Manga-Review: Sanctuary

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    von Ryoichi Ikegami und Sho Fumimura
    10 Bände (?)
    Verlag Schreiber und Leser
    Pro Band ca. 80 Seiten
    Westliche Leserichtung (gespiegelt)
    Preis: ?

    Als Kinder überlebten Akira Hojo und Chiaki Asami das Grauen des Krieges in Cambodia. Als sie nach Japan immigrieren schließen sie sich zusammen um das Gesicht ihrer neuen Wahlheimat zu verändern und um sich eine "Zuflucht" zu erschaffen. Asami strebt eine Karriere in der Politik an, während Hojo sich innerhalb der Yakuza nach oben arbeitet. Am Gipfel der Macht angelangt wollen sie schließlich die Führung in Japan an sich reißen.

    Diese 10 Bände entdeckte ich einmal zufällig in einem Bahnhofs-Antiquariat. Für 3 Mücken pro Band musste ich einfach zuschlagen. Die Reihe Sanctuary hebt sich von den "üblichen" Mangas ab, zum einen wegen der sehr realistisch gehaltenen Zeichnungen, zum anderen wegen der Story, die sich um Macht und Korruption dreht.

    Die Hauptfigur Hojo ist in sich zwiespältig. Einerseits ist er der attraktive und charmante Schönling, andererseits schreckt er nicht vor skrupellosen Methoden zurück, um sein Ziel zu erreichen. Überhaupt ist die Reihe stellenweise recht gewalttätig, und auch mit Sex wird nicht gespart.

    Das ist auch der Wermutstropfen der dt. VÖ, denn dort wurden einige "bedenkliche" Panels an den betreffenden Stellen einfach "wegradiert" oder bearbeitet.

    Santuary ist eine recht ansprechende Serie, die mehr Wert auf Intrigen, Verrat und plötzliche Gewaltausbrüche legt als auf Action und Bombast. Und wem der Zeichenstil bekannt vorkommt: Ryoichi Ikegami zeichnete schon Crying Freeman.

    Leider sind die Bände oop. Mit etwas Glück kann man sie jedoch noch im ein oder anderen Comicshop finden. Ob allerdings je mehr als 10 Bände (auch ausserhalb Deutschlands) erschienen sind, entzieht sich meiner Kenntnis.