http://www.ofdb.de/film/621,Der-SchlitzerDie beiden Freunde Alex (gewalttätig, aggressiv, unberechenbar) und Ricky (nicht unbedingt der Hellste, verklemmt, ebenso unberechenbar) helfen einem reichen Paar mit einer Autopanne und laden sich daraufhin selbst auf eine Party ein, zu der das Paar unterwegs ist. Nachdem Alex bei der Frau seiner Begierde nicht landen kann und Ricky beim Poker abgzogen wird, gerät die Situation außer Kontrolle, denn der dominante Alex nimmt die Bewohner des Hauses als Geiseln. Dass er auf arrogante Neureiche nicht gut zu sprechen ist, kann man sich denken...
Wenn man diesen Film von Ruggero Deodato ("Cannibal Holocaust") anschaut, denkt man unvermittelt an einen Abklatsch des Kultfilms "Last House on the Left" von Wes Craven. Nun, so ganz falsch liegt man damit sicherlich nicht. Unverkennbar ist dieser Film von oben erwähntem beeinflusst worden und bietet darüberhinaus noch den selben Hauptdarsteller, unser aller Oberpsycho (gut, vielleicht nach Anthony Wong) David Hess. Meiner Meinung nach ist "Der Schlitzer" aber mehr als ein bloßes Plagiat von Craven's Klassiker. Das Budget war sicherlich nicht allzuhoch, so wird dem Zuschauer als einzige Location das Haus der reichen Schnösel gezeigt, in dem Alex (Hess) und sein Kumpel Ricky (John Morghen) eine "Party feiern". Doch genau mit dieser Darstellung entfaltet sich auch die Stärke des Films, wird uns doch ein stetig beklemmender werdendes Kammerspiel par excellence geboten.
Vom Soundtrack bleibt nicht viel in Erinnerung, außer das Lied, das Alex summt, als er gerade sein letztes Opfer mit einem Rasiermesser bearbeitet. Da hatte "Last House on the Left" mit dem genialen, von Hess selbst komponiertem Soundtrack eindeutig die Nase vorn.
Die Darsteller sind allesamt in Ordnung, nur Hess als kranker Perversling ragt mal wieder aus dem Cast heraus. Der Mann ist so ein toller Schauspieler, dass man ihm größere Rollen und den Durchbruch gegönnt hätte. Na ja, Kult ist er allemal.
Fazit: Wohl nicht ganz so gut wie "Last House...", aber mindestens genauso unterhaltsam. Ach ja: damit mein ich jetzt nicht Blut, denn davon gibts so gut wie keins. Wie schon in Craven's Film als auch in "Texas Chainsaw Massacre" (Tobe Hooper) spielt sich die Gewalt vor allen Dingen auf psychologischer Ebene ab.
Mir hat er gefallen und kriegt doch glatt mal 7/10.
