Review: Halloween: Resurrection

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Spoiler muss man bei Reviews eigentlich nicht setzten oder?
Sischer is Sischer:


SPOILER


Laurie Strode befindet sich nach den Vorkomnissen des Vorgängers in einer psychatrischen Anstalt. Sie ist davon überzeugt, daß ihr Bruder Michael noch lebt, und erwartet daß er noch einmal versuchen wird, sie zu töten. Natürlich taucht Michael kurze Zeit später in der Anstalt auf und das alte Spiel beginnt von neuem. Die Verfolgung in der Anstalt ist recht spannend und solide gemacht. Gut gefallen hat mir die Erklärung, wie Michael das Ende von H20 überlebt hat. Auf dem Dach stellt sich Laurie dann dem Kampf mit Michael. Es gelingt ihr,  Michael in eine Falle zu locken. Bevor sie die Gelegenheit nutzt, um ihn endgültig zu töten, begeht sie den recht unglaubwürdigen Fehler, Michael die Maske abnehmen zu wollen, obwohl er noch bei Bewußtsein ist. Die Szene endet mit dem Tod von Laurie.
Bis zu diesem Zeitpunkt bot der Film  die Halloween übliche, solide Standardkost. Nicht überragend, aber immerhin war Lauries Tod schon zu Beginn ein ziemlicher Knalleffekt. Doch leider war das nur die Eingangssequenz. Der Rest des Films handelt von einer Gruppe Jugendlicher, die für eine Live-Übertragung im Internet eine Nacht im Myers Haus verbringen sollen. Im Haus sind überall Kameras angebracht, zudem trägt jeder der Teilnehmer eine Kamera am Kopf. Die Jugendlichen erkunden das Haus, und stossen dabei auf einige Merkwürdigkeiten, die sich allerdings als vom Veranstalter gefaked heraustellen. Kurz darauf taucht Michael auf, und beginnt einen nach dem anderen töten. Als kleine Innovation und um ein bisschen Spannung zu erzeugen, gibt es einen Bertrachter, der das Geschehen über das Internet verfolgt und später per Mail eingreift. Was positiv auffällt ist, daß der Härtegrad im Vergleich zu H20 ein gutes Stück gesteigert wurde. Die 18er Freigabe verspricht also nicht zuviel.
Halloween Filme verbinde ich neben dem übermächtigen Killer mit der weissen Maske, auch mit der herbstlichen Szenerie einer amerikanischen Kleinstadt und einer unterschwelligen Bedrohung, die nicht allein durch die Figur des Michael Myers repräsentiert wird. Von alledem ist in Halloween 8 nicht einmal mehr ansatzweise etwas übrig. In H20 wurden gekonnt die klassischen Elemente der Halloween Reihe mit den Einflüssen moderner Slasher (Scream etc.) vermischt. In Halloween 8 hat man ähnliches versucht, bespielsweise durch die verwackelten Kamerabilder, die wohl durch das Blair Witch Projekt inspiriert wurden. Das Ergebnis ist allerdings kläglich. Die Handlung wirkt an den Haaren herbeigezogen, die Schauspieler sind schlecht und unglaubwürdig.
Story 0 Punkte, Schauspieler 0 Punkte. Bleibt noch anzumerken, daß viel von der Spannung und Atmosphäre der Halloween-Filme durch die Musikuntermalung zustande kam. Auch wenn die klassische Halloween-Theme zugegebenermassen gewisse Abnutzungserscheinungen aufweist, ist das kein Grund über weite Strecken des Films ganz auf die Musikuntermalung zu verzichten. Also auch Soundtrack 0 Punkte.
Was den Film noch rettet, sind die relativ harten Effekte und die recht gelungene Anfangssequenz plus Halloween-Bonus. Macht summa sumarum 3/10.
« Letzte Änderung: 15. September 2018, 19:37:39 von nemesis »