die Obrigkeit wird hier nur ganz am Rande eingeführt, ist nur nötiges Beiwerk. Letzten Endes fühlt sich das Ganze dann etwas so an wie eine Folge Twilight Zone, was sich jetzt negativer anhört als es sein soll. Früher hätte ich den Film so sicherlich mehr abgefeiert, zumal er noch mit ein paar schicken hausgemachten Effekten punkten kann, welche die FSK 16 sicherlich nur durchstanden, weil sie nicht plakativ oft eingesetzt wurden. Das Ende selbst hat mir wiederum gut gefallen, auch wenn man da an allen Ecken insgesamt merkt, dass das Budget nicht sonderlich hoch war. Das wurde bislang natürlich gut kaschiert, da der Film wie gesagt bewusst klein gehalten ist vom ganzen Setting her.

    Das wäre früher ein typischer Videothekenfilm gewesen, und ich bin mir sicher er sagt hier auch einigen Leuten zu. Ich würde Brightburn direkt vergleichen mit Werken wie MIKEY oder DAS ZWEITE GESICHT usw. - eine Prise DAS OMEN ist definitiv dabei, was man vor allem im späteren Verlauf merkt, wenn Vater Breyers elterliche Liebe umschlägt, während die Mutter weiter daran festhalten will. Anflüge von Brandon etwas zwiegespaltener zu seinem eigenen Verhalten zu stehen werden zwar angedeutet, aber dann auch gleich wieder fallengelassen. Das führt wiederum zu der Tatsache, dass der Film viel mehr hätte sein können, so bleibt er halt plump und direkt ohne Umschweife. Für den Snach zwischendurch ist das klasse, da man heute einfach Ideen für sowas im Kopf hat ist es halt nach wie voir etwas schade...

    Alles in allem bleibe ich aber bei einer  :7: - für eine Zweitsichtung weiß ich nicht, ob er die halten würde.
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    Offline Flightcrank

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      Wollte ich unbedingt im Kino sehen, hab’s aber leider nicht geschafft. Wird alsbald nachgeholt! Danke für das Review, Marco! :thumb:


      Online Max_Cherry

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        Mein Problem ist genau das was Marco schreibt und was ich schon öfter über Brightburn gehört hatte. Nach dem coolen Trailer und der netten Idee soll er dann doch relativ unspektakulär und eben nichts besonderes sein. Ich würde einfach noch etwas warten und den irgendwann mal mit gedämpften Erwartungen schauen.


        Online JasonXtreme

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          Tu das, dann kann er funktionieren. Er ist halt völlig straight, nicht zwingend logisch nach Aufkeimen der Kräfte (was Brandons Umfeld und deren Umgang damit angeht) und es gibt nicht eine einzige Überraschung - wie gesagt früher ein knackiger Videotheken 90-minüter und feddich.
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          Online Max_Cherry

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            Offline Evil

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              Brightburn hat mir wirklich sehr gut gefallen! Für mich eine Mischung aus Das Omen und Superman. Recht düstrere Film. Das Ende hat mir ebenso zugesagt. Die Glassplitterszene war allerdings recht heftig und das für nen 16‘er. *Autsch* Wäre früher undenkbar gewesen. Empfehlenswerter und teils spannender Horror.
              :8:
              « Letzte Änderung: 05. Dezember 2019, 08:13:10 von Evil »
              Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...