Michael Kamen ist tot...

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    Am 18.11. ist der bekannte Komponist an einem Herzinfarkt gestorben...


    Der Grammypreisträger schrieb die Musik zu fast 30 großen Spielfilmen und arbeitete u. a. mit David Bowie, Bob Dylan und Pink Floyd zusammen.

    Los Angeles/London (APA) - Der Hollywood-Filmkomponist Michael Kamen ist im Alter von 55 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Kamen, der die Musik zu fast 30 großen Spielfilmen schrieb, starb am Dienstag in seiner Londoner Wohnung, teilte sein Sprecher Jeff Sanderson am Mittwoch in Los Angeles mit. Kamen schrieb die Musik für Kinohits wie "Lethal Weapon", "Stirb Langsam", "X-Men" oder Disney's "101 Dalmatiner". Der Komponist litt seit 1996 an Multipler Sklerose. Er hinterlässt Ehefrau und zwei Töchter.

    Für seine Zusammenarbeit mit Bryan Adams an dem Film "Robin Hood - König der Diebe" wurde Kamen für einen Oscar nominiert. Der Komponist gewann mehrere Grammy-Trophäen, darunter im Jahr 2001 eine für das Hit-Album "S & M" der Rockband Metallica, an dem er als Dirigent des San Francisco Symphonie-Orchesters mitgewirkt hatte. Er orchestrierte auch die Olympischen Winterspiele 2002 sowie das Goldene Thronjubiläum der britischen Königin Elizabeth II.

    Der Produzent und Regisseur Richard Donner, der mit Kamen fünf Filme drehte - darunter alle "Lethal Weapon"-Folgen -, würdigte den Komponisten als "phänomenales Talent". "Michael ist wie ein festes Inventar im (Hollywood-)Alltag. An wen wendet man sich, wenn man großartige Musik braucht? Natürlich an Michael Kamen."

    In den 70er Jahren arbeitete Kamen mit David Bowie, Eric Clapton, Pink Floyd und Bob Dylan. Zu seinen ersten Hollywood-Projekten gehörten Filme wie "Brazil" und "Polyester". Bowie nahm Kamen als Musikdirektor seiner Tour "Diamond Dog" mit. 1994 brachte Kamen Bob Dylan mit einem Mammutorchester in einem Tempel in Japan zusammen und schrieb die Ouvertüre für die 350 Musiker, wie die "Los Angeles Times" am Mittwoch berichtete. Von Kamen kam auch das Orchesterarrangement für Pink Floyds "The Wall". Später produzierte er Pink Floyds Album "The Final Cut" mit.

    1948 in New York geboren, wuchs Kamen in dem ärmlichen Stadtbezirk Queens auf und begann bereits mit zwei Jahren, Klavier spielen. Später studierte er klassische Musik an der berühmten Juilliard-Schule in New York. Nachdem 1996 Multiple Sklerose (MS), eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei ihm festgestellt wurde, behielt er die Diagnose fast sieben Jahre lang für sich. Erst, als ihm die amerikanische MS-Gesellschaft im September ihren Dorothy-Corwin-Lebensmut-Preis verlieh, trat Kamen mit seinem Leiden an die Öffentlichkeit.