Review: The Mission

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline nemesis

  • In der Vergangenheit lebender
  • Die Großen Alten
    • Videosaurier


    Unbekannte Killer haben es auf das Leben eines Triadenbosses abgesehen. Sein Bruder (Simon Yam) engagiert daraufhin fünf Leibwächter: einen alten Hasen im Geschäft, der mittlerweile als Friseur tätig ist (Anthony Wong), einen ruppigen Barbesitzer (Francis Ng), einen verschwiegenen Waffenexperten (Lam Suet) und noch zwei weitere (Jackie Lui und Roy Cheung).

    Das hört sich jetzt nicht sehr originell an, aber was Johnnie To (Running Out Of Time) hier serviert ist auf seine ganz eigene Art meisterhaft. The Mission ist kein Actionfilm, auch wenn es hier Shootouts gibt (man denkt dabei gelegentlich an Takeshi Kitano), die mit einer gewissen Gemütlichkeit gefilmt wurden. Der Film lebt vor allem vom hervorragenden Ensemble, das verschiedener nicht sein könnte und gerade deswegen funktioniert. Die Geschichten wird konsequent erzählt, lose Handlungsfäden, die man schon fast vergessen hat, werden später wieder verknüpft und führen zu einem runden Ende. Störende Nebenhandlungen oder Nebenfiguren sucht man vergebens.

    Die Spielfreude ist den Darstellern anzumerken, vor allen in den ruhigen Szenen, wenn sich die Charaktere in ihren Pausen z.B. alberne Streiche spielen (auch dies erinnert wieder etwas an Kitano). Obwohl der Film sich nicht auf einen bestimmten Charakter konzentriert findet jeder die Möglichkeit, sich zu etablieren und glaubhaft zu erscheinen.

    Johnnie To hat mit The Mission einen wirklich außergewöhnlichen Film geschaffen, der den Zuschauer trotz seiner scheinbaren Ruhe (und der teils monotonen, einlullenden Musik) zu fesseln vermag, schön fotografiert und brilliant montiert.

    Die dt. Fassung von Sunfilm bietet neben dem dt. Ton in dts und 5.1 noch Mandarin in Surround. Das Bild ist gut und entgegen der Angaben auf dem Cover (4:3) etwa 2,35:1, aber nicht anamorph. Als Zugabe gibt es noch Interviews und Cast- und Crewinfos. Den auf dem Cover erwähnten Audiokommentar suche ich allerdings heute noch. Das Teil ist ab 16 und dürfte ungekürzt sein. Momentan scheint die DVD fast überall maximal 10 Euro zu kosten, da kann man wirklich nichts falsch machen.